Arbeislosigkeit und 'Nebenjob'

Hi!

Ein Freund von mir ist zur Zeit Arbeitslos und hat nun die Möglichkeit einen Job mit einem Verdienst um die 420,-DM pro Monat anzunehmen. Es handelt sich dabei aber um eine „selbständige, freiberufliche Tätigkeit“

Hat er dann überhaupt noch Anspruch auf Arbeitslosengeld?

hastdunichtgesehn

Moin,

klar, das geht. Er muß nur dem Arbeitsmarkt weiterhin zur Verfügung stehen, d.h. die Nebentätigkeit darf 15, unter bestimmten Bedingungen 18 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Sie muß dem AA gemeldet werden. Einkommen, das über der Freigrenze liegt, wird verrechnet.

Gruß Dirk

Hallo,

dein Freund kann selbstverständlich einen Nebenjob ausführen, allerdings muß es dem Arbeitsamt gemeldet werden und wie schon gepostet darf die Stundenanzahl nicht überschritten werden.

Arbeitslose dürfen einen Nebenjob bis DM 310,- annehmen. Alles was über diesen Betrag steigt wird von dem moantlichen Arbeitslosengeld abgezogen. Bei einem monatlichen Nebenverdienst von DM 420,- wäre das DM 110,-.
Es ist zu überlegen ob sich der Nebenjob nach dann noch lohnt!

Viele Grüße

Janca

Arbeitslose dürfen einen Nebenjob bis DM 310,- annehmen. Alles
was über diesen Betrag steigt wird von dem moantlichen
Arbeitslosengeld abgezogen.

Hallo,

leider nicht ganz richtig:

§ 141 (Anrechnung von Nebeneinkommen)

(1) Übt der Arbeitslose während einer Zeit, für die ihm Arbeitslosengeld zusteht, eine weniger als 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung aus, ist das Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung nach Abzug der Steuern, der Sozialversicherungsbeiträge und der Werbungskosten sowie eines Freibetrages in Höhe von 20 Prozent des monatlichen Arbeitslosengeldes, mindestens aber von 315 Deutsche Mark auf das Arbeitslosengeld für den Kalendermonat, in dem die Beschäftigung ausgeübt wird, anzurechnen…

Gruß
Andreas

Arbeitslose dürfen einen Nebenjob bis DM 310,- annehmen. Alles
was über diesen Betrag steigt wird von dem moantlichen
Arbeitslosengeld abgezogen. Bei einem monatlichen
Nebenverdienst von DM 420,- wäre das DM 110,-.

Es ist zu überlegen ob sich der Nebenjob nach dann noch lohnt!

Janca.

Es ist auch zu überlegen, ob es nicht ganz nett ist, dem Staat etwas von der finanziellen Last abzunehmen. Selbstverständlich ist es schon lange nicht mehr… Leider ist Deine Aussage ein nicht untypisches Beispiel dessen, was heutzutage von einem „Sozialstaat“ wie selbstverständlich erwartet wird. Ich finde es äußerst beunruhigend, wenn ein Arbeitsloser den Hammer fallen läßt, nur weil er ab jetzt nicht mehr ohne „Abgabe“ an den Staat arbeitet. Du nicht?

Gruß,
LeoLo

Hallo LeoLo,

natürlich ist es nicht ganz nett als Arbeitsloser ohne Abgabe an den Staat zu arbeiten.

Aber, ich habe „hastdunichtgesehen“ eine Frage beantwortet. Die nächste Frage wäre nämlich gewesen, wieviel vom Arbeitslosengeld abgezogen wird.

Wir arbeiten sehr viel mit studentischen und auch arbeitslosen Aushlifen zusammen. Tja, bei den Aushilfskräften die arbeitslos gemeldet sind ist es immer ein Thema, daß die DM 310,- Grenze nicht überschritten wird.
Aus der Sicht der arbeitslosen ist das schon in Ordnung. Warum sollen Sie arbeiten, damit der Verdienst nachher vom Arbeitslosengeld abgezogen wird?
Das ist ein Problem, daß ich allerdings nicht zu meinem machen. Das sollte unsere Regierung mal überlegen.

Nach meiner persönlichen Meinung fragst du besser nicht. Ich
würde keinen Arbeitslosen auch nur einen Pfennig dazuverdienen lassen.
Bei vielen ist es doch tatsächlich so: Arbeitslosengeld plus Nebenverdienst ergibt genau den gleichen monatlichen Betrag wie bei normalen Arbeitnehmern mit festem Job.
Und dabei haben Sie uach noch sehr viel Freizeit.

Ich würde noch ganz andere Maßnahmen ergreifen. Zum Beispiel die Ausbildungspflicht. Mir sträuben sich die Haare, daß ein großer Teil unserer Bevölkerung ohne Ausbildung ist. Und das auch noch in unserem Wirtschaftsland.

Na ja, das ist ein heikles Thema!

Ich hoffe du bist jetzt beruhigt!

Viele Grüße

Janca

Hallo Janca.

Ich hoffe du bist jetzt beruhigt!

Ja. :smile:

Gruß,
LeoLo

Bitte Vorsicht Leute,

ich habe schon mal in der blöden Situation gesessen.

Da stand ich da mit knapp 900 DM Arbeitslosenhilfe und als Schwerbehinderter ohne Aussicht auf einen Job. Das einzige, was zu kriegen war, war ein Nebenjobs.
Da fängst Du dann nämlich wirklich an zu rechnen, ob das überhaupt sinnvoll ist, wenn dabei nach Abzug aller Kosten vom Verdienst dann eigentlich gar nichts mehr übrigbleibt.

Gernot Geyer