Arbeitsmarkt: Ausländer sein ist schwer!

Hallo an alle,

in dieser Runde möchte ich euch mitteilen, welch negative Erfahrungen ich auf dem deutschen Arbeitsmarkt gemacht habe.
Seit Januar diesen Jahres bin ich gelernter Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Habe zuvor mein Abitur auf dem Gymnasium gemacht. Seitdem bewerbe ich mich um jegliche kaufmännischen Stellen, doch leider wurde ich bei knapp 50 Bewerbungen nur 2x zu Gesprächen eingeladen. Langsam habe ich den Anschein, dass die Firmen sich nicht um meine Qualifikationen interessieren, sondern mehr um mein „ausländisches“ Aussehen!?
Bei einem der Gespräche wurde ich ernsthaft gefragt, ob ich Anweisungen einer weiblichen Vorgesetzten ausführen würde, weil „Türken sich nicht gerne von Frauen was sagen lassen“. Da frage ich mich, was man für Vorstellungen haben muss?! Und ich kann mir wahrhaftig auch nicht vorstellen, dass man eine derartige Erfahrung schonmal gemacht hat, dass ein Arbeitnehmer die Anweisungen des Vorgesetzten nicht befolgt hat, weil es sich hierbei um eine Frau handelte.
Möchte hierzu Erläuterungen, Erfahrungen, Kommentare und auch Fragen von Ihrerseits lesen.

Danke für alle, die in dieser Diskussion mitmachen

by Selle

Hallo,

von Deinem Eindruck mal abgesehen, mein Sohn hat einen Abschluß an der Handelsschule (mit 1,1) und sich um entsprechende Lehrstellen beworden. Nach rund 50 Bewerbungen ging genau eine Einladung zu einem Test ein. Dann kam auch von da eine Absage.

Deine negativen Erfahrungen kannst Du mit ‚deutschem Aussehen‘ und den gleichen Noten so auch wiederholen. Ein einzelner ‚komischer‘ Kommentar ändert daran nichts.

Du unterstellst Erklärungen für einen normalen Vorgang, der ohne Deine Erklärung genau so abläuft.

Gruß, Rainer

Hallo,

„Türken sich nicht gerne von Frauen was sagen lassen“.

Nur zur Info: Solche Unternehmen kannst Du nach EU-Recht abmahnen, kommen ein paar Monatsgehälter bei raus.

Grüße,

Anwar

Servus,

Rainer hat Recht:

Zwei Einladungen auf 50 Bewerbungen sind ein recht ordentliches Ergebnis.

In deutsch-türkischen Angelegenheiten schiebt man Dinge leicht auf die Nationalitäten und Kulturen, die damit nix zu tun haben. Eine Bewerbung von mir bei einem türkischen Fleischwarengroßhändler in Mannheim, mit dem ich mich vorab am Telefon so gut wie geeinigt hatte, scheiterte zuletzt daran, daß kein persönlicher Termin zustande kam: Teils sprachen die Leute am Telefon so wenig Deutsch, dass sie gar nicht verstanden haben, was ich wollte. Und als ich endlich eine Mitarbeiterin an der Strippe hatte, die mich verstanden hat, stellte sich heraus, dass sie so schlecht in die Bedienung der Telefonanlage eingewiesen worden war, dass es ihr trotz guten Willens nicht gelang, mich mit dem Chef zu verbinden.

Das lag aber nicht daran, dass es sich um eine türkische Firma handelt, sondern daran, dass es sich um eine katastrophal organisierte Firma handelt. Wenn ich jetzt unterstellen würde, bei Baktat, ebenfalls in Mannheim, wäre man genauso schlecht organisiert, bloß weil es sich um ein türkisches Großhandelsunternehmen handelt, wäre das ein Fehler…

Schöne Grüße

MM

Hallo,

vermutlich lag es an der Art der Bewerbung, dass diese z.B. nicht aussagekräftig war.

Hier gibt es Tips zur richtigen Bewerbung:

http://www.jova-nova.com/

Hallo Selle!

Leider ein stets totgeschwiegenes aber keineswegs unbekanntes Thema. Habe hier einen für Dich vielleicht interessanten Link:

https://www.openbc.com/cgi-bin/forum.fpl?op=showarti…

(nicht der einzige Thread auf dieser Plattform, aber wohl der wohlformulierteste…)

Problem hierbei: Keiner will es wahrhaben - aber leider gibt’s da ein aktuelles Beispiel, in das ich selbst involviert bin. Ein guter Bekannter (ehemaliger Arbeitskollege, mit „sehr deutsch“ klingendem Namen) und ich (ausländisch klingender Name) haben nacheinander unter Zuhilfenahme der exakt gleichen Worte vor einigen Wochen bei einem Unternehmen angerufen, um weitere Informationen zu einer tage zuvor ausgeschriebenen Stelle zu erfragen (wir haben beide das gleiche studiert und die selbe Berufserfahrung, nämlich „keine“). Als ich (zuerst) anrief, erhielt ich sofort nach Nennung meines Namens und vor meinen Fragen die „Antwort“, die Stelle sei bereits vergeben (die Stelle war samstags im Stellenteil einer Zeitung, montags morgens (zwei Tage später eben) fanden die Anrufe statt…). Er rief an und bekam von exakt der gleichen Person die gewünschten Informationen und eine Empfehlung, sich bei diesem Unternehmen zu bewerben.

Zufall?

Einzelschicksal?

„Die Worte hör’ ich wohl, allein fehlt mir der Glaube.“

Viel Glück, viel Kraft und noch mehr Selbstvertrauen für Deine Bewerbungen!

Gruß
GM

Ich weiss jetzt nicht ob man damit letztendlich Erfolg haben
wird, in dem Sinne das man eine Arbeitplatz bekommt.
Das Unternehmen hat eine Fürsorgepflicht und Existenzgrundlage,
wenn es Fälle aufführt, dass es in der Vergangenheit zu Reibereien gekommen ist, und es sich da korrekt verhalten hat, und aufführt
das es auch türkische Vorgesetze hat, und auch schon mal Deutsche
fragt ob sie Probleme damit haben…
wenn sie dann noch anführen, dass sie extra eine(n) Diversity-Beauftragte(n) haben, und der seinen Superbericht vorlegt …

Zudem muss es natürlich Zeugen geben, die genau sagen, was gefragt wurde. Ausserdem gibt es immer wieder konfliktprovozierende Fangfragen, denen sich alle stellen müssen, besonders leidiges Thema, mögliche Schwangerschaft bei Frauen, da gibt es natürlich keine Rechtfertigung für, auch nicht wenn sie Männer fragen, ob sie denn die Absicht haben bei diesen von der 13ten von der Leyen Monat zu nehmen oder gar ganz in Vaterschaftsurlaub zu gehen.

Also ich hätte da geantwortet, dass ich da nicht für alle Türken sprechen kann, und wie das in den Privathaushalten und in jedem Dorf geregelt wird, aber es sollte allgemein bekannt sein,
das Türken absoluten Respekt vor Frauen in Funktion mit der Muttermilch eingeflösst bekommen. Und sie begrüssen auch Frauen in Funktion. Das gilt für bestimmt die Hälfte wenn nicht gar 75%, zu denen ich auch gehöre. Man bedenke, dass die Türkei (lange vor Deutschland) eine Frau als Regierungschefin hatte. Auch für die Türken ,die in Deutschland wohnen, sie haben schliesslich Wahlpflicht und sie müssen sie irgendwie gewählt haben und dann optional:
Scheinbar haben die Deutschen dagegen mit ‚der Kanzlerin‘ immer noch Probleme, sonst hätten sie es verboten, den privaten Radiosendern, die aus schierer Profitgier ihre übliche mittägliche Kanzlersatire im Falle einer Bundeskanzlerin nun geschlechtsspezifisch verunglimpfend ‚Der Kanzelerin‘ nennen, und das jeden Tag auf neue, also ob dadurch lustiger würde. Das widert mich an, und beleidigt mich in meiner Haltung zu weiblichen Führungskollegen, unabhängig davon, ob ich auf der politischen Schiene Angela Merkels läge oder nicht (die meisten Betreiber der Sender liegen wohl auf der Linie, umso peinlicher), oder sich meine weibliche Kollegen daran stören oder nicht. Hat die Satire schon mal jemand im Ö-Rundfunk gehört, das wär ja dem Hammer.

Dann würden sie fragen, was ich es tun würde, wenn einige Kollegen
darauf bestehen würden diese Satire in der Mittagspause zu hören.
dann würde ich sagen, dass ich ihene das mal sage, und später eventuell bitten würde, das mit Kopfhörer zu tun, oder viellicht besser nicht, ich würd auf Bürgerwege
versuchen, zu verhindern, dass man es verbietet,
Damit hätte sich das Problem von alleine erledigt.
Wenn Angela nichts tut, dann ist es eben Angela, und sie will es so.
Ich hätte dann ein kulturelle Nuance Deutschlands endeckt,
die ich noch nicht kannte.
Merkwürdig was Gerhard für einen Rabatz machen durfte wegen seinen nicht gefärbten Haaren, und wie schnell das ging,woher er das überhaupt weiss, er hat da wohl Agenten die sich überall im Land umhören.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Zuerst eine Begebenheit aus meinem Betrieb, geschehen 1989: Mein ältester Ingenieur war damals Mitte 50. Das war ein Mann, der aufgrund seines Überblicks und seiner langen Erfahrung wertvoll war. Sein klares Frauenbild, das sich in gelegentlichen Sprüchen äußerte, führte schon mal zum Anecken. Dann kam eine Kollegin ins Team, eine Ingenieurin, 30 Jahre jünger als der alte Platzhirsch, zudem eine Spitzenkraft, fachlich topfit und mit viel Power in ihr Arbeitsgebiet eingearbeitet. Im Verlaufe von Monaten gab es einige Male deutliche Worte zwischen den beiden. Weil mir aber zunächst gar nicht klar war, welchen grundsätzlichen Charakter die Sache hatte, sah ich keinen Anlaß zum Eingreifen. Eines Tages saß der alte Ing. bei offener Tür zusammen mit einem Vertreter im Besprechungszimmer. Die junge Kollegin kam vorbei und ihr wurde in barschem Befehlston durch die offene Tür beschieden, sie solle mal für Kaffee und Kekse sorgen. Schließlich sei sie dafür da. Es folgten noch ein paar Bemerkungen, die nicht druckreif allenfalls einem Volltrunkenen nachsehbar gewesen wären. Als Antwort kam von der Ingenieurin nur die Empfehlung, er solle sich selbst in die Kaffeeküche bewegen. Ich wurde aus einiger Entfernung Zeuge dieser Szene. Ähnliches kannte ich bis dahin nur von anderen Betrieben, u. a. von einer Werft, wo sich hochqualifizierte Frauen Unverschämtheiten und Herumkommandieren durch Kollegen gefallen lassen mußten. Mir waren Betriebe bekannt, in denen Frauen faktisch keine Vorgesetztenfunktionen erreichen könnten, weil sich Männer in ihrer Ehre angegriffen fühlten, wenn sie sich von einer Frau etwas sagen lassen mußten oder mit einer Frau auf gleicher Augenhöhe umzugehen hatten. In meinem Betrieb wollte ich derartige Allüren nicht dulden, die fähigen, hochmotivierten Frauen das Leben zur Hölle machten. Der erwähnte Vertreter hatte kaum das Haus verlassen, als der ältere Kollege wutschnaubend bei mir im Büro erschien und sich bitterlich beschwerte. Ich wollte es bis dahin bei einer Abmahnung belassen und ihm nur dringend nahe legen, sein Verhältnis zu Kolleginnen übergangslos verträglich zu gestalten und sich für die Entgleisung zu entschuldigen, aber es kam anders. Der Kollege wußte nicht, daß ich den Vorfall mitbekommen hatte und erzählte mir seine Version von einer freundlichen Bitte um Unterstützung bei der Betreuung eines Besuchers. Schließlich kam noch die Bemerkung, daß Frauen ein Ingenieurstudium nur machen sollten, um einen Ingenieur zu heiraten, aber nicht, um sich als Mannweiber aufzuspielen und ich möge mich entscheiden, die Ingenieurin oder er - einer müsse gehen. Das war dann zum Entsetzen und zur grenzenlosen Verblüffung dieses Kollegen sein letzter Arbeitstag. Soziale Gesichtspunkte und das Alter des Kollegen hin oder her und auch ganz unabhängig davon, daß sich niemand derartige Ultimaten gefallen läßt, werde ich mich doch niemals von einem Mitarbeiter trennen, damit ein anderer Mitarbeiter seine seltsamen Vorstellungen ausleben kann.

Solche Probleme gab es früher nicht. Frauen waren Arbeiterinnen, Krankenschwestern oder Schreibkräfte, ansonsten Hausfrauen und Mütter. In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik war die sich ändernde Rollenverteilung der Geschlechter in der Arbeitswelt eine schwer zu verdauende Pille für viele Männer. Etliche Zeitgenossen kommen damit bis heute nicht zurecht. Das Problem ist je nach familiärer Prägung in einigen Bevölkerungsschichten immer noch akut, insbesondere in vom Patriarchat geprägten Kreisen. Wir waren über Jahrhunderten ein solcher Kulturkreis, Veränderungen sind erst jüngeren Datums. In vielen Familien, zumal in Familien mit südosteuropäischer Herkunft, ist von Veränderung noch nicht viel zu merken. Sieht man sich dazu das Bild in vielen Schulklassen an, wo die Jungs durch Männlichkeitsgehabe und Verblödung auffallen und Mädchen die Leistungsträger sind, kann man sich unschwer vorstellen, was man mit solchen männlichen Schulabgängern in einem Betrieb womöglich erleben kann. Manches Problem läßt sich später kaum gerichtsfest formulieren, so daß man derart unverträgliche Mitarbeiter nur schwer wieder los wird.

Leute mit übertriebenem Machogehabe tragen (nicht nur) gegenüber Frauen ständig ein unangenehmes Klima in einen Betrieb und sobald ruchbar wird, der eine oder andere Kollege ist womöglich schwul, kann aus einem Betrieb die Hölle werden. Die Giftspritzerei pflegt dabei stets von Leuten mit dem gleichen psychischen Strickmuster auszugehen. Ähnliche fatale Effekte gibt es, sobald Religiöses oder Ideologie welcher Art auch immer an den Arbeitsplatz getragen werden. Mitarbeiter sucht man sich deshalb tunlichst handverlesen, mit Sensibilität und Fingerspitzengefühl aus. Jede Nachlässigkeit auf diesem Gebiet wird man an der Fluktuation, am Krankenstand, am Rückzug von Leistungsträgern und letztlich am Unternehmenserfolg ablesen können.

Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß man sich vor einer Einstellung von der fachlichen Eignung eines Bewerbers überzeugt. Selbstverständlich ist außerdem, daß man über gesundheitliche Einschränkungen und z. B. Allergien eines Bewerbers informiert ist. Die dritte Säule, die passen muß und zum „Go“ oder „No go“ führt, ist die soziale Verträglichkeit des Bewerbers. Dabei hat soziale Verträglichkeit viele Facetten. Von Tendenzunternehmen abgesehen, will sich niemand Zecken in den Pelz setzen, die auf Menschen anderen Geschlechts, anderer Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sexueller Ausrichtung unverträglich reagieren. Damit wird der Betriebsfrieden gefährdet und in der Folge die Leistungsfähigkeit u. U. des ganzen Unternehmens in Frage gestellt. Im Interesse des Unternehmens und aller Mitarbeiter muß man jedem neuen Kollegen möglichst gründlich auf den Zahn fühlen. Ein einziger grober Fehlgriff kann ein Team kaputt machen. Versäumnisse und Nachlässigkeiten an dieser Stelle können das Klima in einem Unternehmen nachhaltig vergiften, können zum Verlust von Leistungsträgern und sogar zum Ruin führen. Keiner kann sich leisten, die Hälfte der Bevölkerung mit vielen hochqualifizierten Menschen auszuschließen oder zu vergraulen, damit sich ein paar Machos wohl fühlen. Zudem zeigt die allgemeine Lebenserfahrung, daß man mit Leuten, die ihr Selbstwertgefühl z. B. aus ihrem Geschlecht, aus der Marke ihrer Turnschuhe, ihres Mobiltelefons oder ihres Autos beziehen, Nieten zieht. Jedenfalls hat man beste Chancen, sich mit derartigen Leuten eine Negativauswahl in den Betrieb zu holen.

Vor diesem Hintergrund wirst Du befremdlich erscheinende Fragen im Bewerbungsgespräch vielleicht anders einordnen. Dabei muß man damit leben, daß mit bestimmten Äußerlichkeiten ein bestimmter Generalverdacht einher geht. Wenn jemand an 2 Krücken mühsam keuchend zum Gespräch erscheint, ist die Vermutung nahe liegend, daß dieser Mensch vielleicht körperlich nicht geeignet ist, die freie Stelle auszufüllen. Kommt jemand mit Springerstiefeln, Tätowierungen bis zum Hals oder in allen Regenbogenfarben gefärbten Hahnenkamm zur Vorstellung, sind bestimmte Vorurteile wenigstens nicht ganz abwegig. Es ist vielleicht nicht politisch korrekt, aber bei Bewerbern, deren Namen oder Aussehen an den Mittelmeerraum erinnern, spricht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, sich einen Menschen mit z. B. einem hierzulande sozial unverträglichen Frauenbild ins Haus zu holen. Jedenfalls muß dieser Punkt eindeutig abgeklärt werden, bevor man riskiert, eine blockierende Schaufel Sand ins Getriebe des Unternehmens zu werfen. Würdest Du als Personalverantwortlicher anders handeln?

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

eine einleuchtende, sachliche Erklärung … ich wünsch mir hier ‚Sternchen‘.

Gruß, Rainer

Hi,

super geschrieben und klasse herausgearbeitet.
Virtuelles * von mir.

Viele Grüße
WoDi

Hallo, Wolfgang

Respekt für deine Haltung der jungen Ingenieurin gegenüber!

Es ist vielleicht nicht politisch korrekt, aber bei
Bewerbern, deren Namen oder Aussehen an den Mittelmeerraum
erinnern, spricht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, sich
einen Menschen mit z. B. einem hierzulande sozial
unverträglichen Frauenbild ins Haus zu holen.

Du bestärkst hier ein Vorurteil!

Jedenfalls muß
dieser Punkt eindeutig abgeklärt werden, bevor man riskiert,
eine blockierende Schaufel Sand ins Getriebe des Unternehmens
zu werfen.

Deine Anmerkung trägt meiner Ansicht dazu bei, einen derartigen Bewerber schon im Vorfeld auszusortieren.
Wer macht sich schon gerne mehr Arbeit, als er unbedingt muss.

Gruß
karin
*die bei der Berufsausübung und beim Jobben nie von Männern, deren Namen oder Aussehen an den Mittelmeerraum erinnern, sexistisch angemacht wurde - von germanisch aussehenden Männern, mit einem deutschen Nachnamen jedoch nicht nur einmal.

Gruß
karin

war dann zum Entsetzen und zur grenzenlosen Verblüffung dieses
Kollegen sein letzter Arbeitstag. Soziale Gesichtspunkte und

Hohoho! Das hätte ich auch gerne gesehen, wie diesem Maulhelden die Fresse runterkippt. Solche psychischen Sternstunden entschädigen den Unternehmer nachhaltig für viele Unannehmlichkeiten.
In der ausklingenden Pubertät hatte ich auch solche Gewaltphantasien. Ist aber schon länger her.

lG

w

zu werfen. Würdest Du als Personalverantwortlicher anders
handeln?

Vielleicht nicht, aber die aktuelle Entwicklung der Rechtslage in dem Zusammenhang bestärkt meine Verschwiegenheit.

Hallo,

in dieser Runde möchte ich euch mitteilen, welch negative
Erfahrungen ich auf dem deutschen Arbeitsmarkt gemacht habe.

Ich glaube, negative Erfahrungen machen derzeit viele mit dem „deutschen“ Arbeitsmarkt.

Seit Januar diesen Jahres bin ich gelernter Kaufmann im Groß-
und Außenhandel. Habe zuvor mein Abitur auf dem Gymnasium
gemacht. Seitdem bewerbe ich mich um jegliche kaufmännischen
Stellen, doch leider wurde ich bei knapp 50 Bewerbungen nur 2x
zu Gesprächen eingeladen. Langsam habe ich den Anschein, dass
die Firmen sich nicht um meine Qualifikationen interessieren,
sondern mehr um mein „ausländisches“ Aussehen!?

Ich glaube, da schleicht sich ein Hauch von Misserfolgsparanoia ein.

Wie war denn Deine Schul- und Ausbildungszeit. Irgendwelche Vorkommnisse?

Bei einem der Gespräche wurde ich ernsthaft gefragt, ob ich
Anweisungen einer weiblichen Vorgesetzten ausführen würde,
weil „Türken sich nicht gerne von Frauen was sagen lassen“.

Dass Dich diese Frage überrascht hat ist eigentlich ein tolles Zeichen. Würde Dir so eine Frage oder ähnliche nämlich dauernd gestellt werden, dann würde ich Dich tatsächlich etwas bedauern.

Personalverantwortliche testen gerne in Vorstellungsgesprächen die Fähigkeit von Kanditaten mit „unschönen“ Situationen umzugehen.

Die gewählte „unschöne“ Situation ist sicherlich kritikwürdig, aber Personaler sind auch nur Menschen und machen Fehler.

Da
frage ich mich, was man für Vorstellungen haben muss?! Und ich
kann mir wahrhaftig auch nicht vorstellen, dass man eine
derartige Erfahrung schonmal gemacht hat, dass ein
Arbeitnehmer die Anweisungen des Vorgesetzten nicht befolgt
hat, weil es sich hierbei um eine Frau handelte.

Also ich habe Probleme mit jüngeren unqualifizierteren Chefs. Das mag auch so manchen „wundern“.

Möchte hierzu Erläuterungen, Erfahrungen, Kommentare und auch
Fragen von Ihrerseits lesen.

Ich bin davon überzeugt, dass kein Ausländer mit der erforderlichen Qualifikation nur dadurch benachteiligt wird, weil er Ausländer ist.
Auch ausländischen Aussehen ist kein Grund.

Sollte es Leute geben, die Menschen aufgrund des Aussehens ablehnen, dann lehnen diese auch Leute aufgrund des Dialektes, der Religionszugehörigkeit etc ab und damit auch Deutsche, die wie deutsche Aussehen. Ich kenne keine erfolgreichen Unternehmen, die so ein Verhalten zulassen.

Eencockniedo

Hallo,

ich bedanke mich für die zahlreichen Antworten und Erfahrungen, die hier in der Runde mitgeteilt wurden. Vor allem Wolfgang, der sich sehr viel Mühe gegeben hat und uns seine persönlichen Erfahrungen sehr gut erläutert hat.
Fazit:
Die Vorstellung, dass mir jedesmal abgesagt wird, weil ich ausländisches Aussehen habe, ist wohl nicht immer richtig. Anscheinend ist der Markt dermaßen übersättet, dass sogar „deutsch-Aussehende“ ihre Probleme haben. Die Runde hat mir gezeigt, dass ich meine Verzweifelungs-Paranoia verdrängen muss und nicht aufgeben darf.

Nochmals Danke für die nette Runde

bis demnächst

by Selle