Arbeitsplatten im rechten Winkel - wie zuschneiden?

Hallo liebe Experten!

Ich ziehe um und das Umzugsunternehmen wird glücklicherweise meine Küche mitnehmen.

Nun muss ich neue Arbeitsplatten besorgen. Die Küche wird eine L-Form haben und ich frage mich, ob man da normalerweise beide Platten auf Gehrung schneidet bei der Ecke, oder ob man die eine Platte im rechten Winkel auf die andere stoßen lässt. Die erste Variante wäre ja teurer, da man ja zweimal die Hälfte der Arbeitsplatte quasi wegschmeißt.

Was ist da üblich?

Danke und Gruß
Diva

Hi!

Ich gehe davon aus, dass die Küche in einer Ecke des Raumes stehen soll.

Man macht dann einen 45°-Schnitt an der vorderen Ecke, um dort einen sauberen Übergang zwischen beiden Kanten zu schaffen. Bereits nach ca. 5cm führt man den Schnitt in einer Kurve, und dann parallel zu einer Wand weiter.
Das ist die Königsvariante, die man im Geschäft so bestellt und anfertigen lässt, denn mit Stichsäge etc. bekommt man das in der Küche so nicht hin.

Ist die Kante eh sehr eckig. Kann man die Platten auch auf Stoß montieren, und wird bei der, die in die Ecke geht, etwas von der Kante wegnehmen.

Dein 45°-Schnitt bis zum Ende ist deutlich einfacher, kostet aber so 70cm Verschnitt. Dafür kann der vor Ort erfolgen.

Aber dort, wo man Arbeitsplatten bekommt, kann man sie meist auch präzise schneiden lassen, sollte aber auch präzise die Maße kennen. Ich würde da mal fragen, was sie empfehlen.

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Hi sweber!

Danke. Hab grad auch ein Youtube-Video von Hornbach gefunden, wo sie das genauso zeigen.

Am schönsten finde ich den Gehrungsschnitt, aber der ist bei einer teuren Arbeitsplatte natürlich echt Verschwendung.

Naja, die Jungs, die den Umzug machen, kann ich auch nochmal fragen, weil die Küche erst einen Tag nach dem Umzug aufgebaut wird.

Danke dir!

Diva

Hi,

wir haben Granit-Arbeitsplatten, und die liegen im rechten Winkel zueinander. Es sieht ungefähr so aus:

Die „obere“ Platte besteht sogar aus 2 Teilen, weil das bei Granit gar nicht anders ging (zu schwer). Das, was @sweber beschrieben hat, erscheint mir sehr kompliziert, scheint aber „goldener Standard“ zu sein, hier kann man sich Bilder anschauen:

http://arbeitsplattenparadies.de/l_verbindungen-htm/

Vermutlich wird das eher bei Holz gemacht, damit der „Anschluss“ besser gemacht werden kann.

Gruß
Christa

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Na ja, man bekommt ja sonst überhaupt keinen vernünftigen Übergang der gerundeten Vorderkanten.
Du kannst ja nicht mal etwas wegschleifen - nach der Dekorschicht kommt ja direkt Pressspan.

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Ja, das meinte ich damit. :slight_smile:

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Ergänzend zum Gesagten noch der Hinweis auf Überhänge. Betrifft drei Aspekte.

  1. Die von sweber beschriebene Variante kostet diese 5cm extra. Mach unbedingt eine Skizze,wo die Maße stehen. Wir haben im Laufe der Jahre zwei Mal mitbekommen, wie unschöne Diskussionen entstanden, weil Kunden nur Maße aufgeschrieben haben und diese 5cm dann in der Länge fehlten. Das endete im einen Fall mit so genannter Kulanz des Hauses, im anderen Fall hatte der Kunde das erst zu Hause gemerkt und durfte einen Schenkel nachkaufen.
  2. falls du nicht viel Erfahrung hast: bedenke evt. Überstand an den Enden. Willst /musst du es bündig mit der Schrankkante haben oder soll die Platte überstehen? Das ist neben der Platzfrage und persönlichen Designvorstellungen auch die Frage nach Praxis. Ein kleiner Überhang ist besser zum Putzen, da man die Finger unter die Platte bekommt und so Krümel etc. auffangen kann. Ähnlich
  3. Überhang nach hinten /Tiefe der Platte. Der Hinweis gilt vor allem für Altbauten. Wenn an einer Wand größere Rohre laufen, Vorsprünge sind oder irgendetwas, was einen hindert, mit den Schränken bis an die Wand zu kommen, braucht man Sondermasse, sonst hat man nach hinten entsprechend Lücken. Wobei sich bei uns - nach x Umzügen = x Kücheneinbauten, fast immer Altbau mit dem Problem, aber auch durch das Ikeaproblem s.u. - etabliert hat, diese Lücke nicht durch tiefere (deutlich teurere) Arbeitsplatten zu füllen sondern durch eine Art Hochbord, 4-5 cm hoch, das man gleichzeitig nutzt für Stromleiste und als Ablage für Wasserkocher etc.

Hier auch noch der Hinweis: sollte es eine Ikeaküche sein: die sind 60 cm tief, sonstige Unterschränke weniger, meist 46. da hast du automatisch Spielraum für diesen Überhang bei üblicher Tiefe von 60 cm. Ikea Arbeitsplatten sind 63,5 cm, angepasst auf die 60 cm Tiefe.
Wir haben mehrere Kücheneinbauten gebraucht, um das zu schnallen. Darauf weist keiner hin.
Es gibt inzwischen manche Baumörkte, die als einfache Arbeitsplatten auch 65er anbieten.

Wenn du keine Erfahrung hast, solltest du überlegen, ob du das machen lässt. Samt Aufmass, wofür man dann allerdings die zweite Anfahrt bezahlen muss, was sich ggf, lohnt. Wenn man einen Schreiner selbst sucht, kann man auch die Arbeitsplatte selber im Baumarkt besorgen und da einfache holen. Das lohnt sich. Wir reden von Unterschieden, die das Zehnfache ausmachen können.

Ggf würde ich, was die Messerei angeht auch überlegen, erst die Küche aufzubauen und dann zu messen, falls man es selbst macht. Dann sieht man, was man braucht.


Dort findest du auch Hinweise auf andere Artikel zu amderen Aspekten Arbeitsplatte.

Last not least: wenn du eine Massivholzplatte nimmst, kannst du auf Gehrung schneiden lassen ohne Verlust. Du drehst die zweite Platte einfach um. Das geht, wenn es kein oben/unten gibt.

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