Anmerkungen zu Detlefs Aquarium
Hallo,
- am besten ist es natürlich wenn du dein Aquarium mit einem
aktiven Biofilter betreibst.
Dieser kann auch ein luftbetriebener (mit einer
Membranpumpe) günstiger Schwamm-Filter sein.
Oder ein Motorbetriebener Filter mit
Schaumstoff-Filtermaterial.
Die Außenfilter sind nur Schlammfänger und haben nur wenig
biologischen Effekt.
dazu mal eine kritische Anmerkung: Gerade bei kleinen Becken und überproportional hohem Fischbesatz (den kleine Becken wiederum so an sich haben) hat der Filter zwei Funktionen zu stämmen:
- Die mechanische Filterfunktion - also das Entfernen von biologischen Abfallstoffen, bevor diese sich zersetzen und das Wasser verderben
- Die biologische Filterfunktion, also den Abbau bereits zersetzter und im Wasser gelöster, organischer Abbauprodukte durch entsprechende Bakterienstämme.
Ein ausschließlicher Schwammfilter-/ HMF-Einsatz bringt hier bei entsprechend hohem Verschutzungsgrad denselben Effekt, wie ein zu klein dimensionierter Außenfilter. Die Schmutzpartikel setzen den Filterschwamm zu, dieser muss ständig gereinigt werden und eine ordentliche biologische Filterwirkung kommt nicht zustande, da die Bakterien ständig ausgewaschen werden. Eine vollständige Denitrifikation kann in einem normalen, luftbetriebenen Schwammfilter sowieso nicht ablaufen, weil diese unter Luftabschluss (anaerob) stattfinden muss - hierfür ist nur ein ausreichend dimensionierter Außenfilter geeignet (oder ein entsprechend konzipiertes, mehrstufiges Bioinnenfilter-System mit sehr, sehr langsamer Durchfussrate).
Idealerweise sollte man also die mechanische Filterung und die biologische Filterung mittels Außenfilter kombinieren. Der Außenfilter sollte hier vom Filtervolumen gerade bei kleinen Aquarien möglichst groß gewählt werden, um zusätzliches Wasservolumen/ Filterfläche bereitzustellen, die dem Aquarium selber fehlt. Ich habe das bei mir so gelöst, dass ich einen Außenfilter mit 10 Litern Filtervolumen am Aquarium betreibe. Dieser hat drei Einsatzkörbe, von denen der erste mit grobporigem PUR-Filterschaum gefüllt ist und als mechanischer Vorfilter dient, der Schmutzflocken zurückhält. Die beiden anderen Körbe sind mit feinporigen Sinterglasröhrchen (Siporax) gefüllt und werden nie gereinigt (ist auch nicht nötig, da sich Schmutz nicht in die feinen Poren setzen kann). Diese dienen der biologischen Filterung.
Um die Standzeit des Außenfilters zu erhöhen, habe ich auf dem Ansaugrohr des Filters eine große Schaumstoffpatrone (auch grobporigen PUR-Schaum) aufgesteckt, der Mulm, Kot und Futterreste zurückhält, damit diese gar nicht in den Außenfilter gelangen. Diese Patrone wird wöchentlich ausgewaschen. Der Außenfilter selbst verschmutzt so nur langsam und muss nur zweimal jährlich gereinigt werden, wobei lediglich die Schaumstoffplatten aus dem ersten Filterkorb ausgewaschen werden, die Körbe mit den biologisch besiedelten Sinterglasröhrchen werden während der Reinigung lediglich in einen Eimer mit Aquarienwasser eingestellt.
Mein Wasser weist trotz ordentlichem Fischbesatz auch nach 2 Wochen ohne Wasserwechsel 0,0 mg/l Nitrit und Nitrat auf.
Im Teichzubehör gibt es auch eine Startbiokultur in
Pulverform die du ins Wasser streust und nach 12 Stunden sind
diese Kulturen voll aktiv und
bereiten dein Wasser selbstständig auf.(für Fische nicht
schädlich)
Das ist als Notmaßnahme, um ein ‚gekipptes Becken‘ mit Nitratproblem wieder in den Griff zu bekommen, sehr effektiv. Wenn man aufgrund eines zu kleinen Aquariums und/ oder zu hohen Fischbesatzes und/ oder einer dauerhaft zu starken Fütterung (alte Leute neigen gern zum Überfüttern, was eine sehr große Belastung für das Aquarium ist) bei gleichzeitig unzureichender Filterkapazität dauerhafte Probleme hat, nützt die ständige Zufuhr von Filterbakterien aber auch nichts. Denn wenn diese keinen Raum finden, sich anzusiedeln, sterben sie ab und werden wieder ausgewaschen.
- leicht zu Pflegen und dennoch sehr schön sind Barsche,das
Becken kannst du mit Steinen Höhlen und Wurzeln dekorierst.
- Barsche sind sehr pflegeleichter
Hier müsste man vielleicht ein wenig präzisere Angaben machen. Barsche sind nicht gleich Barsche. Die meisten Buntbarscharten werden sehr groß und sind keinesfalls für ein 60 Liter - Aquarium geeignet. Sehr viele werden auch für ein von Maja (zurecht) empfohlenes 160 Liter - Becken zu groß, meine Rotkeil-Heros habem gute 20 cm und man sollte schon mindestens 60 Liter für EINEN solchen Fisch rechnen.
Viele Zwergbuntbarsche (fast alles, was Apistoramma oder Microgeophagus heißt) wiederum kommen nicht mit neutralem und härterem Wasser klar und würden den beschriebenen Lebensweg der Neons nehmen…
Die einzigen Buntbarsche, die ich in einem winzigen 60 Liter - Becken mit härterem Wasser und unter ‚robusteren‘ Bedingungen (überwiegend Flockenfutter) wirklich lange erfolgreich pflegen und vermehren konnte, waren die Afrikanischen Schmetterlingsbuntbarsche (Anomalochromis thomasi). Diese sind wirklich sehr dankbare Pfleglinge, von denen 2 Paare in 60 Litern auskommen. Allerdings sollte man auf Beifische dann weitgehend verzichten (von ein paar robusten Panzerwelsen vielleicht abgesehen).
- dazu passend im 60-80 Liter Becken ca. 4-6 Antennewelse
Größe ca.4-5 cm die dein Becken von Algen frei halten.
- je nach Fischbesatz würde ich noch einen zusätlichen
Sprudelstein ins Becken einbringen.
Das sind zu viele und zu große Tiere. Ancistrus-Welse werden ausgewachsen ja 12 - 15 cm groß und (zumindest die Männchen als Revierbildner) bei Platzmangel sehr ruppig. Ein 60 Liter - Aquarium hält vielleicht 2 - 3 dieser Tiere aus, aber ich würde das unterlassen bzw. eben ein 80 - 100 cm - Becken mit 120 - 160 Litern aufstellen. Dann wären 3 dieser Tiere okay.
Und mit einer Belüftung via Sprudelstein einem gezielt geplanten Überbesatz entgegenzuwirken, halte ich für extrem kontraproduktiv. Denn wenn man so viele Fische im Aquarium hat, dass man eine zusätzliche Belüftung braucht, dann wird sich NIE ein biologisches Gleichgewicht im becken einstellen und man wird ohne ‚intensivmedizinische‘ Betreuung des Beckens immer Probleme haben. Bei einem Aufzuchtbecken für Jungfische braucht man eine Belüftung über Sprudelsteine, aber da wechselt man auch täglich Wasser und putzt 3x wöchentlich das Becken blank. 
und züchte seit mehreren jahren so erfolgreich
Blaupunktbuntbarsche und auch Ancistrus (Antennenwelse)dunkele
und gelbe-rote.
Sind aber alle viel zu groß für ein 60 Liter - Becken. Für Blaupunkt- und Orangesaumbuntbarsche sollten es schon mindestens 200 - 250 Liter sein, oder?
Lieben Gruß, Jesse