Hallo WWW Experten,
ich befinde mich seit etwa 5 Wochen in Rechtsstreitigkeiten mit meinem ehemaligen Arbeitgeber, welcher sich strikt weigert und mit dem nicht-antworten von eMails glänzt bis ich jedes mal mit dem Arbeitsgericht drohe. Und ich frage mich inzwischen ob es wert ist diesen Fall vor das Arbeitsgericht zu bringen, beziehungsweise wie meine Aussichten auf Erfolg sind. Daher hier erst einmal eine Auflistung, was genau passiert ist:
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Im März 2011 fing ich als Vollzeit-Pizzalieferfahrer an, da weder Zeit für eine Einarbeitung noch für eine Einweisung war wurde ich direkt in einen Smart gesetzt. Obwohl ich darauf hinwies dass ich noch nie eine Automatikschaltung gefahren bin wurde mir versichert er „fährt sich ganz normal“. Bereits am ersten Arbeitstag resultierte das Unwissen darüber, dass Smarts sich nach etwa 2 Sekunden in den Leerlauf versetzen nachdem man sie geparkt hat (es gibt weder eine Parkstellung noch kann man einen Gang drinlassen wenn man den Schlüssel abzieht) darin, dass das Auto rückwärts in ein Garagentor gerollt ist. Dabei entstand 1200 Euro Schaden am Garagentor und 414 am Auto.
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In meinem Arbeitsvertrag musste ich zustimmen, im Schadensfall 500 Euro Selbstbeteiligung zu übernehmen. Außerdem gab es eine Klausel, dass bei grober Fahrlässigkeit das Limit auf 50% des Schadens angehoben wird.
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Ende Juli, noch während der Probezeit, wurde ich mit 14 Tagen Kündigungsfrist zum 8ten August 2011 gekündigt, da ich durch studentische Aushilfen (Semesterpause) ersetzt wurde. Erst auf meine Nachfrage hin (Ende August) wann das Juli-Gehalt überwiesen würde wurde ein Teil des Gehalts überwiesen (abzüglich 320 Euro für die Reparatur des Garagentores, der Restbetrag wurde von der Versicherung bezahlt).
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Ende September, auf erneute Anfrage wann das Gehalt für die Resttage im August (8 Tage + 8 Tage Urlaub) überwiesen wurde kam eine Mitteilung, welche den Urlaub komplett ignorierte, wonach ich meinem ehemaligen Arbeitgeber noch Geld schulden würde (Gehalt - Selbstbeteiligung am Auto-Schaden (415 Euro) = 160 Euro).
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Zwei Wochen lang wiess ich nun darauf hin, dass mein Urlaub komplett ignoriert wurde und die Gesamtzahlung am Schaden die 500 Euro übersteigt, nun erhielt ich, nach Drohung mit dem Arbeitsgericht, heute ein Angebot welches aus 50 Euro besteht (464 Euro für 8 Tage + 8 Tage Urlaub - 414 Euro für den Schaden), da sie mir grobe Fahrlässigkeit vorwerfen.
Was mich am meisten wurmt ist, dass mir im März versichert wurde (leider nur mündlich) ich müsse den Schaden nicht zahlen, und diese Zahlungen erst still und heimlich im August auftauchten. Aus Fehlern lernt man…
Nun, nach diesem doch recht langen Verlauf meine Frage, da der bezahlte Schaden (320 + 414) 734 Euro beträgt… Habe ich Erfolgsaussichten damit vor ein Arbeitsgericht zu ziehen? (Vor allem da ich nie eine Einweisung mit diesem Auto hatte). Oder sollte ich einfach die 50 Euro akzeptieren?
Für jegliche Hinweise wäre ich dankbar, und sorry dass ich soviel lesen musstet =)
Beste Grüße
Ein nie-wieder-für-den-Pizzadienst-mit-5-Buchstaben-arbeitender-Fahrer
PS: Jetzt hab ich auch eine Haftpflicht