Arbeiten in Vollzeit mit Kindern!

Hi Baby (netter Name für ne Mama *g*)

also ich möchte mich ein wenig an Brennas Bedenken anschliessen und/oder den „Mach es“-Rufern ein wenig widersprechen.

Klar, im Moment sieht alles prima aus: Dein Partner steht hinter dir, Deine Eltern unterstützen Dich und die Kohle wäre ja auch noch ganz hilfreich :wink:

Nur: was wenn Deine Kinder (vielleicht aus Trotz?) plötzlich nicht mehr gerne in den Kindergarten gehen? Wenn Dein Mann überraschend befördert wird und jeden Abend erst nach 22 Uhr heimkommt? Was wenn Deine Eltern gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, die Kinder regelmässig zu hüten? Was, wenn die das einfach zu anstrengend finden? Was wenn die Kinder in der Grundschule sind und nicht mehr „den ganzen Tag“ beschäftigt?

Wie organisierst Du selbst im besten Fall all das, wofür Du jetzt den ganzen Tag Zeit hast? Haushalt? Einkaufen? Arztbesuche aller Beteiligten? Schreibkram? Eigene Bedrüfnisse und Hobbys? Haus und Garten? Glaubst Du, das wird Dir gelingen?

Und was wenn einer der Unterstützer von oben „wegbricht“?

Ich schreibe das deswegen, weil ich hier grad ne Kollegin hab, deren Kinder ca. 14 und 17 sind - und die zwar alleinerziehend - einfach keinen 100% Job geschafft hat und nun auf 75% reduziert hat und noch immer auf dem Zahnfleisch geht. Es sind einfach 10000 Sachen zu erledigen, die Dir keiner abnimmt bzw. die Du organisieren musst. So als Beispiele:

  • Klar, den Hausputz kann ne Putzfrau machen. Die muss man aber erstmal finden, einweisen, gucken dass sie in die Bude reinkommt, hoffen, dass sie nicht bei erster Gelegenheit wieder kündigt, dann muss die angemeldet werden etc. Also erstmal haufenweise Organsation…

  • Klar, die Kinder kannst Du morgens in den Kiga bringen - aber was wenn eines krank ist? Was wenn sich das kranke so elend fühlt, dass „Omma“ als Trost nicht mehr reicht sondern „Mama“ ran muss? Was wenn der Papa schon weg ist und Opa bei „Eis und Schnee“ nicht aus dem Haus will/kann um das gesunde in den Kindergarten zu bringen?

  • Was machst Du in den Ferien von Kindergarten und in Kürze Schule? So viel Urlaub hast Du nicht…

  • Was machst Du, wenn es halt nicht um 16:30 Uhr Feierabend gibt, sondern erst um 18 Uhr? Was wenn Papa noch arbeitet und Opa grad zur Kur ist?

  • Was machst Du wenn ein Kind grad Ohrenweh hat und sich die Seele aus dem Leib schreit und Du auf eine wichtige Prüfung lernen willst?

Genug der Horrorszenarien - Du ahnst, worauf ich hinaus will? Glaubst Du, Du kannst diese Katastrophenfälle trotz Vollzeitjob (der ja auch für Dich ungewohnt sein wird!) souverän in den Griff kriegen? Und ja - das wird so und noch viel schlimmer passieren *fg* Guck doch mal einfach so die letzten 4 Wochen zurück. Wie oft waren die Kinder krank? Du? Die Grosseltern beschäftigt? Dein Partner länger/früher in der Arbeit?

Immer wieder wird ja davon geschrieben, dass Du „Qualitätszeit“ mit Deinen Kindern verbringen sollst. Ich für meinen Teil könnte das nicht bringen. Wenn ich um 16:30 (hihihi, das steht auch nur auf dem Papier) vom Job komme, dann bin ich nicht sofort in der Lage „Qualitätszeit“ mit meinen Kindern zu verbringen. Sondern dann will ich unter Umständen erstmal meine Ereignisse des Tages verarbeiten, ich muss mich um triviale Dinge wie Einkaufen, Haushalt und Schreibkram kümmern. Und dann willst Du noch „nebenher“ lernen? Wie gesagt, Hut ab - es gibt ja Leute hier, die das offensichtlich und gut geschafft haben. Mein grösster Respekt! Aber ich glaube, ich würde das nicht schaffen und darum male ich grad recht schwarz…

Ich persönlich denke auch nicht, dass das Dir unterbreitete Angebot ein „einmaliges“ ist. Gerade „soziale“ Berufe sind doch derzeit gefragt wie nie (wollten die nicht aus all diesen arbeitslosen Schlecker-Mitarbeiterinnen Erzieherinnen machen? *grübel*), das heisst, da gibt’s bestimmt auch Programme die Dir mehr Zeit lassen.

Vielleicht eine Ausbildung, die zwar länger dauert, die dafür aber nur halbtags ist? Sorry, da kenne ich mich gar nicht aus, was es da so gibt und/oder wer da der richtige Ansprechpartner ist. Eventuell googelst mal beherzt drauflos oder taperst zum zuständigen Arbeitsamt? *grübel* Oder Du fragst hier gezielt nochmal nach…

*wink*

Petzi

Hallo,

schön, dass Du Dich _dafür_ entschieden hast ;o)

Ich dachte mir, dass ich an 2 oder 3 Tagen die Woche, die
Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehme und an den restlichen
Tagen, werden sie dann mittags von Oma und Opa abgeholt.
Freitag bin ich dann eh auch früher zu Hause!

Die Kinder werden ja auch älter und können dann mal stundenweise ohne Betüdelung auskommen.

Mir ist klar, dass ich dann auch noch den Haushalt machen
muss, einkaufen etc… Sicher wird es nicht einfach, aber wir
sind sicher nicht die einzige Familie bei der es so aussieht.
Und ich denke, wir habens da eh noch gut erwischt.

Weil Du die ganzen Hausarbeiten erwähnst…Du hast einen Mann, der auch einiges davon übernehmen kann, denn Du bist dann genau so berufstätig wie er. Gewöhne Dich daran, Dinge abzugeben.
Dein Mann kann sich grundsätzlich auch bei unvorhergesehenen Situationen um deren Beseitigung kümmern…
Es gibt ein Kontingent an Arbeiten/Pflichten die im Privatleben zu erledigen sind, wenn beide Elternteile (das seid Ihr ja auch noch) voll berufstätig sind, dann müssen auch diese _gerecht_ verteilt werden.
Das Zeitmanagement geht auch grundsätzlich Beide an. *wink*

Gruß
M.

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das ist mir auch aufgefallen
Moin!

Mir ist klar, dass ich dann auch noch den Haushalt machen
muss, einkaufen etc…

Weil Du die ganzen Hausarbeiten erwähnst…Du hast einen Mann,
der auch einiges davon übernehmen kann,

Es gibt ein Kontingent an Arbeiten/Pflichten die im
Privatleben zu erledigen sind, wenn beide Elternteile (das
seid Ihr ja auch noch) voll berufstätig sind, dann müssen auch
diese _gerecht_ verteilt werden.
Das Zeitmanagement geht auch grundsätzlich Beide an. *wink*

Das möchte ich nochmal unterstreichen. Es kann ja nicht sein, dass Baby vollzeit arbeitet und den Haushalt schmeißt und der Gatte mit seinem ebenfalls Vollzeit-Job sein Pensum abgeleistet hat…

Leider habe ich keine Rückmeldung dazu bekommen, was der Mann zu Babys Plänen meinst. Das ist aber fundamental wichtig!

Sonst bist du innerhalb eines halben Jahres runter mit Körper und Nerven und Dein Mann sagt vielleicht auch noch: Siehste, hab ich es Dir doch gesagt.

Es ist leider häufiger als man annimmt so, dass die Männer sich auf den Standpunkt stellen: Klar kannst Du arbeiten gehen - so lang mein Essen pünktlich auf dem Tisch steht und sich für mich nix ändert. Das sollte man vorher abfragen und mit einkalkulieren.

Grüße
kernig

Hey
Naja wenn ich mich nun auf diese ganzen „wenns“ vorbereiten müsste, dann dürfte ich keinen Job mehr annehmen, dürfte nicht mehr krank werden und müsste mich finanziell von meinem Mann abhängig machen. Und wenn meine Kinder dann alt genug sind um auf sich selbst aufzupassen, was bleibt mir dann?

Ich weiß, dass ist jetzt ziemlich krass dargestellt, aber eben genauso krass ist es, dass dies alles auftreten könnte!

Man kann sich nicht auf alle Eventualitäten des Lebens vorbereiten und wenn es versuchte, würde man daran zu Grunde gehen!

Ich kann es nur versuchen, und jede Hürde die kommt, Einzeln und so gut wie ich kann nehmen. Sollte ich der Situation dann doch nicht gewachsen sein, dann kann ich das Ganze immer noch abbrechen und mir in meinem erlernten „verhassten“ Job eine Teilzeitstelle suchen!

Es gibt leider nichts Sozialen was ich machen kann, ohne Ausbildung; Da sind die Möglichkeiten am Land sehr begrenzt. Ich „google“ beinahe seit 3 Monaten jeden Abend und suche Verbissen nach einer Lösung.

Lg

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Och, Baby,

nun erschlag doch nicht den Boten :wink:

Wenn DU DIR das alles zutraust, dann ist doch alles in allerprimster Ordnung! Dann mach das - allerdings frage ich mich dann, warum Du überhaupt in nem öffentlichen Forum fragst.

Nur eines möchte ich nochmal ganz ernsthaft betonen: einen neuen Vollzeitjob nach längerer (Job)pause anfange ist schwierig. Das ganze noch mit einem kompletten Wechsel in der Tätigkeit (vom Büro zu „Soziales“) zu kombinieren ist schwer schwierig. Das ganze noch mit einer Weiterbildung zu kombinieren ist schon äusserst schwierig. Das ganze noch zu machen wenn man zwei Kindergartenkinder hat ist schon das extremste was Du Dir antun kannst. Die einzigen, die’s da noch übler hätten, sind Alleinerziehende ohne Unterstützung vom Vater bzw. den eigenen Eltern :wink:

Das heisst - das was Du Dir da vornimmst, solltest Du Dir echt vorher gründlich überlegen. Wenn Du Dir das zutraust ist’s doch fein, dann mach das :smile:

Aber bittebittebitte tu der Tante Petzi den Gefallen und kümmere Dich um die Wenns. Also Kind_1 krank, Papa auf Dienstreise, Oma und Opa auf Kur, Du kriegst nicht frei und das Auto ist in der Werkstatt. Wer bringt/holt ab Kind_2? Wer versorgt Kind_1? Hast Du dafür nen zuverlässigen Plan_B oder kriegst Du den dann auf die Schnelle hergezaubert? Und ja - das wird passieren, Murphys Law.

Und wenn meine Kinder dann alt genug sind um
auf sich selbst aufzupassen, was bleibt mir dann?

Jetzt mal ruhig Blut :smile: Es ist doch keine Entscheidung zwischen „entweder ich mach diesen Job jetzt oder das mit dem Traumjob wird nie wieder was“. Solche Angebote kommen wieder, in 3 Monaten, in 6 Monaten, in nem Jahr in zwei Jahren. Die wachsen sozusagen auf Bäumen… Und mit jedem Monat und Jahr das vergeht, wird das für Dich einfacher, weil Deine Kinder wieder ein Stück selbstständiger und vernünftiger sind.

Man kann sich nicht auf alle Eventualitäten des Lebens
vorbereiten und wenn es versuchte, würde man daran zu Grunde
gehen!

Da gebe ich Dir völlig recht. Aber mal eben Hals über Kopf in so eine Wahnsinnsaktion reinstolpern kann einem auch ganz nett den Abend versauen *find*

Es gibt leider nichts Sozialen was ich machen kann, ohne
Ausbildung; Da sind die Möglichkeiten am Land sehr begrenzt.
Ich „google“ beinahe seit 3 Monaten jeden Abend und suche
Verbissen nach einer Lösung.

Wie gesagt, dabei kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Aber warst Du denn schonmal beim Arbeitsamt? So rein informativ? Wenn sich jemand mit solchen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auskennt dann doch (hoffentlich *g*) die. Und wenn die Dir bloss 2-3 Flyer und Kontaktdaten mitgeben ist Dir ja geholfen…

Aber wie gesagt, die Entscheidung ist Deine und nur Du kannst versuchen abzuschätzen, ob Du das stemmen kannst oder nicht. Ich rate nur von allzu viel „Hals über Kopf“ bzw. „einmalige Gelegenheit“ ab.

*wink*

Petzi

So war das natürlich auch gar nicht gemeint. Natürlich hast du Recht und es ist ziemliche Aufgabe. Wollte nur das andere Extrem aufzeigen.

Solche Dinge können immer passieren und das ist dann aber auch mit einem Teilzeitjob schwierig.

Ich werd mir das natürlich alles gut durch den Kopf gehen lassen und von vorherein eine Möglichkeit für alle „Wenns“ suchen.

Jetzt heißt es so und so erstmal abwarten ob ich jetzt wirklich aufgenommen werde.

Danke nochmal fürs Aufzeigen der anderen Seite, ich wollte das jetzt wirklich nicht negativ klingen lassen.

Lg Baby

Hallo Petzi,

so ganz auf dem Laufenden bist Du wohl nicht, was arbeitende Eltern angeht *lächel*

Die einzigen, die’s da noch übler hätten, sind Alleinerziehende ohne Unterstützung
vom Vater bzw. den eigenen Eltern :wink:

Hier schreibt übrigens eine ehemals Alleinerziehende, Elektotechnik studiert, als Kind in KiGa und Grundschule und Vollzeitjob als Kind ins Gymnasium kam.

Also Kind_1 krank, Papa auf Du kriegst nicht frei

kann so gar nicht passieren, denn wenn ein Kind krank ist, hat man/frau erstmal Anspruch auf 10 Tage Kinderkrankenschein je Elternteil. Und das ist keine Gnade vom Arbeitgeber.

Gruß, Karin

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Hallo Baby,

da Du unten schriebst, dass noch nicht sicher sei, ob Du die Stelle kriegst:

Mein Daumendrücken dafür hast Du!

Ich war mit einem KiGa-Kind alleine, als ich Elektrotechnik zu studieren anfing. Zwar nur studieren, aber dafür war das Geld knapp.

Und als ich mit dem Studium fertig war, dann hatte ich ohne Vollzeitjob weder eine Chance, einen meinem Abschluss entsprechenden Job zu finden, noch die Möglichkeit, hier in München mit Kind zu überleben. (Als ledige Mutter hatte ich nie Unterhaltsansprüche an den Vater des Kindes, hätte aber von dem auch kein Geld für mich annehmen mögen, wenn er es denn gehabt hätte.)

Meine Tochter findet noch heute, dass sie eine tolle Kindheit und Jugend hatte, also vernachlässigt habe ich sie offensichtlich nicht zu sehr.

Das einzige, was ich vernachlässigt habe, war mein Haushalt: Einkaufen, Geschirr spülen und Wäsche waschen waren die einzigen Tätigkeiten, die ich zuverlässig erledigt habe. Alles andere konnte warten.

Und ich sage Dir: Es wartete auch brav :smile:))) Der Schmutz war auch nach dem Baden gehen im Sommer noch da, die Fenster wurden geputzt, wenn sich Besuch auf eine schwierige Heimfahrt einstellte, weil es doch inzwischen so neblig geworden ist… Gut, nachdem ich dann verdient habe, hab ich mir eine Putzfrau geleistet. Aber als Studentin war sowas natürlich nicht drin.

Genug geschrieben, das Wichtigste nochmal:

Ich drück Dir die Daumen, dass Du diesen Job kriegst.

Lieben Gruß,

Karin

Moin,

Aber bittebittebitte tu der Tante Petzi den Gefallen und
kümmere Dich um die Wenns. Also Kind_1 krank, Papa auf
Dienstreise, Oma und Opa auf Kur, Du kriegst nicht frei und
das Auto ist in der Werkstatt. Wer bringt/holt ab Kind_2? Wer
versorgt Kind_1? Hast Du dafür nen zuverlässigen Plan_B oder
kriegst Du den dann auf die Schnelle hergezaubert? Und ja -
das wird passieren, Murphys Law.

Und wenn das passiert und die Hausfrau und Mutter liegt mit einer Gallenkolik im Krankenhaus?

Nichts für ungut, aber meine Erfahrung ist, dass Haushalte mit arbeitenden Müttern wesentlich besser mit der entsprechenden kümmernden Infrastruktur ausgestattet sind als Haushalte, wo sich alles und jeder immer darauf verlässt, dass die nur Hausfrau und Mutter das schon alles erledigt.

Gruß,
M.

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Huhu Karin,

so ganz auf dem Laufenden bist Du wohl nicht, was arbeitende
Eltern angeht *lächel*

so ganz auf dem Laufenden bist Du wohl nicht, was Jobs und Ansprüche angeht *lächel*

Also Kind_1 krank, Papa auf Du kriegst nicht frei

kann so gar nicht passieren, denn wenn ein Kind krank ist, hat
man/frau erstmal Anspruch auf 10 Tage Kinderkrankenschein je
Elternteil. Und das ist keine Gnade vom Arbeitgeber.

Selbstverständlich hat man diesen Anspruch (zumindest glaube ich Dir das jetzt mal, ich hab’s nicht nachgelesen *g*).

Nur: diesen Anspruch haben und ihn unter jeder möglichen Situation auch ausschöpfen können ist ne andere Geschichte. Ich erinnere mich da an ein Meeting, genauer gesagt eine Telecon mit einem Key Customer in Asia und nem Supplier in USA (also mitten in der Nacht *g*).

Ich merkte schon, der eine Senior Key Something Manager ist heut etwas nervös und frickelt die ganze Zeit am Handy rum. Auf einmal strahlt er, flüstert in die Runde „ein Junge“ und verhandelt als ob nichts gewesen wäre weiter mit dem achsowichtigen Kunden.

Und nein - kein einziger in dieser achsowichtigen aber doch garnichtuntypischen Firma hätte einen Funken Verständnis gehabt, hätte dieser Senior Key Something Manager dieses achsowichtige Telefonat abgesagt um vielleicht bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein.

Glaubst Du, der Senior Key Something Manager würde sich auch nur getauen, auf seinen Anspruch auf 10 Tage frei wegen „Kind krank“ zu bestehen, wenn der Bursche dann mal Blähungen, Zahnweh, Ohrenweh, Mumps, Masern, Röteln, Grippe oder sonstwas hat?

Sprich - da besteht zwar ein Anspruch, aber die Umsetzung ist doch nicht immer leicht. Und ja, ich weiss, nicht alle Firmen funktionieren so wie diese und bei Euch allen ist das anders - aber ich kann auf Nachfragen gern mehrere solcher Läden namentlich nennen, die ich aus allererster Hand kenne.

Und ja, auch im „faulen“ öffentlichen Dienst habe ich schon häufig auf dem Gang hören dürfen „jetzt ist das Kind _schon wieder_ krank - wann schafft die/der/das denn mal?“

Im „Sozialen“ kenne ich mich nun gar nicht aus, höre aber immer wieder von „Personalmangel“, da wird auch nicht immer so lockerlässig ein Mitarbeiter spontan ersetzt werden können.

*wink*

Petzi

Hi,

Glaubst Du, der Senior Key Something Manager würde sich auch
nur getauen, auf seinen Anspruch auf 10 Tage frei wegen „Kind
krank“ zu bestehen, wenn der Bursche dann mal Blähungen,
Zahnweh, Ohrenweh, Mumps, Masern, Röteln, Grippe oder sonstwas
hat?

Du sprichst hier von einer deutschen Firma?

Sprich - da besteht zwar ein Anspruch, aber die Umsetzung ist
doch nicht immer leicht. Und ja, ich weiss, nicht alle Firmen
funktionieren so wie diese und bei Euch allen ist das anders -
aber ich kann auf Nachfragen gern mehrere solcher Läden
namentlich nennen, die ich aus allererster Hand kenne.

Irgendwie schon. Ich arbeite in einer kleinen Baufirma, bin die einzige Frau, habe aber keine Kinder. Ein Kollege mit kleinem Kind hat aber schon öfter die durch die Krankenkasse bezahlte Freistellung in Anspruch genommen. Natürlich sudert mein Chef, er muß in der Früh dann die komplette Einteilung über den Haufen werfen, weil dieser Arbeitnehmer Vorarbeiter ist. Aber Chefs sudern sowieso gerne.

Und ja, auch im „faulen“ öffentlichen Dienst habe ich schon
häufig auf dem Gang hören dürfen „jetzt ist das Kind _schon
wieder_ krank - wann schafft die/der/das denn mal?“

Natürlich ist das unschön, wenn plötzlich jemand ausfällt und Abläufe umgestellt werden. Es wird aber genauso geschimpft wenn der Arbeitnehmer selbst krank ist.

Im „Sozialen“ kenne ich mich nun gar nicht aus, höre aber
immer wieder von „Personalmangel“, da wird auch nicht immer so
lockerlässig ein Mitarbeiter spontan ersetzt werden können.

Wie gesagt, dann darf man selbst auch nicht krank werden, schön wäre es man geht auch nicht in den Urlaub und überhaupt am besten wäre es man würde rund um die Uhr und das für möglichst wenig Geld arbeiten.

Ein paar Rechte haben wir in Deutschland dann schon noch…

Gruß
Tina

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Hallo Petzi,

so ganz auf dem Laufenden bist Du wohl nicht, was arbeitende
Eltern angeht *lächel*

so ganz auf dem Laufenden bist Du wohl nicht, was Jobs und
Ansprüche angeht *lächel*

echt? Dann sind sie bei uns (kleine Firma, IT-Branche, also moderner Sklavenhandel) doch noch familienfreundlicher als bei euch.

Selbstverständlich hat man diesen Anspruch (zumindest glaube
ich Dir das jetzt mal, ich hab’s nicht nachgelesen *g*).

Kannst mir gerne glauben, dass ich stinksauer war, dass es „Kinderkrankentage“ für bis zu 8-jährige gab, als ich noch studiert habe, und dass diese schöne Einrichtung auf bis zu 12-jährige erhöht wurde, als meine Tochter gerade 12 wurde. Sowas merkt man sich.

Glaubst Du, der Senior Key Something Manager würde sich auch
nur getauen, auf seinen Anspruch auf 10 Tage frei wegen „Kind
krank“ zu bestehen, wenn der Bursche dann mal Blähungen,
Zahnweh, Ohrenweh, Mumps, Masern, Röteln, Grippe oder sonstwas
hat?

Hier schmeißt Du aber doch ein paar „Krankheiten“ mit echten Krankheiten durcheinander. Sowas, wie finniepuh oben schrieb, sollte nicht für diese Kinderkrankentage genutzt werden, wobei man sowieso dafür eine kinderärztliche Bescheinigung braucht.

Und ja, es ist nicht immer schön, sein Kind dann trotz „Bauchweh“ usw. in die Schule zu schicken, aber es übt ungemein.

Im „Sozialen“ kenne ich mich nun gar nicht aus, höre aber
immer wieder von „Personalmangel“, da wird auch nicht immer so
lockerlässig ein Mitarbeiter spontan ersetzt werden können.

Und ich weiß, dass sich doch einige gerade im „Sozialen“ inzwischen deutlich klar darüber sind, dass mit Familienfeindlichkeit keine zusätzlichen MitarbeiterInnen gerade in diesem Bereich zu finden sein werden.

Da bewegt sich einiges, denn viele Firmen lernen doch jetzt relativ schnell, dass es die Arbeitnehmer nicht mehr so gibt, denen die Firma das ein und alles ist, und die eine Ehefrau im Hintergrund haben, die ihnen für ihren Job den Rücken frei hält.

Wer allerdings nicht fordert, darf sich nicht wundern, dass er/sie nicht kriegt.

Lieben Gruß, Karin

Hallo Baby!

Nachdem ich deinen Text gelesen habe, dachte ich sofort: Mein Gott, mach das, worüber denkst du denn noch nach???

Dann habe ich ein paar Einwände gelesen. Mmh. Irgendwie greift mir da manch eine Perspektive zu kurz. Warum muss denn alles an dir hängenbleiben? Wie steht denn der Papa zu den Plänen? Inwiefern hat er denn die Möglichkeit dich zu unterstützen? Oder anders gefragt: Wo genau steht denn geschrieben, dass die Frau in erster Linie für Kinder, Haushalt, Arztbesuche, Krankentage, Einkäufe, Schreibkram usw. zuständig ist?! Einige scheinen noch nichts von gerechter Arbeitsverteilung gehört zu haben. Natürlich, dein Partner arbeitet in Vollzeit, aber wenn du AUCH in Vollzeit arbeitest, ist es Zeit für neue Verhandlungen. Warum sollte nicht der Papa zukünftig der „Kindergartenbringer“ werden oder der Verantwortliche für den Wocheneinkauf oder oder oder?! Ich empfehle da auch eine gewissen Grad an Egoismus. Du musst noch - wenn du Pech (oder Glück :wink: ) hast - fast 40 Jahre arbeiten! 40 Jahre!!! Was sind da drei Jahre Ausbildung?! Deine Kinder werden spüren, was dir das bedeutet, du wirst ihnen ein tolles Vorbild sein! Und warum nicht nach dem Motto: „Probier es aus!“?! Wenn es wirklich gar nicht geht, kann man immer noch Konsequenzen ziehen.

Okay, ich bin selbst eines von drei Kindern einer lebenslänglich :smile: Vollzeit arbeitenden Mutter. Meine Mama hat, als ich 8 Jahre alt war, eine Umschulung gemacht (berufsbegleitend, abends). Ich kann mich an diese Zeit gar nicht so exakt erinnern, ich weiß nur noch, dass da eben einige Jahre lang der Papa an einigen Abenden der Ansprechpartner war. Das war anders und echt super. Meine Mama habe ich trotzdem lieb und bin sehr stolz auf sie - zumal sie gerade im Alter von 51 Jahren ein Aufbaustudium abgeschlossen hat (mit nur noch einem Kind im Haus, aber immerhin :wink: ).
Ich selbst habe ein Kind von anderthalb Jahren und arbeite 70% in einem „sozialen“ Beruf. Demnächst erwarten wir das zweite Kind und auch da gehe ich nach einem Jahr wieder arbeiten, dann sogar 85% - in Absprache mit dem Papa, der auch auf 85% reduziert. Auf die Idee kam er nicht selbst, ich habe ihn darauf gebracht. Schon jetzt freut er sich nicht nur auf seine Elternzeitmonate, sondern auch auf die zwei Nachmittage, die er dann mit seinen Kindern hat.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir, dass du das angehst und packst!

Grüße!