Arbeiten während Krankheit (Lehrer)

Bildung & Beruf Schule
#1

Liebe Experten, v.a. liebe Kollegen!

Ich hab zur Zeit die Grippe, was ja als Lehrerin nicht überraschend kommt.
Bei uns sieht das dann meist so aus, dass ich für die Stunden, die ich nicht halten kann, irgendwelche Arbeitsblätter an die Schule mailen soll, damit die Schüler beschäftigt sind und der Unterricht nicht gänzlich ausfällt.
Kann ich ja grundsätzlich nachvollziehen. Aber:
Ich bin heute immer noch nicht fit und glaube, dass ich das Wochenende eigentlich noch zur Erholung brauche - aber jetzt muss ich stapelweise Arbeitsblätter durchsehen und korrigieren und bin viel zu schlapp dafür.

Wenn ich das nicht mache, sieht es aber im Unterricht nächste Woche ziemlich blöd aus, weil sie dann ja die Blätter bearbeitet haben, wir damit aber nicht weitermachen können.
Außerdem ist es auch ungünstig, wenn die Klassen die Sachen allein bearbeiten, das funktioniert in meinen Klassen einfach nicht so gut und ich finde, dass diese Ersatzlösung die Unterrichtsqualität eher verschlechtert als wenn der Unterricht ausfällt und ich danach normal weitermache.

Wie ist das bei euch an der Schule geregelt? Vielleicht lasse ich mich in Zukunft etwas länger krankschreiben, damit ich Zeit für die Vorbereitung habe…

Gruß, Diva

#2

Hi,

Bei uns wird fachfremd vertreten. Wenn ich unbedingt will, geb ich Arbeitsaufträge, aber nur dann.

Die Franzi

#3

Hi Franzi!

Was machst du in Klassen, in denen du fachfremd Vertretung machst? Nur so aus Neugier…

#4

Hi,

Ich vertrete meist in den Klassen, in denen ich selber bin. Dann unterrichte ich mein Fach, so steht es auch im vertretungsplan. Der Lehrer, der krank oder verhindert war, kriegt dann mal von mir eine stunde, um sein Fach zu halten. Ein Rücktausch also. Ganz selten kommt es vor, dass ich eine Klasse betreue, die nicht meine ist. Meist haben die Arbeitsaufträge vom Kollegen, der abwesend ist.

Die Franzi

#5

Ich habe nächste Woche an drei von fünf Tagen Fortbildungen. Einiges (Randstunden) fällt aus, der Rest wird von Kollegen vertreten, die in der Klasse unterrichten. Zwei der Kollegen bekommen von mir Aufgaben für die Schüler, die diese im Unterricht lösen müssen. Wenn sie fertig werden, können wir sie in der nächsten Stunde besprechen, ansonsten lasse ich sie eine weitere Stunde daran arbeiten.

Warum? Hast du sie nicht nur der Schule zukommen lassen, sondern auch noch die bearbeiteten Blätter zurückbekommen?? Ich weiß nicht, was das für Arbeitsblätter sind, aber lässt sich das nicht auch so machen, dass du die gar nicht korrigierst, sondern ihr die einfach besprecht, wenn du wieder da bist?

Nicht wirklich geregelt und auch sehr unterschiedlich gehandhabt. Teilweise wird, wie von Franzi beschrieben, von KuK vertreten, die die Klasse auch unterrichten und dann einfach ihr Fach machen. Teilweise wie von mir gerade aktuell gehandhabt. Teilweise gibt es aber auch „nette“ Kollegen, die nicht mal aus Krankheitsgründen (denn da könnte ich es wenigstens verstehen, wenn jemand flach liegt), sondern aus anderen Gründen fehlen (Fortbildung, auswärtige Dienstbesprechung etc.), und wenn man sie fragt, was man mit der Klasse machen soll, einfach antworten „Das ist mir doch egal, ich bin nicht da!“. Mit Glück ist es eine Parallelklasse von der, in der man selbst unterrichtet, dann weiß man ungefähr, wenn man ins Klassenbuch schaut, wie weit sie sind, und dann kann man eigene Aufgaben einsetzen.

Das mit dem Rücktausch funktioniert bei uns eher selten, denn wenn der Kollege, der mich z. B. nächste Woche vertritt, Unterricht in meiner Klasse hat, habe ich dann woanders Unterricht!

Gruß
Christa

#6

Liebe Diva,
ich kenne diese Fragen auch, da sind einmal die Schüler, die möglichst viel lernen sollen, dann die Kollegen, die durch die eigene Krankheit meist zusätzlich belastet werden und dann man selber! Viel Platz für schlechtes Gewissen!
(Eltern und Schulleitung lasse ich mal außen vor)

Ich kann dir nur raten, versuche Schüler und Kollegen zu unterstützen, wo du kannst, denk aber unbedingt auch an deine Gesundheit! Auf gar keinen Fall sollte es so sein, dass du nach der Krankheit eine noch höhere Belastung hast (es sei denn, deine Normal-Belastung ist gering, aber das ist selten in unserem Beruf).
Mein inoffizieller Rat: Komme möglichst so wieder in die Schule, dass du alles, was um den Unterricht herum zu leisten ist, gut tun kannst!
Ich weiß ja nicht, welche Klassenstufe/Schule/Fach/Gesellschaftsschicht du unterrichtest, aber ideal wäre es, wenn du Aufgaben für die Schüler bereit hast (ein Notprogramm), die diese bei deinem Ausfall bearbeiten können, aber ohne, dass du alles hinterher korrigieren musst!
Karl