hallo,
was spricht eigentlich gegen den Plan, dass Langzeitarbeitslose einen Teil ihres evtl. Lohnes vom Staat erhalten und der Rest vom AG?
Klar, nicht auf ewig. Doch könnte ich mir vorstellen, dass das ein Anreiz für so manchen AG ist, mehr AN einzustellen.
Mir ist auch klar, dass es wieder solche Schlitzohren geben wird, die dafür voll bezahlte Arbeitskräfte entlassen um die billigen zu bekommen.
Aber einfach mal vom Grundgedanken her. Ist doch eine gute idee?
Wie man Missbrauch verhütet ist eine andere Geschichte.
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
was spricht eigentlich gegen den Plan, dass
Langzeitarbeitslose einen Teil ihres evtl. Lohnes vom Staat
erhalten und der Rest vom AG?
Du meinst, arbeiten und dann zusätzlich Bedürftigkeit nachweisen?
Das kann nicht Dein Ernst sein.
Gruß, Rainer
Hallo Raimund,
das hätte u.U. den Effekt, dass jemand, der vor der betreffenden Tätigkeit lange Zeit arbeitslos war, deutlich mehr für den Job bekommt als jemand, der diesen Job schon lange ausübt; und das wäre nicht gerecht und würde Mitnahmeeffekte auf beiden Seiten auslösen.
Besser wäre es meiner Ansicht nach, alle Arbeitsverhältnisse mit geringer Entlohnung von den Sozialversicherungsbeiträgen freizustellen ohne dass die betreffenden Arbeitnehmer ihren Krankenversicherungsschutz verlieren.
Gruß, Martin
Hi!
Klar, nicht auf ewig. Doch könnte ich mir vorstellen, dass das
ein Anreiz für so manchen AG ist, mehr AN einzustellen.
Das kann ich mir nur schwer vorstellen.
Bisher gibt es ja einige Zuschussmodelle. Nur wurden sie bisher kaum genutzt.
Der Grund: Arbeitgeber stellen Arbeitslose nicht ein, weil es einen Zuschuss gibt oder weil sie billig sind, sondern weil sie die neue Arbeitskraft brauchen.
Es scheint, daß viele AG die niedrig qualifizierten Arbeitslosen kaum (noch) brauchen. Zuschuss hin, Zuschuss her.
Gruß!
Stephan
hallo Rainer
hier hast Du mich falsch verstanden. Die CDU (?) hat dies vorgeschlagen:
der AG und das AA teilen sich das Einkommen des ehemals Arbeitslosen.
Vorteile:
- der Arbeitslose findet wesentlich leichter eine Arbeit,
- Der AG kann kostengünstig sich die besten AN aussuchen
- das AA hat große Chancen, seinen Arbeitslosenberg über kurz oder lang abzubauen. Denn ewig wird diese Förderung nicht bezahlt.
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
das hätte u.U. den Effekt, dass jemand, der vor der
betreffenden Tätigkeit lange Zeit arbeitslos war, deutlich
mehr für den Job bekommt als jemand, der diesen Job schon
lange ausübt; und das wäre nicht gerecht und würde
Mitnahmeeffekte auf beiden Seiten auslösen.
Nein , nich mehr! Gleich! Aber unterstützt (für eine begfrenzte Zeit) vom AA.
Besser wäre es meiner Ansicht nach, alle Arbeitsverhältnisse
mit geringer Entlohnung von den Sozialversicherungsbeiträgen
freizustellen ohne dass die betreffenden Arbeitnehmer ihren
Krankenversicherungsschutz verlieren.
Da würdest Du dem Staat seine wichtigste Einnahmewquelle nehmen.
Denn: nur Kleinvieh macht Mist.
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
hier hast Du mich falsch verstanden. Die CDU (?) hat dies
vorgeschlagen:
der AG und das AA teilen sich das Einkommen des ehemals
Arbeitslosen.
Unter welchen Bedingungen? ALGII wird nur bei Bedürftigkeit gezahlt. Also doch arbeiten und um den Lohn betteln.
Vorteile:
- der Arbeitslose findet wesentlich leichter eine Arbeit,
- Der AG kann kostengünstig sich die besten AN aussuchen
- das AA hat große Chancen, seinen Arbeitslosenberg über kurz
oder lang abzubauen.
Die Arbeitsplätze werden davon nicht mehr. Es sind dann nur andere Personen arbeitslos, das Problem wird dadurch nur verlagert, durch zusätzliche Kosten und sinkende Masenkaufkraft eher verschärft als gelöst. Ich halte das für den falschen Weg und für eher kontraproduktiv.
Gruß, Rainer
hallo Stephan,
das wäre zu überlegen!
Viele Arbeitslose fänden evtl. einen Job weil für den AG diese Arbeit nur noch die Hälfte oder weniger kostet. Der Langzeitarbeitslose dagegen hat die Chance wieder in den Arbeitsrhythmus zu kommen.
Z.B. könnte es sein (habe es natürlich nicht durchgerechnet) dass die Kosten der Überstunden, die durch diesen extremen Arbeitsplatzabbau notwendig sind, dadurch höher sind, als dafür einen zusätzlichen Arbeitsplatz zu bezahlen. Ist also ein reines Rechenexempel.
Mag auch sein, dass die Anstellung dann nur so lange dauert, bis die Förderung zu Ende ist.
Doch das ist immer noch besser, als den Arbeitslosen daheim herumsitzen zu lassen oder ihn auf sinnlose Schulungen zu schicken, was leider sehr viel gemacht wird. Klar, davon leben viele Unternehmen, wie hier im Stuttgarter Raum Donner & Partner. Wie läuft so ein Kurs ab?
Mehr oder minder (besonders die) sitzen in den Bänken und schlafen vor sich hin. Interesse: 0. Oder es wird einem arbeitslosen Betriebswirt ein Kurs „Grundlagen des Kaufmanns“ gegeben.
Grüße
Raimund
Hi!
Doch könnte ich mir vorstellen, dass das
ein Anreiz für so manchen AG ist, mehr AN einzustellen.
Warum mehr AN einstellen?
Der einzige Grund, der zu Mehreinstellungen führt, ist ein deutliches Mehr an Arbeit (sprich: Aufträgen).
Mein Schwager führt ein eigenes Unternehmen in der Gebäudereinigungsbranche. Der freut sich schon auf die Lohnzuschüsse durch den Staat, denn dann wirft er sofort seine jetzigen Angestellten raus und stellt neue Leute ein (Treppen wischen, Teppichböden saugen und Fenster reinigen ist nämlich ein prima Anlern-Job). Die neuen Leute bekommen dann vielleicht das gleiche Gehalt, aber mein Schwager zahlt deutlich weniger - der Staat schießt ja zu. Erst wenn die Arbeit mit dem bisherigen Personalstamm nicht mehr zu erledigen ist, kommen Neueinstellungen in Frage.
Das Problem ist also das Mehr an Aufträgen, nicht das Wie der Bezahlung.
Grüße
Heinrich
Hallo Heinrich,
dass ein paar Schmrotzer die Möglichkeiten ausnützen wollen ist mir klar. Hier muss eine Möglichkeit gefunden werden, dem Missbrauch einen Riegel vorzuschieben.
Doch hier ist gedacht, dass es in den letzten Jahren viele Firmen gab, die bis zum absoluten Minimum die AN entließen und von den restlichern dann Überstunden verlangten.
Denke z.B. an die Bundesbahn. auch so ein Betrieb, der mehr entließ, als nötig waren.
Grüße
Raimund
Hi!
dass ein paar Schmrotzer die Möglichkeiten ausnützen wollen
ist mir klar.
Das Ausnutzen möglicher Gegebenheiten nennt man freie Marktwirtschaft, glaube ich.
Hier muss eine Möglichkeit gefunden werden, dem
Missbrauch einen Riegel vorzuschieben.
Ob Missbrauch oder nicht, das müsste ein Gesetz regeln - aber damit wären wir beim Stichwort „Deregulierung“. Außerdem gibt es dieses Phänomen, dass Politiker sich etwas ausdenken, die Bürger aber gänzlich anders darauf reagieren als vorgesehen - damit wären wir z.B. bei Arbeitslosen, die urplötzlich einen eigenen Haushalt führen, um an HartzIV-Gelder zu kommen, oder bei völlig unerwartet steigenden Zahlen von Antragsteller für Baugeld, weil zum Jahreswechsel die staatlichen Zuschüsse gestrichen werden, usw. usw. Blöd halt, dass die Menschen so ganz anders reagieren, als es Politiker und Gesetze es vorsehen.
Grüße
Heinrich
Hallo
dass ein paar Schmrotzer die Möglichkeiten ausnützen wollen
ist mir klar.Das Ausnutzen möglicher Gegebenheiten nennt man freie
Marktwirtschaft, glaube ich.
Hier hast du eine Begriffsverwechselung. Das ist keine freie Marktwirtschaft sondern Schmarotzertum, Ausbeutung. Das hat mit freier Marktwirtschaft nichts zu tun.
Hier muss eine Möglichkeit gefunden werden, dem
Missbrauch einen Riegel vorzuschieben.Ob Missbrauch oder nicht, das müsste ein Gesetz regeln
Ich reagiere immer allegrisch auf: da muss ein Gesetz für her. Obwohl ich weiß, dass es manchmal nicht anders machbar ist.
- aber
damit wären wir beim Stichwort „Deregulierung“. Außerdem gibt
es dieses Phänomen, dass Politiker sich etwas ausdenken, die
Bürger aber gänzlich anders darauf reagieren als vorgesehen -
damit wären wir z.B. bei Arbeitslosen, die urplötzlich einen
eigenen Haushalt führen, um an HartzIV-Gelder zu kommen, oder
bei völlig unerwartet steigenden Zahlen von Antragsteller für
Baugeld, weil zum Jahreswechsel die staatlichen Zuschüsse
gestrichen werden, usw. usw. Blöd halt, dass die Menschen so
ganz anders reagieren, als es Politiker und Gesetze es
vorsehen.
Das ist das große Problem mit den Gesetzen. Du kannst gar nicht alle Möglichkeiten finden.
Das ist wie bei der Programmierung: Du baust ein tolles DV-Programm, testest es durch nach allen Möglichkeiten, glaubst, jetzt ist es wasserdicht … und bei der ersten Anwendung beim User bleibt´s hängen!
So „dumm“ kannst Du gar nicht denken, um wirklich alle Möglichkeiten zu finden. Jetzt kommt bei den Gesetzen noch dazu, dass die Politiker und leider auch ihre Fachgremien teilweise praxisfremd sind (ausser wenn es ihren eigenen Geldbeutel betrifft: da sind sie Genies)
Grüße
Raimund
- Der AG kann kostengünstig sich die besten AN aussuchen
Das kann er auch jetzt schon.