Arbeit mit Kindern und Tieren

Hallo,

ich möchte gerne mit Kindern und Tieren arbeiten. Zum Beispiel Kindern einen besseren Zugang zu Tieren ermöglichen, wenn sie Zuhause nicht die Möglichkeit haben, außerdem möchte ich die Bedürfnisse von Tieren vermitteln.
Eine Ausbildung habe ich nicht.
Nur 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit Kindern und Tieren.

Dafür möchte ich gerne meine privaten Haustiere (Hund, Katze, Vögel) nutzen.

Es geht mir nicht um irgendwelche therapeutischen oder medizinischen Ziele, noch möchte ich einen Kindergarten oder so eröffnen.
Trotzdem wüsste ich gerne, ob so etwas einfach (mit einem Gewerbeschein) möglich ist.

WICHTIG: Es geht mir nicht um die Sinnhaftigkeit eines solchen Unternehmens, sondern einfach um die rechtliche Grundlage, da ich ja sowohl mit Tieren als auch mit Kindern arbeiten will, was in Deutschland ja etlichen Gesetzten unterliegt, die nur ein Jurist versteht.

Hallo,

rechtliche Auskunft kann dir natürlich hier niemand geben, aber das dürfte unter §11 Tierschutzgesetz fallen: http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR01277… - und das bedeutet, du musst, wie im Gesetz vorgesehen, einen Antrag auf Erlaubnis dazu stellen. Diesen erteilt hier in BW beispielsweise das Amt für Öffentliche Ordnung. Eine meiner Kundinnen hat eine Filmtieragentur und dafür eine entsprechende solche Genehmigung. Das ist natürlich nicht das gleiche, die hat aber früher auch mal einen ähnlichen Dienst angeboten wie du jetzt vorhast und auch dafür bereits diese Genehmigung gehabt.

Was nun für Kinder gilt, weiß ich nicht, aber das dürfte unproblematisch sein, wenn du z.B. nichts in eigenen Räumen anbietest, sondern in Schulen (so hat es z.B. meine Kundin auch gemacht). Ich würde einfach mal die IHK an deinem Wohnort fragen, oder eben das Amt für Öffentliche Ordnung. Einen Gewerbeschein brauchst du natürlich sowieso, sollte dein Ziel Geldverdienen sein… :wink:

Grüße

Hallo,

MACHEN darfst du erst mal so ziemlich alles. Du kannst in Schulen und Kindergärten nachfragen oder Kleinanzeigen schalten. Wenn du dafür Geld nimmst, dass du eine Dienstleistung anbietest, musst du dafür ein Gewerbe anmelden, da meines Wissens „Trainertätigkeit mit Tieren“ nicht zu den freien Berufen zählt. Näheres sagt dir aber dein zuständiges Gewerbeamt.

Unabhängig davon wirst du schnell auf mehrere Probleme stoßen:

Einrichtungen, wie Schulen und Kitas, werden nach deiner Qualifikation fragen. Wenn du keine solche vorweisen kannst und keiner Organisation angehörst, werden, zumindest im Schulbereich, die Chancen drastisch sinken.

Damit zusammen hängt das Problem der Versicherung. Du wirst vermutlich gefragt werden, ob du ausreichend versichert bist. Eine private Haftpflichtversicherung reicht in diesem Fall nicht mehr aus. Die wird nicht zahlen, wenn du das Ganze gewerbsmäßig betreibst - und das tust du, sobald du Geld verlangst.

Auch wenn du kein Geld dafür nehmen willst, solltest du dich vorher mit deiner Versicherung kurzschließen, ob sie die Risiken abdeckt, die aus einer entsprechenden „Nutzung“ der Tiere entstehen. Wenn irgendwas passiert - und sei es nur eine Überreaktion kindlicherseits, die z.B. zu einem Sturz des Kindes führt, bist du haftbar. Eine befreundete Lehrerin, die mit Genehmigung der Schulleitung ihren Hund mit im Unterricht hatte, zahlte mal eben 11.000 Euro, weil ein Kind im Klassenzimmer über den ruhig daliegenden Hund stolperte, unglücklich stürzte und sich zwei Zähne ausschlug.

Tipp: Schließe dich einem Verein an, z.B. dem Verein „Tiere helfen Menschen“:
http://www.thmev.de

Dort wirst du geschult, deine Tiere werden auf Tauglichkeit überprüft, und du hast den Vorteil, dass die Mitgliedschaft in vielen Fällen ein Türöffner sein wird. Geld verdienen kannst du dabei allerdings eher nicht.

Schöne Grüße,
Jule

hier in der Nähe (Ba-Wü) bietet eine Hundeschule die „Therapiehundausbildung“ an.

Es ist eine ziemlich umfangreiche Ausbildung, aber danach bist du sozusagen „zertifiziert“. Ich denke nicht, dass der Begriff „Therapiehund“ geschützt ist, aber die Schule macht das schon ewig und hat gute Referenzen. Außerdem gibt es einen Nachweis, was in der Ausbildung alles an Themen bearbeitet wurde und dein Hund wird natürlich trainiert.

Leute die die Ausbildung abgeschlossen haben sind z.B. Lehrerinnen, die Ihre Hunde dann mit in den Unterricht nehmen; eine die mit ihrem Hund in Schulen/KiGas geht um die Kinder im Umgang mit Hunden zu sensibilisieren; andere arbeiten in der Altenpflege und haben den Hund mit; wieder andere arbeiten in der Ergotherapie und der Hund unterstütz da die Therapien…

(Ich habe die Ausbildung nicht gemacht mit meinem Hund, aber kenne jemand der sie dort eben gemacht hat. Wird bestimmt auch woanders angeboten.)

LG

Hallo,

wer mit Tieren gewerblich arbeiten will, braucht dazu eine Genehmigung vom örtlichen Veterinäramt nach § 11 TierSchG.

Grüße
miamei