es ist zwar nicht die Regierung, es ist nur ein dummer,
wirklich dummer Justizminister in Israel, der davon redet er
habe Arafat gehasst. Vielleicht ist es auch nur ein Rassist,
der nun sagen darf, was sonst sein Herrchen sagt. Nur zeigt er
den Palistinensern auch, dass sie nichts, aber auch gar nichts
von einem Feind zu erwarten haben, der sie hasst. Sicher
dürfen wir an Nahost-Staaten nicht die Regeln der Justiz in
demokratischen Staaten anwenden.
lieber Guenter, ich finde es komisch, dass gerade jemand der
so sehr an einem Frieden im Nahen Osten interessiert ist, wie
du es zu sein scheinst, Jossi Beilin als Dummkopf bezeichnet.
Hallo Simon,
die Situation scheint doch derzeit mehr als explosiv zu sein. Nun redet jemand davon dass er den anderen hasst. Dies in Verbindung mit dessen Tod. Man vergesse nicht, ob mit Land oder ohne Land, Arafat war der Präsident der Paläöstinser. In der Politik - so habe ich es zumindest in den Lehrgängen in Königswinter lernen müssen - wird die Aussage gegen einen toten Politiker im eigenen Land oder in fremden Ländern als Haltung nicht zum Toten, sondern zur Bevölkerung, dem land doer der Partei bewertet. Die Anwesenheit bei einer Beerdigung und/oder einem Staatsakt der Trauer ist eine symbolische Handlung zum Volk, nicht zur Person. Die Abwesenheit eines Staatsvertreters und in anderen Fällen entsprechende Personen bei einem Trauerakt ist symbolisch auch eine Geringsschätzung eines Volkes. Die Höhe der Stellung eines Politikers im Staat zeigt auch die Wertschätzung des andeen Volkes an. Hier ist - ob man es als Bürger xyz nun sehen will oder nicht, nicht Arafat gestorben sondern der Präsident des palästinensischen Volkes. Wer mit einem Volksvertreter jedoch verhandeln will, muss auch das Volk akzeptieren. Wer einen Volksvertreter hasst - zumindest auf der diplomatischen Ebene sich derart äussert - weiss genau, dass er damit auch seinen Hass über ein Volk zum Ausdruck bringt.
Scharon, der das Volk hasst und demütigt wann immer es möglich ist, ist deshalb richtigerweise ferngeblieben. Bush hat richtigerweise nur einen Staatssekretär entsandt, weil auch für die USA das palästinensische Volk keine menschenrechtliche Bedeutung hat.
Ich finden es im Übrigen ausgezeichnet, das alle europäischen Politiker, die sich zum Schein für Palästina motivieren, in Wirklichkeit Scharon unterstützen, weder rechtzeitig landen konnten noch an der Trauerfeier anwesend sein konnten.
Beilin war schliesslich neben Jassir Abed Rabbo und anderen
auch eine DER treibenden Kräfte hinter der Genfer Initiative.
Diese ist, wie hier wohl bekannt sein duerfte, ein
inoffizielles Abkommen zur Lösung des Nahostkonflikts. Ich
finde es nebenbei bemerkt nicht verwunderlich dass man einen
Mann hasst der fuer den massenhaften Tod der eigenen
Landsleute verantwortlich ist. Etwas anderes waere der Hass
auf ein ganzes Volk, was du in einer faelschlichen 1:1
Identifikation Arafats mit den Palaestinensern, aus dem
Gesagten herleitest. Hier im Forum wird immer davon gesprochen
man Hasse Bush und nicht die US-Amerikaner…
Ich glaube dass man durchaus unterscheiden muss ob jemand in seine Funktion in einer Regierung oder sonstigen staatlichen Funktion sich äussert oder ob wie hier im Brett sich Privatpersonen äussern.
Die Töne aus Israel und von der Hamas lassen das Schlimmste
befürchten. Offenbar rüsten die Mörder beider Seite auf. Mehr
kann man zu diesem ekelhaften Getue beider Seite nicht sagen.
Es zeigt sich, dass beide Seiten keine Arafat benötigen,
sondern auf beiden Seiten der Rassismus gegen das andere Volk
der Masstab aller Dinge ist.
Die Maske wird auf beiden Seiten fallen. Die Hamas wird
entgültig den Beweis antreten, dass es nicht um ein freies
Palästina, sondern um den Kampf gegen Israel geht.
Das ist eine typische Fehlinterpretation der Ziele der Hamas.
Es geht der Hamas tatsaechlich nur um die Befreihung
Palaestinas,
Da habe ich allerdings im Gegensatz zu Dir meine Zweifel.
allerdings freilich ganz Palaestinas. Das ist
insofern kein Widerspruch. Bei der Hamas hat in diesem Sinne
keine Maske zu fallen, da sich diese gar keine aufzieht.
Hier sind wir wohl keiner Meinung. Das Morden geht weiter. Der Preis spielt keine Rolle. Der Preis wird aber eher ein noch unterdrückteres Palästina sein nach dem Tod von Arafat wie bisher.
Scharon wird beweisen, dass er keinen Arafat benötigt, um
weiterhin töten zu lassen. Scharon wird die Maske verlieren,
dass Arafat nur das Alibi für den Kampf gegen Palästina ist.
Ich denke die kuerzlichen Aussagen Scharons:
„Die letzten Ereignisse könnten eine historische Wende im
Nahen Osten darstellen. Israel ist ein Staat, der den Frieden
sucht und mit seinen Mitteln auf eine politische Regelung mit
den Palästinensern ohne Verzögerungen weiter hinarbeitet. Ich
hoffe, dass die neue Führung verstehen wird, dass die
Entwicklung der Beziehungen und die Lösung der Probleme
zuallererst vom Kampf der Palästinensischen Autonomiebehörde
gegen den Terror und dessen Beendigung abhängen, und ich
hoffe, dass sie das tatsächlich tun werden.“
Scharon fordet von der anderen Seite ein Ende des Terrors. Er spricht kein Wort, macht auch kein Angebot, dass dann der Staatsterror endet.
koennen nicht gerade als Kriegserklaerung gewertet werden.
Natuerlich kann gesagt werden, dass den Worten Taten zu folgen
haben, aber u.a. der potentielle Nachfolgekandidat Kurei wird
von der israelischen Regierung durchaus als
Verhandlungspartner akzeptiert, was fuer Arafat
bekanntermassen nicht galt.
Kurei ist in den Augen der Palästinenser jemand, der die Interessen des Volkes gegen Israel nicht vertritt.
Insgesammt kann ich die ungezuegelte Abneigung die Scharon in
diesem Forum entgegenschlaegt nicht ganz nachvollziehen.
Scharon ist der erste israelische Premier der auch Siedler
(evtl. gewaltsam) abzieht und den Palaestinensern Gebiete
uebergibt. Das tut er wahrscheinlich nicht mit Freude, aber er
tut es.
Sorry, Scharon macht, was er ohnehin tun muss, weil er die Gebiete so wie bisher nicht schützen kann. Auf der anderen Seite lässt er doch in den anderen palästinensischen Gebieten die Siedler bauen. Scharon gibt nichts.
Das Morden wird nicht enden. Es wird schlimmer werden. Die
Töne in und aus Israel deuten daraufhin, dass man das, was die
Existenz Arafats gegen sein Volk verhindert hat,
möglicherweise zielstrebig nun zu Ende geführt wird.
Arafat hat sein Volk vor nichts schuetzen koennen. Im
Gegenteil er war Teil des Problems.
Da gebe ich Dir recht. Doch wird niemand sein Volk schützen können, wenn waffenstarrend der Feind jede Infrastruktur vernichtet um das Volk unterdrücken zu können.
Gruss Günter