Hallo André,
die Ausführungen bei Fischer-Jastrow bestätigen in etwa das, was Du da skizziert hast:
Für die Position des Worttons ist die Länge bzw. die Kürze der Silben verantwortlich. Lange Silben weisen entweder einen Langvokal oder einen Kurzvokal, gefolgt von zwei Konsonanten, auf. In der Standardaussprache liegt der Wortton entweder auf der vorletzten oder der drittletzten Silbe; dabei gelten folgende Regeln.
- Die vorletzte Silbe wird nur betont, wenn sie lang ist: kit´ābun, maḥállun.
- Andernfalls wird die drittletzte Silbe betont: kátaba, mucállimun, mucallímatun.
- Einige einsilbige Präpositionen und Partikeln, die in der Orthographie mit dem folgenden Wort zusammengeschrieben werden, erhalten keinen Wortton: bi-mán, ɔal-ɔáḫu.
Bei Pausalformen bleibt die Betonung in der Regel unverändert: kit´āb, maḥáll, kátab, mucállim, ɔal-ɔáḫ. Nur in den Fällen, in welchen die betonte drittletzte Silbe kurz ist, rückt der Wortton in der Pausalform um eine Silbe zurück: mucállima.
– Quelle: Fischer-Jastrow 1996, S. 6
Was nun die Frage mit den geschlossenen Silben angeht, weiß ich nicht genau, wieso diese (Deiner Ansicht nach) einen Einfluss auf den Wortton haben könnten/sollten. Zudem gibt es ja, streng genommen, in der Standardaussprache nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von Wörtern, die geschlossene Silben beinhalten.
Gruß,
Stefan