Arbeitszeugnis

Ich habe mein Arbeitzeugnis erhalten nd möchte gerne wissen, was das nun bedeutet?

Frau X , geboren am X in X, war in der Zeit vom 29.06.2006 bis 31.03.2008 als Sachbearbeiterin für die Abteilung Projektentwicklung sowie vom 01.04.2008 bis 28.06.2008 als Sachbearbeiterin für den Bereich Verbundbeauftragung der Unternehmensgruppe X tätig.

Zu ihren Aufgaben in der Abteilung Projektentwicklung mit Arbeitsort in der Hauptverwaltung in X gehörten insbesondere:

  • Erledigung der anfallenden Korrespondenz sowie allgemeine unterstützende Sachbearbeitung in der Projektentwicklung
  • Bearbeitung von Grundstückseingaben aus den Vertrieben der Unternehmensgruppe zuzüglich Eingabe und Pflege der Grundstückseingaben in einer Datenbank in der EDV
  • Terminverfolgung bezüglich Vertragsverhandlungen und Grundbuchabwicklungen
  • Verwaltung von Bestandsgrundstücken sowie allgemeine unterstützende Sachbearbeitung des Vertriebes in Bezug auf Grundstücksanfragen
  • Abwicklung der Rechnungen inklusive Rechnungsvorbereitung für den Bereich Geschäftsbesorgungsverträge
  • Erstellung und Bearbeitung von Statistiken

Im Bereich Verbundbeauftragung mit Arbeitsort in der Geschäftsstelle der X in X gehörten zu den Aufgaben von Frau X die Erledigung der anfallenden Korrespondenz sowie allgemeine, unterstützende Sachbearbeitung für den Verbundbeauftragten der Unternehmensgruppe.

Frau X zeigte jederzeit Engagement und Initiative. Sie hatte stets eine gute Arbeitsmoral und Arbeitseinstellung. Sie war eine belastbare Mitarbeiterin, die auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen die ihr übertragenen Aufgaben gut bewältigte. Sie wendete ihre Fachkenntnisse mit Erfolg in ihren Arbeitsbereichen an und erledigte ihre Aufgaben sicher und selbständig. Die Qualität ihrer Arbeitsergebnisse erfüllte in vollem Umfang unsere Anforderungen. Frau X hat stets die vereinbarten Ziele erreicht und mit ihren Leistungen unseren Anforderungen und Erwartungen jeweils entsprochen.
Die Zusammenarbeit von Frau X mit Vorgesetzten und Kollegen war stets sehr gut. Auch ihr Verhalten gegenüber Bauherren, Kunden und Geschäftsfreunden war stets vorbildlich. Sie fügte sich gut in die wechselnden Arbeitsbereiche ein und ist mit den Vorgesetzten und Koellegen jederzeit sehr gut zurechtgekommen.

Das Arbeitsverhältnis mit Frau X endet durch Zeitablauf. Zu unserem großen Bedauern können wir ihr keine weitergehende Position innerhalb unserer Unternehmensgruppe anbieten. Wir danken Frau X für ihre stets gute Mitarbeit und wünschen ihr für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Unterschriften

Vieln Dank im Voraus!

Krümelinchen

Uh… ngenügend!

Ich habe mein Arbeitzeugnis erhalten nd möchte gerne wissen, was das nun bedeutet?

Nichts Gutes.

Frau X , geboren am X in X, war in der Zeit vom 29.06.2006 bis 31.03.2008 als Sachbearbeiterin für die Abteilung Projektentwicklung sowie vom 01.04.2008 bis 28.06.2008 als Sachbearbeiterin für den Bereich Verbundbeauftragung der Unternehmensgruppe X tätig.

Tippfehler oder war sie tatsächlich zeitweilig doppelt beschäftigt?

Zu ihren Aufgaben in der Abteilung Projektentwicklung mit Arbeitsort in der Hauptverwaltung in X gehörten insbesondere:

… viele Trivialitäten, die sich ziemlich aufgeblasen anhören!

Im Bereich Verbundbeauftragung mit Arbeitsort in der Geschäftsstelle der X in X gehörten zu den Aufgaben von Frau X die Erledigung der anfallenden Korrespondenz sowie allgemeine, unterstützende Sachbearbeitung für den Verbundbeauftragten der Unternehmensgruppe.

… ziemlich kompliziert formuliert für „kaufmännische Tätigkeiten“!

Diese Verkomplizierungen eigentlich „trivialer Sachverhalte“ drängt die Vermutung auf, daß genau so Frau X auch gearbeitet hat.

Frau X zeigte jederzeit Engagement und Initiative.

Das Selbstverständliche zuerst - d.h. mehr war auch nicht dahinter.

Sie hatte stets eine gute Arbeitsmoral und Arbeitseinstellung.

Wir wiederholen den vorangegangenen Satz mit anderen Worten, um dem Ganzen einen zynischen Unterton zu geben.

Sie war eine belastbare Mitarbeiterin, die auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen die ihr übertragenen Aufgaben gut bewältigte.

Siehe oben. Wir wiederholen das Gleiche mit zwei Formulierungen.

Sie wendete ihre Fachkenntnisse mit Erfolg in ihren Arbeitsbereichen an und erledigte ihre Aufgaben sicher und selbständig.

Schon wieder so eine Art Verdopplung…

Die Qualität ihrer Arbeitsergebnisse erfüllte in vollem Umfang unsere Anforderungen.

Und noch eine Verdopplung…

Frau X hat stets die vereinbarten Ziele erreicht und mit ihren Leistungen unseren Anforderungen und Erwartungen jeweils entsprochen.

„Stets die Ziele erreicht“ ist bei den meisten Unternehmen die 100% Zielerreichung, welche einer sofortigen Kündigung wegen Nichterfüllung vorbeugen. Erst die Zielerreichung von > 100% macht einen wertvollen Mitarbeiter aus.

Und der zweite Satzteil klingt schon fast nach „Wir haben aber absichtlich keine wichtigen Ziele mit ihr vereinbart, weil sie wichtige Dinge eh nicht gebacken bekommt…“

Die Zusammenarbeit von Frau X mit Vorgesetzten und Kollegen war stets sehr gut.

Indirekt formuliert, d.h. der Satz ist nicht für bare Münze zu nehmen.

Auch ihr Verhalten gegenüber Bauherren, Kunden und Geschäftsfreunden war stets vorbildlich.

Das „Auch“ am Beginn dieses Satzes drückt das Sozialverhalten jetzt endgültig in den 4er Bereich!

Sie fügte sich gut in die wechselnden Arbeitsbereiche ein und ist mit den Vorgesetzten und Koellegen jederzeit sehr gut zurechtgekommen.

Jetzt wird das Sozialverhalten noch mal doppelt gemoppelt…

Das Arbeitsverhältnis mit Frau X endet durch Zeitablauf.

Komische Formulierung.

Zu unserem großen Bedauern können wir ihr keine weitergehende Position innerhalb unserer Unternehmensgruppe anbieten.

Wir bedauern, daß sie für nichts qualifiziert ist…

Wir danken Frau X für ihre stets gute Mitarbeit und wünschen ihr für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

… was sie hier nicht hatte, sonst könnte man „weiterhin“ schreiben…

Unterschriften

Abteilungsleiter und HR, um den letzten Sargnagel einzuschlagen?

Es sind viele positiv klingende Sätze drin, aber als Ganzes gesehen verquert es sich ins Gegenteil. Ich persönlich bewerte das Zeugnis als „Glatt durchgefallen“, denn so ein Ding würde ich niemandem ausstellen, den ich mag!

Gruß,
Michael

Eine Korrektur…

Frau X , geboren am X in X, war in der Zeit vom 29.06.2006 bis 31.03.2008 als Sachbearbeiterin für die Abteilung Projektentwicklung sowie vom 01.04.2008 bis 28.06.2008 als Sachbearbeiterin für den Bereich Verbundbeauftragung der Unternehmensgruppe X tätig.

Tippfehler oder war sie tatsächlich zeitweilig doppelt
beschäftigt?

Diesen Teil einfach ignorieren, da war bei mir im Kopf irgend etwas durcheinander. Die restlichen Kommentare bleiben von dieser Korrektur unberührt.

Gruß,
Michael

Hallo Michael,

Negatives interpretieren, wo es interpretierbar ist - schön und gut. Aber man kann es damit auch übertreiben. Nach deiner Lesart kann man in ausnahmslos *jedem* Satz etwas Negatives finden.

Aufgefallen sind mir besonders zwei Dinge:

Sie hatte stets eine gute Arbeitsmoral und Arbeitseinstellung.

Wir wiederholen den vorangegangenen Satz mit anderen Worten,
um dem Ganzen einen zynischen Unterton zu geben.

Die Bewertung ist Durchschnitt, aber Zynismus sehe ich nun wirklich nicht darin.

Die Zusammenarbeit von Frau X mit Vorgesetzten und Kollegen war stets sehr gut.

Indirekt formuliert, d.h. der Satz ist nicht für bare Münze zu
nehmen.

Finde ich völlig überinterpretiert. „stets sehr gut“ ist erst mal eine 1, und du meinst, weil dort steht „die Zusammenarbeit war…“ und nicht „Frau X hat mit … zusammengearbeitet“, wird eine 4 draus? No way. :smile:

Auch ihr Verhalten gegenüber Bauherren, Kunden und Geschäftsfreunden war stets vorbildlich.

Das „Auch“ am Beginn dieses Satzes drückt das Sozialverhalten
jetzt endgültig in den 4er Bereich!

Das ist Quatsch - sorry. Erst mal überinterpretierst du das „auch“ - um in diesem einzelnen Wort eine Abwertung und nicht einfach einen alternativen Satzanfang/ein Bindewort zu sehen, muss man schon extrem spitzfindig sein (und selbst dann erschließt es sich mir nicht).
Zweitens würde, wenn eine 4 ausgedrückt werden sollte, wohl kaum die Formulierung „stets vorbildlich“ (was einer 1 entspricht) gewählt werden.

Das Zeugnis ist nicht besonders gut, aber es ist m.E. auch nicht so schlecht, wie hier beschrieben. Und wie schon oben gesagt stört es mich, wenn ein Zeugnis quasi aus Prinzip extremst negativ gedeutet wird.

Nix für ungut -
viele Grüße,
betazoid

Hi!

Es ist ein Zeugnis einer Mitarbeiterin, welche niemals die meine würde!

Es beschreibt eine völlig gelangweilte Mitarbeiterin, die nur (AUSSCHLIESSLICH!) Dienst nach Vorschrift machte, keine Eigeninitiative zeigte, absolut kiene Erfolge präsentierte - und das dann auch noch bei Aufgaben, die man jedem Azubi übertragen kann.

Da machen auch die angeblichen Einsen mal so gar nichts besser.

Kurz: Schlechter kann man ein Zeugnis nicht schreiben, ohne als AG Schwierigkeiten befürchten zu müssen.

VG
Guido

Es ist ein Zeugnis einer Mitarbeiterin, welche niemals die
meine würde!

Es beschreibt eine völlig gelangweilte Mitarbeiterin, die nur
(AUSSCHLIESSLICH!) Dienst nach Vorschrift machte, keine
Eigeninitiative zeigte, absolut kiene Erfolge präsentierte -
und das dann auch noch bei Aufgaben, die man jedem Azubi
übertragen kann.

Da machen auch die angeblichen Einsen mal so gar nichts
besser.

Ja, ist ja ok - aber warum muss man als zusätzlichen Beleg für dieses grundsätzliche Statement (das ja richtig sein mag) auch noch Negatives in Sätzen lesen, in denen derart Negatives einfach nicht steht? Reichen die Argumente sonst nicht?
Hätten die betreffenden Sätze in einem guten Zeugnis gestanden, hättet ihr sie vermutlich *nicht* beanstandet, sondern in einem positiven Kontext gelesen. Speziell das hat mich gestört.

Kurz: Schlechter kann man ein Zeugnis nicht schreiben, ohne
als AG Schwierigkeiten befürchten zu müssen.

Doch :smile:

Lieben Gruß
betazoid

Hi!

Ja, ist ja ok - aber warum muss man als zusätzlichen Beleg für
dieses grundsätzliche Statement (das ja richtig sein mag) auch
noch Negatives in Sätzen lesen, in denen derart Negatives
einfach nicht steht?

Weil man ein zeugnis nicht nach einzelnen Sätzen bewerten kann und diese Sätze im Kontext einfach negativ sind.

Du magst da eine andere Auffasung haben - die ist dann leider aber nicht korrekt.

Reichen die Argumente sonst nicht?
Hätten die betreffenden Sätze in einem guten Zeugnis
gestanden, hättet ihr sie vermutlich *nicht* beanstandet,
sondern in einem positiven Kontext gelesen. Speziell das hat
mich gestört.

Dann solltest Du schleunigst lernen, dass man ein Zeugnis nur im Kontext beurteilen kann.

Einzelne Sätze für sich betrachtet sind völlig irrelevant.

Kurz: Schlechter kann man ein Zeugnis nicht schreiben, ohne
als AG Schwierigkeiten befürchten zu müssen.

Doch :smile:

Dann sage mal, wie!

VG
Guido

Hi.

Weil man ein zeugnis nicht nach einzelnen Sätzen bewerten kann
und diese Sätze im Kontext einfach negativ sind.

Wieso werde ich hier nicht verstanden? :frowning: Ich habe weder im ersten noch im zweiten Posting geschrieben, dass ich das Zeugnis gut finde.

Du magst da eine andere Auffasung haben - die ist dann leider
aber nicht korrekt.

Heißt das, dass nur deine Auffassung korrekt ist, dass du ergo eine „Deutungshoheit“ beanspruchst? Ich arbeite auch im Personalbereich und halte meine Auffassung nicht für der Weisheit letzter Schluss, aber definitiv auch nicht für unbedeutend.

Dann solltest Du schleunigst lernen, dass man ein Zeugnis nur
im Kontext beurteilen kann.

Das ist mir bekannt, und ich deute das Zeugnis im Gesamten nicht anders als ihr.

Einzelne Sätze für sich betrachtet sind völlig irrelevant.

s.o.
Ich erkläre es jetzt noch mal: Beim Sozialverhalten hätte dann als Formulierung stehen können, was wolle (!), es wäre IMMER als 4er-Beurteilung gedeutet worden wegen des Kontexts. Mike aber kommentierte die Teile so, als wären die Formulierungen an sich einer 4 entsprechend. Und das ist nicht der Fall.
Man muss doch nicht als Beleg dafür, dass ein Zeugnis schlecht ist, ausnahmslos jeden Satz heranziehen, wenn er das nicht hergibt. Versteht ihr was ich meine?
DAS habe ich moniert.

Und übrigens: Auch wenn die Gesamtbeurteilung im Sinne der Arbeitsleistung schlecht ist, kann das Sozialverhalten trotzdem ok gewesen sein! Und es kann auch sein, dass der AG das damit ausdrücken wollte. Klar gibt es bei Zeugnissen immer einen Gesamttenor, aber gewisse (!) Differenzierungen innerhalb der Zeugnisteile sind durchaus möglich.

Kurz: Schlechter kann man ein Zeugnis nicht schreiben, ohne
als AG Schwierigkeiten befürchten zu müssen.

Doch :smile:

Dann sage mal, wie!

Zum Beispiel könnte ich beim Sozialverhalten statt „stets vorbildlich“ schreiben: „X wurde … geschätzt“ oder „sein Verhalten gab zu keinerlei Beanstandungen Anlass“.
Aber das muss ich dir doch nicht erklären :wink: (ernst gemeint)

Grüße
betazoid

1 Like

Hi.

Heißt das, dass nur deine Auffassung korrekt ist, dass du ergo
eine „Deutungshoheit“ beanspruchst?

Nein, aber ich bae gut und gern 10 Jahre intensiv damit verbracht, mich in diesem Bereich zu einem Experten zu entwickeln, nicht zu jemandem, der ab und zu mal ein Zeugnis schreben/lesen muss.

Ich arbeite auch im
Personalbereich und halte meine Auffassung nicht für der
Weisheit letzter Schluss, aber definitiv auch nicht für
unbedeutend.

Deshalb versuche ich ja zu verdeutlichen, dass Du auf dem falschen Dampfer bist.

ALLEIN die Tatsache, dass das Sozialverhalten mehrfach erwähnt wird, macht die Formuliertung zu euiner Farce, und es ist eben _keine_ 1.

Das ist mir bekannt, und ich deute das Zeugnis im Gesamten
nicht anders als ihr.

Ich erkläre es jetzt noch mal: Beim Sozialverhalten hätte dann
als Formulierung stehen können, was wolle (!), es wäre IMMER
als 4er-Beurteilung gedeutet worden wegen des Kontexts. Mike
aber kommentierte die Teile so, als wären die Formulierungen
an sich einer 4 entsprechend. Und das ist nicht der Fall.

AN SICH (außerhalb des Kontextes) ist der Teil nicht zu bewerten.
Mike hat den Teil bezogen auf das Ganze bewertet, und das scheint es zu sein, was _Du_ nicht zu verstehen scheinst.

Man muss doch nicht als Beleg dafür, dass ein Zeugnis schlecht
ist, ausnahmslos jeden Satz heranziehen, wenn er das nicht
hergibt. Versteht ihr was ich meine?

Er gibt es im Kontext aber nun mal her.

Und übrigens: Auch wenn die Gesamtbeurteilung im Sinne der
Arbeitsleistung schlecht ist, kann das Sozialverhalten
trotzdem ok gewesen sein!

Siehe oben.

Und es kann auch sein, dass der AG
das damit ausdrücken wollte. Klar gibt es bei Zeugnissen immer
einen Gesamttenor, aber gewisse (!) Differenzierungen
innerhalb der Zeugnisteile sind durchaus möglich.

…hier aber definitiv nicht der Fall.

Zum Beispiel könnte ich beim Sozialverhalten statt „stets
vorbildlich“ schreiben: „X wurde … geschätzt“ oder „sein
Verhalten gab zu keinerlei Beanstandungen Anlass“.
Aber das muss ich dir doch nicht erklären :wink: (ernst gemeint)

Wie oft hast Du Dich schon vor einem Arbeitsgericht mit Zeugnisänderungen rumplagen müssen? (noch ernster gemeint)

VG
Guido