Arbeiten in der Finanzbranche trotz Vorstrafe

Hallo Zusammen,

ich befinde mich grad im 3ten Semester meines BWL-Studiums und muss mich nächstes Semester zwischen den Richtungen Marketing oder Finanzen entscheiden.

Ich möchte mich gerne auf Finanzen spezialisieren, da ich nach meinem Studium in der Finanzbranche (InvestmentBanking) arbeiten möchte. Allerdings weis ich nicht, ob das so für mich aufgrund meiner Vorgeschichte so einfach gehen wird.

Ich bin 2002 leider zu 6-Monaten auf Bewährung verurteilt worden, welche noch dazu wiederrufen wurde und ich dann 4 Monate im offenen Vollzug war (da ich gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte, weil ich nur 30 meiner 60 Sozialstunden innerhalb der Frist gemacht hatte - ich hatte damals leider ein größeres Medikamenten/Drogen und AlkoholProblem. Bin aber vorzeitig entlassen worden und habe dann gegen die neue Bewährung, die 3 Jahre ausgesetzt war nicht mehr verstoßen. (Auch Therapie gemacht und seit 4 Jahren trocken und clean).

Das Ganze war wegen Alkohol am Steuer (2,1 Promille).

Ansonsten bin ich nie strafrechtlich in Erscheinung getreten (bis auf 2x mit 15 wegen Cannabiskauf (1g), aber das dürfte eh gelöscht sein).

Ich besitze keinerlei krimineller Energie (also keine Körperverletzung, Betrug, Diebstahl, oder Schlimmeres) - mein Vergehen war halt „einzig und allein“ das Betrunken Auto fahren (was ich natürlich immer noch sehr bereue, nicht nur wegen der Strafe). Einzig und allein meine Alkoholkrankheit, war wohl daran schuld.

Inwieweit denkt ihr wäre es also für mich in 2 Jahren möglich in die Finanzbranche einzusteigen bzw. dort zu arbeiten ???

VG, Chris

PS: danke fürs durchlesen meines längeren Textes!

Hallo Zusammen,

ich befinde mich grad im 3ten Semester meines BWL-Studiums und
muss mich nächstes Semester zwischen den Richtungen Marketing
oder Finanzen entscheiden.

Ich möchte mich gerne auf Finanzen spezialisieren, da ich nach
meinem Studium in der Finanzbranche (InvestmentBanking)
arbeiten möchte. Allerdings weis ich nicht, ob das so für mich
aufgrund meiner Vorgeschichte so einfach gehen wird.

Ich bin 2002 leider zu 6-Monaten auf Bewährung verurteilt
worden, welche noch dazu wiederrufen wurde und ich dann 4
Monate im offenen Vollzug war (da ich gegen die
Bewährungsauflagen verstoßen hatte, weil ich nur 30 meiner 60
Sozialstunden innerhalb der Frist gemacht hatte - ich hatte
damals leider ein größeres Medikamenten/Drogen und
AlkoholProblem.

Das wird kritisch… Wer garantiert dafür, dass du nicht rückfällig wirst?

Bin aber vorzeitig entlassen worden und habe
dann gegen die neue Bewährung, die 3 Jahre ausgesetzt war
nicht mehr verstoßen. (Auch Therapie gemacht und seit 4 Jahren
trocken und clean).

Das Ganze war wegen Alkohol am Steuer (2,1 Promille).

Uups, bisschen viel…

Ansonsten bin ich nie strafrechtlich in Erscheinung getreten
(bis auf 2x mit 15 wegen Cannabiskauf (1g), aber das dürfte eh
gelöscht sein).

Ich besitze keinerlei krimineller Energie (also keine
Körperverletzung, Betrug, Diebstahl, oder Schlimmeres) - mein
Vergehen war halt „einzig und allein“ das Betrunken Auto
fahren (was ich natürlich immer noch sehr bereue, nicht nur
wegen der Strafe). Einzig und allein meine Alkoholkrankheit,
war wohl daran schuld.

DU warst Schuld dran, nicht die Alkoholkrankheit…

Inwieweit denkt ihr wäre es also für mich in 2 Jahren möglich
in die Finanzbranche einzusteigen bzw. dort zu arbeiten ???

Mach dich mal schlau, ob und bis wann die Vorstrafen aus deinem polizeilichen Führungszeugnis gelöscht werden…

Also um ehrlich zu sein: Solange keiner Fragt wird das nicht viel machen. Wenn aber danach gefragt wird oder du ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen musst, dann wirds wohl problematisch…Vorstrafen sind generell kein absolutes KO-Kriterium, allerdings solltest du darauf angesprochen eine plausible und nachvollziehbare Antwort parat haben. Ich würde mir an deiner Stelle da jetzt noch nicht so nen Kopf machen… Du studierst ja jetzt erstmal noch 2 Jahre, und Finanzkenntnisse bringen dich im Leben auf jeden Fall weiter.

Grundsätzlich liegt der Focus bei Personalentscheidungen im Investment-Banking auf deinem Charakter, dein Auftreten und deine Teamfähigkeit. Deine Noten (und auch deine Jugendsünden) spielen eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wird danach geschaut, wie du zum jeweiligen Unternehmen/Team passt. Das Investment-Banking ist sehr durch die konstruktive Professionalität/Zusammenarbeit im Team und die Loyalität/das Vertrauen zwischen den Akteuren geprägt ansonsten keine Deals…). Du musst für dich entscheiden, ob du dieser Verantwortung und diesem Anspruch gerecht werden kannst. Wenn du dich dafür entscheidest musst du halt für deine Ziele kämpfen -nichts ist unmöglich-

VG, Chris

PS: danke fürs durchlesen meines längeren Textes!

Gern geschehen.

Greetz
Sheldrick

danke Dir für die Info - sehe ich auch so (Personal/SoftSkills/etc.), und hab mittlerweile auch in einem anderen Forum erfahren, dass die Strafe nach 10 Jahren, also bei mir 2012, gelöscht wird.

Btw.: Seit einem Urteil des Bundessozialgerichtes vom 18.6.1968 ist Sucht als Krankheit anerkannt. Die Gleichstellung mit anderen Krankheiten hatte weitreichende Folgen. U.a. wird seitdem der Lohn im Krankheitsfall weiter gezahlt und der Suchtkranke hat Anspruch auf eine angemessene Behandlung.

(was meinst du, weshalb es für eine MPU zwingend erforderlich ist, die Leute davon zu überzeugen, dass man nie mehr trinkt - weil es einfach leider nicht mehr (auf Dauer) möglich ist nur mal 2-3 Bier oder Wein - naja ist halt so, andere bekommen Krebs, Diabetis oder haben nen IQ von nem Haufen Stroh (:wink:), sind geistig oder körperlich behindert, ich hab halt diese Krankheit

PS: aber natürlich will ich mich damit ned rausreden - klar war ich selber schuld und es war absoluter Mist

Hallo,

Krankheit hin oder her, Diabetes und Herzschwäche stehen aber in keinem Führungszeugnis. Von der gesellschaftlichen Akzeptanz mal ganz zu schweigen.

Aber um mal einen Personalfuzzi zu zitieren: „Solange es nicht im Führungszeugnis steht (dem kleinen), interessiert es mich nicht“.

Greetz
S_E

nunja, im Führungszeugnis wohl eher nicht - aber meinst du nicht auch, dass einer mit schwerwiegenden Krankheiten, der ständig auf Reha oder was weis ich z.B. einer der wegen seinem Rücken seinen (Büro-)job ned so gut machen kann, da er ständig krangeschrieben oder auf Reha ist/sein wird gegenüber einem gesunden Menschen bei der Jobsuche benachteiligt ist (und für manche Jobbewerbungen wird auch ein Gesundheitszegnis verlangt).

Im Grunde kann ich da nur froh sein, dass ich fit&vital bin und meine Krankheit ja im Grunde auch zum Stillstand brigen kann (einfach das erste Glas stehen lassen und das funktionierte die letzten Jahre ganz gut).

Hin oder her 2012 bin ich den Eintrag los. War Scheiße & ich hatte meine gerechte Strafe dafür bekommen

VG, Chris