Hallo zusammen,
mal ne frage. wenn man sich arb.suchend meldet, und das arb.amt einen dann überall „hinverschachert“, zahlt das amt dann wenigstens die Fahrtkosten?? denn ich hab wirklich kein Geld für ne teure Monatskarte…
danke, vg
Hallo zusammen,
mal ne frage. wenn man sich arb.suchend meldet, und das arb.amt einen dann überall „hinverschachert“, zahlt das amt dann wenigstens die Fahrtkosten?? denn ich hab wirklich kein Geld für ne teure Monatskarte…
danke, vg
Servus,
es wird in dieser Situation kaum sinnvoll sein, eine Monatskarte einzusetzen, da Du im Voraus überhaupt nicht wissen kannst, wie viele Vorstellungsgespräche überhaupt stattfinden werden, und an welchen Orten das sein wird.
Die Übernahme der Kosten für Bewerbungen (Anschreiben, Fotos und sowas) kann bei Bewerbungen aus ALG 1 - Bezug heraus beantragt werden, außerdem die Übernahme der Kosten (Fahrtkosten, ggf. Mehraufwand für Verpflegung) für Vorstellungsgespräche. Vorsicht! Diese werden nur von der BAA übernommen, wenn sie nicht der Arbeitgeber übernehmen muss, der zum Vorstellungsgespräch einlädt (dazu ist er grundsätzlich gesetzlich verpflichtet - achte darauf, ob bei der Einladung ein entsprechender Vorbehalt formuliert wird).
Und bei all diesen Dingen grundsätzlich beachten: Der Nachweis der Kosten, deren Übernahme beantragt wird, muss sauber und nachvollziehbar geführt werden. Monatskarte kommt nur in Frage, wenn nachgewiesen wird, dass Einzelfahrten zu den konkreten Vorstellungsterminen (Arbeitgeber, Zeit, Ort) mehr gekostet hätten, und eine Erstattung kommt überhaupt nur dann in Frage, wenn konkret belegt wird, wo, wann und bei wem „überall“ war.
Aber das musst Du ja im Rahmen des Nachweises Deiner Eigenbemühungen sowieso dokumentieren.
Neugierhalber: Hat Dein Sachbearbeiter nicht beim ersten Termin über dieses Thema gesprochen?
Schöne Grüße
MM
hallo aprilfisch,
vielen dank für die ausführliche antwort und deine mühe!zu deiner frage… ich hatte noch gar kein erstes Gespräch mit meiner Sachbearbeiterin, bin aber anf. jan. dazu „eingeladen“. wollte mich nur vorab mal erkundigen.
ich war noch nie in dieser Situation, deswegen kenn ich mich da null aus.
so wie ich das verstanden habe, schickt mich das arb.amt dann immer von A nach B für Vorstellungsgespräche (ich selber werde mich MOMENTAN nicht um arbeit bemühen, weil ich eig. krankgeschrieben bin- aber vl. nicht mehr lang, deswg. arb.amt - und psychisch absolut nicht in der Verfassung bin zu arbeiten. sogar aus dem haus gehen um was einzukaufen ist eine qual… , aber das ist ein anderes Thema.)
nochmal vielen dank!
vg
Hallo sunshyne,
vielleicht hilft das:
Gruß
RHW
Hallo!
Es ist nicht besonders schlau, darauf zu warten, bis Arbeitsagentur oder Jobcenter irgendwelche Stellenangebote präsentieren. Niemand weiß besser, was Du willst und kannst. als Du selbst. Also gehe aufhttps://con.arbeitsagentur.de/prod/jobboerse/jobsuche-ui/ und suche selbst.
Du brauchst keine Monatskarte, Du brauchst einen Job. Wenn Du Dich erfolgreich beworben hast und die Aufnahme der Tätigkeit scheitert im ersten Monat an den Fahrkosten, helfen Arbeitsagentur bzw. Jobcenter.
Nun setz’ Dich erstmal hin und entwerfe eine ansprechende Bewerbung. Das geht nicht auf die Husche, kann beim ersten Mal einige Tage in Anspruch nehmen. Wenn Du nicht weißt, wie man eine Bewerbung verfasst, gehst Du in die Stadtbücherei und leihst Dir einen der vielen einschlägigen Ratgeber.
Gruß
Wolfgang
Servus,
nein, das hast du falsch verstanden.
Du bekommst von der BAA nur haufenweise „Vermittlungsvorschläge“ auf den Tisch. Achte auf das Kleingedruckte: Nur die, die mit einer Rechtsfolgenbelehrung versehen sind, verpflichten Dich zu einer Bewerbung. Ungefähr achtzig Prozent von diesen „Vermittlungsvorschlägen“ kommen von Sklavenvermietern Unternehmen aus der Arbeitnehmerüberlassung. Wenn Du in dieser Schiene mal drinne bist, kommst Du kaum wieder raus (Einzelheiten dazu gerne später, wenn Dich das interessiert).
Du musst also nur irgendwo hinfahren, wenn Du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Das funktioniert nicht anders wie bei einer ‚freien‘ Bewerbung auch.
Das Problem, was sich Dir stellt, sind nicht die Fahrtkosten. Es ist mehr, dass man den Anschreiben, die Du erstellst, anmerken kann, wie es Dir geht. Ich habe selber hier noch welche auf der Festplatte, die ich vor vielen Jahren geschrieben habe, als ich wegen eine nicht erkannten, somit nicht diagnostizierten Depression ungefähr ein Jahr lang arbeitslos war: Es ist kein Wunder, dass ich mit diesen Anschreiben nirgendwo eingeladen wurde.
Die einzigen, die alles einladen und auch einstellen, was nicht bei Drei unterm Tisch ist, sind die Leute aus der Arbeitnehmerüberlassung (vielleicht mit Ausnahme von Hays und Impact - bei beiden wird schon ein wenig danach geschaut, dass das passt; andere früher „große Namen“ aus der Branche wie Robert Half sind vollkommen verwahrlost und zu puren Drückerkolonnen verkommen).
Du kannst das ein bissele beeinflussen: Wenn Du Deinem Sachbearbeiter („Fallmänitscher“) bei der BAA plausibel darstellst, wo Du hinwillst und dass Du das mit ein klein wenig Zeit gut selber geregelt kriegst, hat er die Möglichkeit, die Flut der „Angebote“ von Sklavenvermietern von Dir fernzuhalten - Du kriegst diese dann nur ohne Rechtsfolgenbelehrung, d.h. ohne Zwang, und kannst Dich dann darum kümmern, wenn was Interessantes dabei ist - sowas wie eine seriöse, ernst gemeinte „Übernahmeoption“ - sowas gibt es bei Zeitarbeit schon auch, je nach Branche und Tätigkeit kann das auch eine Chance sein.
Achte darauf, dass Du, solange Du dich dem, was da auf Dich zurollt, nicht sicher gewachsen fühlst, auf jeden Fall A.u.-geschrieben bleibst: Du brauchst diesen Schutz, solange Du ihn brauchst, und nicht nur so lange, wie ihn irgendein Sesselpupser für „angemessen“ erachtet.
Du kannst mehr und hast auch mehr verdient als die Knochenmühle der Zeitarbeit, aus der Du kaum mehr rauskommst, wenn sie Dich mal in das Mahlwerk hineingezogen hat. Lass Dich von der BAA weiterbilden (das machen und finanzieren die ganz gut, wenn Du ein plausibles Ziel und Konzept vorlegst), mach was (sobald Du kannst - vorher hat das keinen Sinn) aus Deinem Arbeitsleben, und verschaffe Dir den nötigen Schutz, solange Du ihn brauchst. Es ist keine Schande, depressiv zu sein, man sucht sich das nicht aus, und die Dackel, die mit den üblichen Nazi-Sprüchen daherkommen „reiß Dich doch mal am Riemen, mit ein wenig Willenskraft geht alles!“, sind ganz einfach nur viel zu blöde, als dass sie überhaupt kapieren könnten, worum es da geht.
Ich drück Dir die Daumen!
MM