Arbeiten noch Zeitgemäß

Angesichts der immer voranschreitenden KI wird arbeiten irgendwann grundsätzlich überflüssig. Warum denken Menschen heutzutage noch arbeiten wäre nötig?

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MOD Pierre

hi,

Nachfrage:
Beziehst du dich auf das heutige denken über die Zukunft?

Müsste es nicht eher heißen - damit es überhaupt einen gewissen Sinn ergibt:

Warum denken Menschen heutzutage arbeiten wäre (zukünftig) noch nötig?

grüße
lipi

Logikfehler. Was die Leute denken (wobei Du mit „Menschen“ wahrscheinlich Dich meinst), ist irrelevant. So lange Arbeit zum Erzielen von Einkommen notwendig ist, die über das Grundsicherungsniveau hinausgehen, ist Arbeit eben nicht überflüssig.

Ohne gewisses Zutun wird der einzelnen Menschen wird sich mittelfristig auch keine Ernährungsgrundlage und Wohnraumschaffung in menschlichen Zivilisationen schaffen lassen .

Geld ist dabei lediglich eine Erfindung zur universell und frei verfügbaren Verwendung der Honoration , statt wie zuvor direkt von materiellem Tauschhandel abhängig gewesen zu sein .

In Zukunft müßte ein Volk wie u.A. auch die Teutonen eher mal überlegen , ob es da dann noch für jeden Bürger auch stets erfüllbare Möglichkeiten der Arbeitsleistung geben würde , wenn durch IT , Computer , Roboter und sonstige Automation die direkten Tauschmöglichkeiten wegfallen würden ?

Ehemals belächelte Länder wie China , Indien u.s.w. springen immer mehr und rasant auf den Zug technischer Entwicklungen .

Letztlich kann man Geld an sich aber nicht essen , und einige Tätigkeiten werden sich so schnell global nie vollständig automatisieren lassen.

Wo Ungleichgewichte bestehen , bestrebt die Natur in der Sache immer Ausgleich so lange , bis es ausgeglichen ist .

Es mag an dieser Stelle zwar jetzt ein wenig lächerlich klingen , aber selbst auf einem futuristischen Raumschiff wie der Enterprise hat jedes Besatzungsmitglied irgend eine Tätigkeit und Funktion zur Aufrechterhaltung des Lebens an Bord , die in irgend einer Weise ( hier mit virtuellen Credits ) abgegolten wird .

Die Rohstoffe und Basisressourcen kommen aber auch genau so wenig von nichts auf dieses Raumschiff , wie es heutzutage z.B. in der Seefahrt nicht aus dem Nichts da hin kommt .

Wenn die Menschheit sich zwischenzeitlich nicht selbst vernichtet , oder durch äußere Einflüsse ( fast ) ausgerottet wird , dann dürfte sich in näherer bis fernerer Zukunft da zumindest samt IT , Computer & Automation soweit global ein Bedürfnis nach immet weniger „Tauschpartnern“ einstellen , die auch den „Kapitalismus“ obsolet machen werden .

Von nichts wird aber auch künftig nichts kommen uns damit bliebe selbst in 10.000 Jahren ein Trapper , Kleinstbauer oder Naturbursche stets von A-Z auf sich alleine gestellt , während „Generation Z“ pro Individuum körperlich immer weniger zu schaffen hätte zum Wohle der gesamten Zivilisationsgruppe .

Hallo,
wer soll die Werte erzeugen, die benoetigt werden fuer den Konsum? Gut die KI oder sonstwie Maschinen. Da stehen Hallen voll Maschinen, gehoeren jemandem, und der verdient sich dumm und daemlich. Wie soll sein Geld anschliessend zu Dir kommen, der die maschinen-hergestellten Produkte gerne haette?
DIR muessen die Maschinen gehoeren, mindestens zum Teil, damit Du mitverdienst an Automaten. Weitergedacht koenntest Du Aktien kaufen, von entsprechenden Firmen, und zwar so viele Aktien, dass Du von der Dividende leben kannst ohne eigene Arbeit. Wenn das alle / viele machen, sind wir bei der Abschaffung der Arbeit einen weiten Schritt vorangekommen.
Zur Summe, bei 5 Prozent Dividende und 1000 Euro Bedarf also fuer 240ooo Euro Aktien, plus ca das Doppelte fuer Deine Einkommen-Steuer und Kranken- und andere Versicherungen. OK Rente brauchst Du dann nicht. Fang gleich an, die Aktien / ETF / Beteiligungen zusammen zu kaufen, dauert vermutlich Jahrzehnte.

Das ist eine Behauptung. Dem muss nach dem, was ich in der Schule gelernt habe, eine Begründung folgen. Mir mag da beim besten Willen keine einfallen.
Eher im Gegenteil:
Die Zahl der Arbeitnehmer in Deutschland steigt seit mindestens 70 Jahren. 1950 waren es ca. 19,5 Millionen, heute sind es ca. 41 Millionen. Und das trotz fortschreitender Mechanisierung und Automatisierung in fast allen Bereichen.
Will nicht ausschließen, dass sämtliche Wertschöpfungsketten irgendwann mal ohne menschliches Zutun funktionieren können, so dass der Mensch tatsächlich nur noch als Konsument auftritt (wie die Konsumgüter „gerecht“ verteilt werden sollen, ist eine eigene Betrachtung wert).
Aber momentan sind wir von deiner Idee noch so weit entfernt, dass es nicht gerechtfertigt ist, heutzutage arbeiten als unnötig anzusehen. Andererseits…

… kenne ich mindestens fünf Menschen, die genau das NICHT denken. Man sieht sie jeden Morgen vor dem Supermarkt, und später am Bahnhof…

Gruß,

Kannitverstan

Weil es aktuell immer noch so, ist, dass NIEMAND durch eigener Hände Arbeit reich wird. Man muss immer jemand anders ausbeuten, um das zu erreichen.

Also werden die Reichen so lange für Arbeit anderer sorgen, bis das nichts mehr bringt. Und das dauert noch sehr lange.

Und außerdem ist es ja auch immer noch erheblich befriedigender, einen menschlichen Diener zu schikanieren als einen mechanischen…

Hallo,

Es gibt auf diesem Planeten noch keine einzige künstliche Intelligenz. Es steht noch in den Sternen, ob und wann der Mensch jemals eine echte Intelligenz erschaffen kann. Derzeit gibt es lediglich selbstlernende Algorithmen, die bestimmte sehr eng begrenzte Aufgaben deutlich besser lösen, als es ein fester Algorithmus könnte. Das führt mitunter zu bemerkenswerten Ergebnissen, wie den Programmen für Schach und Go, die praktisch von keinem Menschen mehr geschlagen werden können. Oder dem Auswahlsystem von Amazon, was deutlich diskriminierend war oder der Gesichtserkennung, die Menschen (zeitweise) unschuldig einen Gefängnisbesuch beschert. Quelle: heise

Das ist eine steile Theorie, die diverse Philosophen vertreten, aber nicht anhand von Zahlen belegt werden können. Zudem ist auffällig, dass uns das bei jeder industriellen Revolution „versprochen“ wurde. Zuletzt bei der Einführung der Computer in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Zum einen gibt es noch diverse Arbeiten, die (derzeit) kein Computersystem gleichwertig (in Qualität, Zeit oder monetären Aufwand) ähnlich gut hinbekäme wie der Mensch. Als Beispiele 2020 seien genannt: Pizza backen und an den Kunden ausliefern, Reparatur von KfZ, ärztliche und pflegerische Betreuung von Kranken, Behinderten und Alten, Gärtnerei, Fliesenlegen, Stilberatung im Bekleidungsfachgeschäft, (gerade bei mir in der Gegend aktuell gesehen) der Mensch von der Entsorgungsfirma, der den Dreck aus dem Wald räumt, den irgendwelche Idioten da abgelegt haben …

Für das Wort nötig sehe ich drei Zusammenhänge:

  1. unser derzeitiges Gesellschaftssystem beruht darauf, dass Menschen ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen und dafür Geld als Gegenleistung erhalten.
  2. es gibt Menschen, die glauben, weil sie arbeiten gehen, müssten alle anderen auch arbeiten. Menschen, die ihre Arbeitskraft nicht zur Verfügung stellen, sind in deren Augen asozial.
  3. es gibt, wie schon geschrieben, diverse Arbeiten, die können 2020 Maschinen noch nicht sinnvoll übernehmen. Man braucht also die menschliche Arbeitskraft (derzeit) um diese Aufgaben zu bewältigen.

Sollten durch die „industrielle Revolution 4.0“ oder später durch die KI tatsächlich die Arbeitskraft von Millionen Menschen hier im Land und von Milliarden Menschen um den Erdball nicht mehr benötigt werden, würde das sicher mit einer Umgestaltung des monetären Systems einher gehen.

Als eine mögliche Zukunftsvision sehe ich da das bedingungslose Grundeinkommen. Jeder Bürger erhält die Summe X pro Monat nur für seine Existenz. Wenn ihm diese Summe X zur Befriedigung seiner Wünsche nicht ausreicht, verdient er etwas hinzu. Finanziert werden würde so etwas über ein neu gestaltetes Steuersystem, das die Gewinne, die durch Maschinen und Algorithmen erarbeitet werden ähnlich hoch besteuert, wie Gewinne, die durch menschliche Arbeitskraft erwirtschaftet werden.

Ich bin mir bewusst, dass über den letzten Teil meiner Ausführungen sehr kontrovers diskutiert wird. Doch wenn wir tatsächlich einen bedeutenden Teil der Gesellschaft vom Einkommen freistellen wollen, müssen wir überlegen, die diese Menschen dann noch konsumieren können. Und auf Konsum beruht unser Gesellschaftsmodell seit vielen Jahrzehnten.

Grüße
Pierre

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Wenn Du mit „ausbeuten“ „bezahlen“ meinst, können wir uns einigen. So oder so ist der Satz aus der Kartoffelkiste des Klassenkampfs. Nicht jeder, der jemanden für Arbeit bezahlt, beutet aus und nicht jeder, der bezahlt wird, wird ausgebeutet. Du kannst ja mal eine Umfrage machen, wie viele Menschen sich in Deutschland ausgebeutet fühlen, die in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten oder in der Automobilzuliefererindustrie oder in der Softwareentwicklung oder - um schnell das Haßobjekt noch unterzubringen - in der Finanzbranche. Und das letztgenannte Beispiel ist noch für noch etwa anderes gut und zwar dafür, um zu zeigen, daß es um „eigene Hände Arbeit“ sowieso immer weniger geht, sondern vielmehr in seit Jahrzehnten zunehmendem Maße um geistige Tätigkeit und jemanden zu finden, der sich fürs Denken, Tippen, Zeichnen, Rechnen usw. ausgebeutet fühlt, dürfte Dir echt schwer fallen.

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Nein, ich rede wirklich von ausbeuten.

Nein. Aber fast jeder.

ist was anderes als ausgebeutet werden. Wer hat nochmal gesagt: Schafe wählen ihren Schlachter selber?

Weil Arbeit, wenn sie die richtige Arbeit ist, unheimlich viel Freude machen kann, Sinn gebend, erfüllend und Gestaltungsraum sein kann.
Man kann - wenn sie die richtige Arbeit ist- innerhalb des Arbeitsraumes reifen und wachsen, nicht nur durch lernen, sondern auch innerlich.
Arbeit ist ein wunderbarer Kontaktplatz zu anderen, der nicht gleich so eng ist wie Familie oder Freunde, auch daran kann man auf ganz eigene Weise reifen.

Betrachtet man das Leben als Chance und als Spiel, dann kann Arbeit ein ganz besonders schönes Spielfeld sein.
Ich werde einen Teufel tun, mir meine Arbeit von Maschinen abnehmen zu lassen, die könnten das auch gar nicht.

Dieser Wunsch, sich von Arbeit zu befreien, mag in menschenfeindlichen Vorausetzungen geboren worden sein, und diese halten sich noch und seit langem hartnäckig, aber es finden schon Veränderungen statt.
Ich behaupte, es gibt für jeden gesunden Menschen die genau richtige Arbeit, für die er geschaffen worden ist.
Sind die Arbeitsbedingungen dann noch seiner Entwicklung förderlich und es darf um mehr gehen, als nur um Geld und herrschen und gehorchen, dann gibt es Grund, eine neue Einstellung zur Arbeit zu gewinnen.

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Das ist nicht gut.

So etwas zu behaupten, ist auch nicht gut.

Also mit anderen Worten: fast jeder Arbeitgeber beutet aus und nur, weil die Arbeitnehmer das anders sehen, bist Du der Ansicht, daß sie trotzdem ausgebeutet werden. Das sieht wirklich jeder anders und nur, weil die Leute glauben, daß sie das nicht anders sehen, heißt das ja nicht, daß es anders ist. Q.e.d.

Habe die Ehre.

Ja, mit der Realität konfrontiert zu werden macht keinen Spaß.

Richtig. Wenn der Chef das zehnfache bekommt wie seine Arbeiter ist das nichts anderes als Ausbeutung. Von denen, die gar nicht arbeiten ganz zu schweigen. Brauchst du Beispiele?

Selbstverständlich. Ein persönliches Gefühl oder Mangel an Information ändert doch nichts an den Fakten.

Die Bezahlung eines Mitarbeiters orientiert sich i.W. an zwei Dingen: an der Wertschöpfung, die er erbringt, und am Marktumfeld. Das, was ein Unternehmer verdient, kann dem Mitarbeiter völlig egal sein.

Prophet: Hey, Du! Du wirst ausgebeutet.

Mensch: Wer bist Du denn? Ach egal: nein, das sehe ich anders.

Prophet: Doch, wirklich. Ich sage Dir, Du wirst ausgebeutet.

Mensch: Nee, das sehe ich wirklich anders. Die Arbeit macht Spaß und ist interessant, die Kollegen sind nett, die Arbeitszeiten sind flexibel, wir kommen finanziell gut über die Runden. Das paßt schon.

Prophet: Nein, Du wirst ausgebeutet, Du merkst es nur nicht.

Mensch: Alter, bist Du doof? Ich sagte doch, daß Arbeit, Rahmenbedingungen und Bezahlung echt OK sind.

Prophet: Nein, Du wirst ausgebeutet. Dein Problem, wenn Du das nicht merkst. Ist schon doof, wenn man so mit der Realität konfrontiert wird, nicht wahr?

Mensch: So funktioniert das nicht mit der Religion, Du Komiker. Du mußt meine Sorgen und Ängste aufgreifen und mir dafür etwas anbeten. Im Augenblick haben wir z.B. ein Silberfischchenproblem zu Hause und die Nachbarskatze kackt uns ständig in den Garten. Wenn Du irgendwas mit Tieren hättest, würde das ganz gut passen.

Prophet: Nun höre doch endlich: Du wirst ausgebeutet.

Mensch: Unfaßbar, der Typ. Mach’ mal ein Praktikum bei der AfD oder der Linken, wenn Du lernen willst, wie das mit der Beeinflussung der Menschen funktioniert. So, jetzt muß ich los zur Arbeit.

Prophet: Halte ein, Du arme, ausgebeutete Seele. Ich will Dir helfen, Dir Heil, Wissen und Erkenntnis bringen.

Mensch: Ach, hau ab!

Nö. Sie orientiert sich ausschließlich daran, was man bezahlen muss, um einen zu finden, der’s macht. Du schildert grad, wie man zu einem Mindestverkaufspreis seiner Waren findet.

Richtig, nur so kann die Ausbeutung geheim gehalten werden. Deshalb wehren sich ja alle Reichen gegen jegliche Transparenz.
Schon mal überlegt, dass das für die unteren Lohngruppen ganz selbstverständlich nicht gilt?

Soll deine Geschichte irgendwelche Argumente liefern? Dann sind sie gut versteckt.

Ja, wenn es darum geht, daß man jemanden findet, der Steine schleppt oder Dosen stapelt. Du bist im falschen Jahrhundert.

Nein, das kommt daher, daß Einkommen des Unternehmers und des Mitarbeiters nur sehr eingeschränkt in Verbindung stehen.

So, nun ist es gut. Für eine Sekunde war es unterhaltsam - also in etwa so lange, wie ich dachte, daß das ganze so eine Art Scherz sein soll, den ich nicht ganz verstehe. Da Du das aber aus irgendeinem Grunde ernst zu meinen scheinst, ist mir meine Zeit zu schade. Ich diskutiere doch auch nicht mit jemandem, der Menschen mit Schlangenbiß auf eine Lichtung setzen will.

Gar nicht so selten korreliert aber auch das Maß an Verantwortung und des monetären Einsatzes mit dem Einkommen.
Das ist zumindest in meiner Branche so.

Nö. Das ist bei anderen Jobs nicht anders.

Übrigens nicht mal im öffentlichen Dienst. Deshalb finden die dort auch keine Fachkräfte.

Und deshalb wollen alle Reichen ihr Einkommen um jeden Preis geheim halten?
Sorry, da fehlt mir die Logik in deiner Argumentation.

Ich habe keine Ahnung, wie du darauf kommst.

Das hatten wir ja schon.

Ja, das sieht man deutlich, wenn mal jemand zu dieser Verantwortung gezogen werden soll. Plötzlich haben sie von nichts gewusst, sind für nichts verantwortlich gewesen und sowieso zur Zeit im Ausland. Das Geld ist schon längst in Sicherheit, Die Strafe zahlt die Firma und eine Abfindung gibt es noch oben drauf.

Muss ich da jetzt wirklich an VW, Audi, Porsche, Renault, … erinnern? Oder, ganz aktuell, Wirecard?