Arbeitszeitverkürzung in Ausbildung?

Ich mache zurzeit eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten und bin jetzt in der Mitte des zweiten von drei Ausbildungsjahren.
Erst im April werde ich 18, bin also noch Minderjährig.

Inzwischen habe ich aber leider ziemlich schwere Depressionen bekommen, die Teils auch an der Ausbildung liegen.

Da ich aber so ein schlechtes Abschlusszeugnis an der Realschule habe, kann ich die Ausbildung auf keinen Fall abbrechen, da ich dann perspektivenlos dastehe.

Tabletten wirken bei mir nicht, in zwei Wochen fange ich eine Therapie an. Es fällt mir aber immer schwerer, zur Arbeit zu gehen. Mir wird richtig übel und ich bekomme starke Kopfschmerzen, wenn ich nur auf dem Weg zur Arbeit bin (ganz zu schweigen davon, wie es mir dann im Büro erst geht).

Weiß vielleicht jemand, ob es als Alternative zum Abbruch der Ausbildung auch die Möglichkeit gibt, die tägliche Arbeitszeit krankheitsbedingt zu verkürzen?

Antworten würden mir sehr weiterhelfen.
Vielen Dank.

Hallo.

Weiß vielleicht jemand, ob es als Alternative zum Abbruch der
Ausbildung auch die Möglichkeit gibt, die tägliche Arbeitszeit
krankheitsbedingt zu verkürzen?

Gem. § 8 (1) BBiG kann bei berechtigtem Interesse die Verkürzung der tägl./wöchentl. Ausbildungszeit gemeinsam (Ausbildender + Auszubildender) beantragt werden.

Antworten würden mir sehr weiterhelfen.
Vielen Dank.

Gern geschehen.

Weiß vielleicht jemand, ob es als Alternative zum Abbruch der
Ausbildung auch die Möglichkeit gibt, die tägliche Arbeitszeit krankheitsbedingt zu verkürzen?

Das wird Dir bei der schilderung kaum helfen. Außerdem, wenn Du die Arbeitszeit verkürzt, wie willst Du das Ausbildunsgziel erreichen ?

Naja, in der Schule schreibe ich nur sehr gute Noten und nur darauf kommt es mir an. Denn ich hatte eigentlich vor, nach der Ausbildung mein Abitur nachzuholen und in eine völlig andere Richtung zu studieren. Ich muss also nur die schulische Prüfung bestehen, ob ich danach wirklich gut in diesem Beruf bin ist nicht so wichtig.

Ob mir eine Arbeitszeitverkürzung überhaupt weiterhilft ist mir ja leider auch nicht klar, ich dachte nur, es wäre sicher einen Versuch wert…

Hallo,

Naja, in der Schule schreibe ich nur sehr gute Noten und nur
darauf kommt es mir an. Denn ich hatte eigentlich vor, nach
der Ausbildung mein Abitur nachzuholen und in eine völlig
andere Richtung zu studieren. Ich muss also nur die schulische
Prüfung bestehen, ob ich danach wirklich gut in diesem Beruf
bin ist nicht so wichtig.

Naja, vor dem Abschluß der Ausbildung steht eine Prüfung. (Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz handelt.) Die hat mit dem, was in der (Berufs-)Schule vermittelt wird, mehr oder auch vielleicht weniger zu tun. Diese Prüfung musst Du bestehen und nicht ein gutes Abschlußzeugnis in der Berufsschule haben.

Wenn Du sowieso etwas ganz Anderes machen möchtest, warum brichst Du die Ausbildung nicht ab? So wie Du schreibst, bringt Dir der Abschluss sowieso nichts. Gut, ich versuche hier, Dich zu provozieren, aber für mich stellt sich Deine Argumentation wie „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nciht nass“ vor.

Ob mir eine Arbeitszeitverkürzung überhaupt weiterhilft ist
mir ja leider auch nicht klar, ich dachte nur, es wäre sicher
einen Versuch wert…

Was sagt Deine Ärztin dazu? Hält sie die Verkürzung für eine gute Idee?

Gruß
Jörg Zabel

Ich würde nur allzu gerne abbrechen. Aber dann stehe ich mit einem Realschulabschlusszeugnis mit zwei 5ern und einer Menge 4er und einer abgebrochenen Lehre da. Wie soll ich da noch die Möglichkeit bekommen, studieren zu gehen, mit solchen Voraussetzungen nimmt mich doch niemand für eine weitere Ausbildung und ohne die kann ich auch nicht studieren gehen, was von Klein auf mein Wunsch war …

Mit meiner Ärztin konnte ich darüber leider noch nicht sprechen, den ersten Therapie-Termin habe ich erst in zwei Wochen.

Hi,

hmm, ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, aber hier in der Schweiz ist’s nicht unüblich üblich, Leute „teilzeit“ krank zu schreiben. Das heisst, Du kriegst dann eben eine Krankschreibung, dass Du nur 80% (oder was auch immer) arbeiten kannst.

Allerdings sollte das bei Dir der behandelnde Therapeut sein, denn das könnte ja ne längerfristige Sache werden. Da Du den Termin aber erst in zwei Wochen hast, würde ich Dir was vorschlagen, was ich normalerweise nicht sagen würde. Geh zu Deinem Hausarzt, erzähl von Deinem Dilemma ganz ehrlich (also mit geplanter Therapie und Co.) und frag ihn, ob er Dich nicht für wenigstens 3 Tage wegen ner Magen-Darm-Sache (immerhin wird Dir ja schläächt, wenn Du zur Arbeit musst *g*) krank schreiben kann.

Klar, das löst erstmal das Problem nicht, aber es gibt Dir drei Tage zum „Verschnaufen“ um die Zeit bis zum Therapiebeginn zu überstehen :wink: Und dann fragst mal Deinen Therapeuten, ob das mit der „Teilzeit-Krankschreibung“ in Deutschland auch geht und ob er das macht.

Ob das jedoch ausreichend schnell hilft, und ob das dem Erreichen Deiner Ausbildungsziele ist, ahne ich nicht. Aber ich denke, dass das ne Sache ist, die Ihr im Laufe der Therapie rausfinden werdet, ob das der mögliche / richtige Weg ist.

*wink*

Petzi

Ich würde nur allzu gerne abbrechen. Aber dann stehe ich mit
einem Realschulabschlusszeugnis mit zwei 5ern und einer Menge
4er und einer abgebrochenen Lehre da. Wie soll ich da noch die
Möglichkeit bekommen, studieren zu gehen, mit solchen
Voraussetzungen nimmt mich doch niemand für eine weitere
Ausbildung und ohne die kann ich auch nicht studieren gehen,
was von Klein auf mein Wunsch war …

In anbetracht dieser Lage, scheint die Weiterführung der Ausbildung sehr sinnvoll. Obgleich natürlich gesagt werden muss, dass Leute die sowie nicht im gewählten Ausb.beruf arbeiten möchten, die Ausbildungsstelle doch bitte nicht „belegen“ möchten, da ein anderer Ausb.platzsuchender sich sicherlich gefreut hätte diese Stelle zu bekommen und jetzt was anderes macht, um sich später umschulen zu lassen. Das ist der Ausbildungswahnsinn! Leider Realität.

Zurück zu dir. Beende die Ausbildung. Die Teilzeitausbildung ist in D möglich. Es muss berechtigtes Interesse vorgetragen werden. Die Ausbildungsziele werden dann immer noch erreicht. Es kommt auf die Disziplin des Azubi an. Es ist zwar richtig, das die eigentliche Ausbildung im Betrieb stattfindet und die BS ergänzend wirkt. Aber nicht auf jeden Betrieb trifft dies zu, insbesondere wenn die Azubis als „Arbeitsroboter“ gebraucht werden und lediglich mal eben die Themen der BS in der Folgewoche ins Ausbildungsheft eingetragen werden. Denn so sollte es eigentlich nicht. Auch das ist aber Realität, leider.
Bei einer solchen Ausbildung, reicht es im Grunde, wenn der Azubi die BS besucht und sonst in TZ mal im Ausb.betrieb reinschaut und seine Prüfung immer noch schafft.
Natürlich kommt es hier auch auf den Beruf, ob es eher ein theoretischer (ReNo) oder praktischer (Steinmetz) Beruf ist.

Mit meiner Ärztin konnte ich darüber leider noch nicht
sprechen, den ersten Therapie-Termin habe ich erst in zwei
Wochen.

Zur Entscheidung wird hier sicherlich ein ärztliches Gutachten von Nöten sein. Insofern hängt es (vorab) davon ab, ob die Ärztin dies aus medizinischer Sicht für notwendig hält und bei Fortführung der dauernden Belastung sogar für Gesundheitsgefährdend.

Es gibt auch AN die aus psychischer Krankheit nur ein paar Stunden arbeiten können. Nützt nur etwas, wenn der AN schon im unbefristeten AV ist. Denn mit sowas findet keiner einen Job, das ist klar.

Fraglich ist aber auch, ob du später der Belastung (Studium/Arbeit) gewachsen bist.
Wenn es gegenwärtig „nur“ am Ausbildungsbetrieb liegt, weil dort der Ausbilder Sklaventreiber heißt, wäre ggf. auch ein Ausb.platzwechsel zu überdenken.
MfG