Arbeit und Religion

Das gilt für das Christentum

Das gilt auch nur deshalb für das Christentum, weil man d einfach so lange dran rumgefeilt hat, bis alle unpraktischen Stellen beseitigt waren.

Grüße,

Anwar

Hallo, datafox

(…) Wärest du als Christin in einem
nichtchristlichen Land, würdest du auf viele Probleme stoßen,
die dir jetzt nicht bewußt sind. Die Ausübung deiner Religion,
auch wenn sie nur eine Einstellung ist, wäre keine
Selbstverständlichkeit. Beispielsweise müßtet du sonntags
arbeiten.

Das musst Du als Christ in z.B. Deutschland auch.

(…) Daher ist es in Israel beispielsweise so, daß religiöse
Menschen eigene Gesellschaften bilden, in denen sie unter sich
sind.

Gibt es tatsächlich so viele wohlhabende religiöse Gesellschaften in Israel, die ihren Anhängern bezahlte Jobs bieten können?

Gruß
karin

Das musst Du als Christ in z.B. Deutschland auch.

Nur in bestimmten Berufen muß man sonntags arbeiten. Es ist eher die Ausnahme als die Regel.

Gibt es tatsächlich so viele wohlhabende religiöse
Gesellschaften in Israel, die ihren Anhängern bezahlte Jobs
bieten können?

Hast du „eigene Gesellschaften bilden“ als Firmengründungen aufgefaßt? Damit liegst du falsch. Das war nicht gemeint. Da du im Expertenforum zum Thema „Nahost“ schreibst, nehme ich an, daß du diese simple Frage über Basiswissen über die israelische Gesellschaft ganz sicher selbst beantworten kannst.

Gruß
d.

Hi,

Nur in bestimmten Berufen muß man sonntags arbeiten. Es ist
eher die Ausnahme als die Regel.

Wollen mal sehen:

Polizei inkl. Grenzschutz
Feuerwehr
Krankenhäuser
Notärzte inkl. entsprechendem Personal
ÖPNV
Flugverkehr inkl. Bodenpersonal
Tankstellen
Theater
Kinos
Museen
Sportveranstaltungen
Hotels
Restaurants und Untergruppen (Pommes-, Dönerbude usw.)
Kneipen
Tourismus aller Art
Notdienste aller Art (z.B. ADAC, Rotes Kreuz usw.)
Teilweise produzierendes Gewerbe
Teilweise Läden (in Bahnhöfen, Flughäfen usw.)
Pfarrer :smile:

Und viele, die mir gerade nicht einfallen.

Es sind also nicht gerade wenige, die sonntags arbeiten. Auf jeden Fall sind es mehr, als dass man von einer Ausnahme reden könnte.

Viele Grüße
WoDi

Hallo, Datafox

Das musst Du als Christ in z.B. Deutschland auch.

Nur in bestimmten Berufen muß man sonntags arbeiten. Es ist
eher die Ausnahme als die Regel.

ab wann ist eine Ausnahme keine Ausnahme mehr, sondern eine Regel?

Gibt es tatsächlich so viele wohlhabende religiöse
Gesellschaften in Israel, die ihren Anhängern bezahlte Jobs
bieten können?

Hast du „eigene Gesellschaften bilden“ als Firmengründungen
aufgefaßt?

Nö, eigentlich nicht.

Damit liegst du falsch. Das war nicht gemeint.

O.K, wovon leben streng religiöse Minderheiten denn in Israel - da sie auf dem regulären Arbeitsmarkt anscheinend nicht vermittelbar sind?

Gruß
karin

Wir wollen jetzt ernstaft drüber streiten, ob in Deutschland der Sonntag sich von allen anderen Tagen unterscheidet oder nicht? Mir ist das zu blöd, sorry.

Gruß
d.

ab wann ist eine Ausnahme keine Ausnahme mehr, sondern eine
Regel?

WIe schon an wodi geschrieben, halte ich für müßig über den Status des Sonntags zu streiten.

O.K, wovon leben streng religiöse Minderheiten denn in Israel

  • da sie auf dem regulären Arbeitsmarkt anscheinend nicht
    vermittelbar sind?

Auf dem irregulären aber schon.

Ich werde jetzt keinen Vortrag über die Gesellschaftsstruktur halten. Andeutungsweise kann man es so beschreiben: Es sind Gesellschaften in der Gesellschaft. Von Bauern bis Hitech ist da alles vertreten, nur ist man eben unter sich.

Gruß
d.

Wir wollen jetzt ernstaft drüber streiten, ob in Deutschland
der Sonntag sich von allen anderen Tagen unterscheidet oder
nicht? Mir ist das zu blöd, sorry.

Ich hatte auf eine IMHO falsche Aussage deinerseits reagiert. Wenn du es als Streit ansiehst, dass man versucht, deine Aussagen zumindest zu relativieren, lässt das tief blicken.
Und das ist mir dann auch zu blöd. Auch sorry.

WoDi

ich war am wochenende in hannover - da hatte am sonntag sogar lidl geöffnet! hat mich echt überrascht, bei uns gibts sowas net :smile:

liebe grüße
yvo

Arbeit und Religion gehört zusammen
Grüß Gott zusammen,

Religion ist doch eine innere Einstellung. Sie ist somit
unsichtbar, oder kann das zumindest sein.

Das gilt für das Christentum, aber nicht für jene Religionen,
bei denen sich diese Konflikte eben zeigen.

Ich kann in diesem Zusammenhang ein Beispiel aus unserem Tagesablauf beisteuern. Einer meiner Mitbrüder ist tagsüber als Ingenieur bei einem bekannten bayerischen Fahrzeughersteller ;o) tätig. Wir als Angehörige einer geistlichen Gemeinschaft kennen drei Tagesgebete - eines um 7:30h (Laudes oder Morgenlob), welches eher nicht mit dem Arbeitsablauf kollidiert, die Sext (oder Mittagsgebet) um 12h, die er im Stillen betet oder hierfür eine in der Nähe befindliche Kirche in seiner Mittagspause aufsucht und schlußendlich die Vesper um 18h, die wieder (in der Regel) zuhause in der Kommunität stattfindet.

Da sein Status als Bruder bei den Kollegen bekannt und akzeptiert ist, stört es auch niemanden, wenn er - i. d. R. still - seinem Gebet nachkommt. Es kommt - denke ich - immer auf die Art und Weise der religiösen Praxis an. Stört es massiv andere Menschen, hat diese Praxis nichts in der Öffentlichkeit zu suchen. Ansonsten sehe ich eher keine Schwierigkeiten - unabhängig welcher Religion jemand anhängt. Ganz im Gegenteil - ich finde es eher sehr merkwürdig, wenn man Arbeitsleben und Glaubenleben trennt. Immerhin wechselt man ja nicht um 8h bei Arbeitsbeginn sein „Mensch-sein“… ;o)

Pace & bene

fr. Christian

Aber auch das ist

nicht wirklich ganz korrekt. Wärest du als Christin in einem
nichtchristlichen Land, würdest du auf viele Probleme stoßen,
die dir jetzt nicht bewußt sind. Die Ausübung deiner Religion,
auch wenn sie nur eine Einstellung ist, wäre keine
Selbstverständlichkeit. Beispielsweise müßtet du sonntags
arbeiten.

Andere Religionen sind dagegen keine Einstellungen. Im Islam
und Judentum ist es so, daß ein streng Religiöser eine ganze
Palette von Handlungen vornehmen muß, Kleidungsstücke tragen
oder nicht tragen muß, bestimmte Dinge essen und nicht essen
muß usw. Diese Religionen sind keine innere Einstellung
sondern ein Lifestyle. Das ganze Leben von Geburt bis zum Tod,
und jeder Tag vom Aufstehen bis zum Einschlafen, sind von der
Religion durchdrungen. So ein Mensch kann genaugenommen mit
Menschen, die nicht so leben wie er, gar nicht WIRLICH
koexistieren. Entweder er kompromittiert permanent seine
Religion, d.h. nimmt sie nicht so genau und unterläßt einige
seine Pflichten, oder er muß von seiner Umgebung eine Toleranz
einfordern, die über das Normalmaß weit hinausgeht. Welcher
Arbeitgeber wird es zulassen, daß ein Angestellter mehrmals
täglich Pausen einlegt, um zu beten? An welchem Arbeitsplatz
werden mehrere Küchen zur Verfügung gestellt? Wo ist es
möglich, etwa im Kundenkontakt Turbane, Schleier, Kopftücher,
Hüte etc. zu tragen? Das ist alles nicht so
selbstverständlich.

Daher ist es in Israel beispielsweise so, daß religiöse
Menschen eigene Gesellschaften bilden, in denen sie unter sich
sind.

Gruß
d.

2 „Gefällt mir“

Auch Grüß Gott

Ich denke das Stichwort ist da eher „STILL“.

Außerdem dürfte es naturgemäß gegen christliches Beten weniger Widerstand geben als gegen Gebetsteppiche, Gesänge etc. Vieles nervt die Leute deswegen, weil sie es als penetrant und missionarisch empfinden.

Gruß
d.

Noch mal Sonntag.

Ich hatte auf eine IMHO falsche Aussage deinerseits reagiert.

Was für eine falsche Aussage? Daß der Sonntag in Deutschland nicht denselben Status hat wie in Saudiarabien und Israel? Mag sein, daß es eine Reihe Berufe gibt, in denen man in Duetschland am Sonntag arbeitet, aber in anderen Ländern arbeitet man in JEDEM Beruf sonntags, auch als Lehrer, Banker, Sekretärin. Willst du das abstreiten? Manchmal denke ich bin in einem Irrenhaus.

Gruß
d.

Hi Data,

drehs doch einfach um (die Argumentation).
Nicht nur, dass in Saudi Arabien der 1. Weihnachtsfeiertag ein ganz normaler Arbeitstag ist (logisch), viel schöner ist, dass am 1. Weihnachtsfeiertag sich viele Saudi Araber dazu berufen fühlen, um 8 Uhr morgens in Firmen vorstellig zu werden und Kundendienst zu verlangen, um zu checken, dass die Christen sich bloß nicht irgendwie religiös betätigen. (dazu muss man wissen ,dass in SA kaum jemals jemand vor 9, 10 Uhr morgens bei einer Firma anruft).

Gruß
Elke

Hi,

Manchmal denke ich bin in einem Irrenhaus.

Du trägst selbst dazu bei, dass es eins wird.
Lies dir noch mal dein Posting durch, auf das ich geantwortet habe. Dort war von D die Rede und von keinem anderen Land sonst.

Viele Grüße
WoDi

Moin,

Zum Beispiel: Ist es in Ordnung in einem Großraumbüro (laut)
zu beten, wenn es keinen Ausweichort gibt? Oder sollte man das
lieber ganz lassen?

Mir persönlich wäre das wurscht. Es gibt auch Leute, die mit anderen nicht arbeitsbezogenen Aktivitäten akustisch auffallen. Allerdings sollte es einen gewissen Lautstärkepegel nicht überschreiten, dann hat das allerdings auch nichts mehr mit Religion, sondern mit Lautstärke zutun.

Wie haltet ihr das? Betet ihr laut und vor anderen Menschen
die evtl. nicht eurer Religion angehören oder vollzieht ihr
andere Akte die in eurer Religion vorgeschrieben sind?

Klar, immer wenn andere denken, ich bin am Schreibtisch eingedöst, dann meditiere ich in Wirklichkeit.

Wie verhält man sich als Arbeitgeber?

Wer seine Arbeit gut macht, kann meinetwegen soviel meditieren, beten, Sufi-Tänze aufführen oder was auch immer, wie er mag.

Wo ist die Grenze zwischen
religiösen „schweigenden“ Zeichen (ja, schweigen die denn
tatsächlich?) und der Proklamation einer Gesinnung?

Es ist nunmal die Eigenschaft eines Zeichens, für etwas zu stehen, sonst wäre es kein Zeichen. Somit halte ich eine Trennung hier für unmöglich, es sei denn, jemand trägt ein Zeichen, dessen Bedeutung ihm gar nicht bewusst ist, vielleicht weil er es einfach nur „schön“ findet.

Gruß
Marion