Arbeitgerber ruft bei Arzt an

Hallo,

nach langer Zeit habe ich mal wieder eine für mich sehr wichtige Frage.

Und zwar habe ich fristgerecht meine Arbeitsstelle gekündigt. Wir hatten nie Probleme oder Differenzen. Im Gegenteil. Aber jetzt, wo ich gekündigt habe (ich habe eine für mich ortsmäßig günstiger gelegene Stelle angeboten bekommen), werde ich schikaniert.
Ein Beispiel:
Ich bin leider krank geworden, mir mußte sehr kurzfristig ein vereiterter Zahn entfernt werden. Darf der Arbeitgeber beim Arzt anrufen und sich darüber informieren wie lange ich noch krank bin und wieso schon fast zwei Wochen, …???
Ich fühl mich in meiner Privatsphäre gestört und belästigt.
Da das nicht das einzige ist überlege ich rechtliche Schritte einzuleiten. Kann man das oder sind mir die Hände gebunden?

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!
Zottel

Hallo Zottel,

klare Antwort. Das darf der AG nicht! Im Übrigen darf auch der arzt keine Auskunft erteilen!
Nicht umsonst erhält der AG eine abgespeckte Version der Krankschreibung, auf der nur der Zeitraum enthalten ist, nicht jedoch die Diagnose.

Viele Grüße
Andreas Heil

Hallo Zottel,
strafbar macht sich der AG durch einen Anruf beim behandelnden Arzt nicht, es sei denn er nötigt den Arzt zur Herausgabe von Patienten-Daten oder zu einer Änderung der Diagnose.
Ich würde mal mit meinem Arzt reden und ansonsten froh sein demnächst einen ‚besseren‘ AG zu haben.
Gruß
pleitier

Hallo

dein bald Ex-AG kann doch anrufen wen er will, ob er für sich zufriedenstellende Auskünfte bekommt wage ich zu bezweifeln. Wenn doch, solltest du wohl eher gegen Deinen Arzt vorgehen. Solange du eine entsprechende Krankmeldung abgibst muss sich dein AG mit den sechs Wochen Lohnfortzahlung abfinden oder im Zweifel andere offizielle Weg einschlagen, die hier aber zu weit führen würden.
Die Frage ist doch, wenn du doch eh die Firma verläßt, willst du dir den Stress noch antun? Sollten die Schikanen ( leider schreibst du hier nichts genaues ) sich verschärfen, wende dich an den Betriebsrat, falls vorhanden oder an die Gewerkschaft. Es hängt jetzt ja auch davon ab, wann du endgültig ausscheidest.

Viel Glück
Milan

Hallo Zottel,
das ist definitiv ein No-Go - vor allem, wenn du „nur“ 2 Wochen krankgeschrieben warst.
Wenn du eine Krankschreibung vorlegst, muss das deinem Arbeitgeber reichen.
Wenn du langzeitkrank bist, dürfte dein Arbeitgeber nach einer Gesundheitsprognose fragen, aber das trifft auf deinen Fall nicht zu.
Wenn es noch mehr solcher Fälle gibt und du dich tatsächlich belästigt fühlst, solltest du dich rechtlich beraten lassen. Ggf. hilft es schon, wenn ein Anwalt den Arbeitgeber auffordert, das entsprechende Verhalten zu unterlassen.
Viele Grüße
tinastar

Hallo Zottel,

dein (bald Ex-)Arbeitgeber scheint ein Trottel zu sein. Und wenn ihm dein Arzt tatsächlich Auskunft gibt, ein noch größerer Trottel. Eigentlich ist ein solcher Arzt-Anruf nicht dein Problem, sondern das des Arztes. Ärgerlich ist es aber doch. Wenn du mir folgst, machst du rechtlich gegen deinen Noch-Arbeitgeber. Das nervt nur. Entspann dich und freue dich auf deinen neuen Job!

Hallo,
das darf er nicht, es sei denn, vom Arbeitnehmer kommen ungenaue oder keine Infos über Dauer (Betriebsplanung) der AU usw.
Aber Klage?, ich denke da auch ein Zeugnis was ja noch kommen sollte, oder?. Also Kopf hoch und durch.
Gruß
Cress

es ist nicht rechtens und dein arzt darf auch keine auskunft geben. würde ich mir nicht gefallen lassen

Hallo Zottel,
wenn Du krank bist, bist Du krank. Du bist weder verpflichtet, Deinem Chef zu sagen woran Du leidest, noch hat Dein Chef das Recht, Dich danach zu fragen. Schon gar nicht darf er Deinen Arzt danach fragen.
Wenn er das tatsächlich gewagt hat, wird er sich ganz schön was angehört haben. Hat er noch nie was von ärtztlicher Schweigepflicht gehört?
Kann ja sein, die gibt es ja auch erst seit etwa sechstausend Jahren.
Wenn Du Dich in Deiner Privatsphäre gestört fühlst hast Du die Möglichkeit, wegen Nachstellung (im Volksmund „Stalking“) Azeige zu erstatten.
Meistens reicht es aus, damit zu drohen.
Lass Dich nicht nervös machen.
Liebe Grüße, Johannes

Guten Tag,

das darf Ihr Arbeitgeber eigentlich nicht. Aber die Frage sollte man eigentlich anders stellen: Darf Ihr Arzt solche Auskünfte geben. Die Antwort lautet, selbstverständlich nein. Und das weiß auch jeder Arzt. Die ärztliche Schweigepflicht wird sehr ernst genommen.

Gruß

Edwin Pinkawa

Hallo, solange alle bei der Stange bleiben, ist alles schick. Wenn ein Arbeitnehmer kündigt, ist es unschick für den Arbeitgeber. Und wenn der Arbeitnehmer dann in der Kündigungsfrist auch noch krank wird, wirft das Fragen beim Arbeitgeber auf.
Aber deswegen darf der Arbeitgeber nicht beim Doc anrufen und Auskunft verlangen. Oder anders gesagt, na klar, darf der Arbeitgeber beim Doc anrufen. Nur der Doc darf keine Auskunft geben, denn es gibt eine ärztliche Schweigepflicht. Dem Arbeitgeber steht auch nicht das Recht zu, über die Länge der Krankschreibung zu monieren.
Wenn der Arbeitgeber aber Zweifel an der wirklichen Krankheit seines Arbeitnehmers hat, kann er den Medizinischen Dienst anrufen. Dieser kann sehr schnell den Arbeitnehmer vorladen und darüber befinden, ob der Arbeitnehmer wirklich krank ist. Aber das dauert alles seine Zeit.
Ich weiß ja nicht, wie lange Deine Kündigungsfrist ist. Auf jeden Fall würde ich mir keine Gedanken um rechtliche Schritte gegen den Arbeitgeber machen. Du willst noch ein ordentliches Arbeitszeugnis haben und Dich nicht noch darum streiten. Denn Du hast zwar jetzt eine neue Stelle, aber weißt Du, ob die bis zum Ende Deines Lebens reicht oder Du Dich noch mal irgendwo neu bewerben musst und dann auch ein schickes Arbeitszeugnis von dem jetzigen Arbeitgeber brauchst. Und zum zweiten sieht man sich immer zweimal. Geh im Guten auseinander. Und zum Dritten kosten Dich die rechtlichen Schritte Dein Geld, was Du wahrscheinlich von Niemanden wiedersiehst. Konzentriere Dich auf Deinen neuen Job und lass die Vergangenheit ruhen. Alles Gute für Dich.

Und zwar habe ich fristgerecht meine Arbeitsstelle gekündigt.

Wir hatten nie Probleme oder Differenzen. Im Gegenteil. Aber
jetzt, wo ich gekündigt habe (ich habe eine für mich ortsmäßig
günstiger gelegene Stelle angeboten bekommen), werde ich
schikaniert.
Ein Beispiel:
Ich bin leider krank geworden, mir mußte sehr kurzfristig ein
vereiterter Zahn entfernt werden. Darf der Arbeitgeber beim
Arzt anrufen und sich darüber informieren wie lange ich noch
krank bin und wieso schon fast zwei Wochen, …???
Ich fühl mich in meiner Privatsphäre gestört und belästigt.
Da das nicht das einzige ist überlege ich rechtliche Schritte
einzuleiten. Kann man das oder sind mir die Hände gebunden?

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!
Zottel

Hallo,

natürlich darf Ihr Arbeitgeber nicht beim Arzt anrufen. Da hat der Arzt Schweigepflicht und daher kann ihr Arbeitgeber dort nichts herauszufinden.

MfG

Hallo,

jeder Arbeitgeber könnte anrufen… ABER jeder Arzt unterliegt einer Schweigepflicht und darf nur etwas mit Deiner Zustimmung weitergeben. Im Falle, der Arzt hat Krankheitsinformationen an den Arbeitgeber weiter gegeben, dann hat er den Fehler gemacht.

MfG

Harley

meiner Meinung nach darf der Arzt keinerlei Fragen über seine Patienten beantworten (schweigepflicht). Dem Arbeitgeber ist es freigestellt ob er anruft, nur Antworten dürfte er nicht bekommen vom Arzt.

Der Arbeitgeber darf sicherlich auch nachts bei einem Arzt anrufen.

Sich beim Arzt über Dich zu erkundigen ist zwar dreist und unverschämt, aber nicht direkt verboten.

Wenn der Arzt seine Frage dann aber beantwortet, hast Du ein Problem mit Deinem Arzt!
SCHWEIGEPFLICHT!!!

Wenn der Arzt ne Labertasche ist, den Arzt anzeigen.

es ist bei solchen Sachen immer von Vorteil den AG selber eben zu informieren. (muss auch nicht zwingend immer 100% der Wahrheit entsprechen) meistens ist er dann aber beruhigt und erträgt es wie ein Mann :wink:

Gruß Cyborg