Was fällt auf?
Hi!
Es fällt auf, dass bei einer knapp zweijährigen Beschäftigung ganze 5 (!) Sätze zum Verhalten rausspringen.
Es fällt auf, dass diese 5 (!) Sätze - auch toll formatiert - gerade3 mal ein Drittel einer DIN A 4 Seite füllen würden.
Das fällt zunächst einfach mal auf, und zwar negativ.
Herr …, geboren am …, wurde am 26.07.2008 in unserem
Unternehmen als Terminal- und Vorfeldmitarbeiter, sowie als
Disponent in der Abteilung … eingestellt.
Ist vor dem „sowie“ auch im Original ein Komma?
Aber egal, wenn das der erste Satz ist, fehlt in dem Zeugnis ganz einfach der erste Satz. Petzi sagte das etwas anders verpackt…
Zu seinen Aufgaben zählten im Rahmen dert
Beförderungsbetreuung und ggf. Versorgung der Fluggäste.
Und sonst noch?
Das ist etwas, was zu Deinen AUfgaben zählte - und der Rest?
Wenn es die wesentlichen Tätigkeiten sind, dann muss das auch so drinstehen!
Im Abflug:
Abholen an den Check-in Schaltern
Was hast Du denn abgeholt?
Begleitung und Unterstützung bei den verschiedenen
Sicherheits-, Pass- und Zollkontrollen bis der Passagier zum
Abflug seinen Sitzplatz einnimmt
Im Transit:
Abholen direkt am ankommenden Flugzeug ggf. direkt am
Sitzplatz
Begleitung und Unterstützung bei den verschiedenen
Sicherheits-, Pass- und Zollkontrollen bis der Passagier zum
Abflug seinen Sitzplatz einnimmt
Bei Ankunft:
Abholen direkt am ankommenden Flugzeug ggf. direkt am
Sitzplatz
Begleitung und Unterstützung bei der Pass- und Zollkontrolle
Unterstützung bei der Gepäckabholung
Begleitung bis zur Übergabe an den Abholer
In der Disposition:
Disposition von allen PRM-Bewegungen am Flughafen,
telefonische Auftragsannahme, Kommunikation mit
Abfertigungsunternehmen und Luftverkehrsgesellschaften
Ich weiß nicht, was in dem Job wichtig ist, und ob die Aufzählung vollständig ist, aber ganz klar ist sie eines: Nicht detailliert.
Das liest sich, als hätte es ein Mensch mit „unvollständigen“ Deutschkenntnissen formuliert und wirkt, positiv ausgedrückt, lieblos.
Herr … erledigte seine Aufgaben stets mit großem Engagement
und großer Sorgfalt.
Er hat viel versucht und fiel vor allem durch seine Langsamkeit auf.
Er zeichnete sich durch seine
Belastbarkeit sowie seine selbstständige Arbeitsweise aus.
Er hat viel versucht (schrieb ich das schon?) und ließ sich nichts sagen.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Flugpassagieren und
Kollegen war einwandfrei.
Örks, er war ein Arschloch gegenüber den Kollegen, und mit den Passagieren konnte er auch nicht.
Reihenfolge: Entweder die Passagieren ganz nach vorne oder in einen Extra-Satz!
Wegen seiner freundlichen und
hilfsbereiten Art war Herr … sehr beliebt.
Nur: Bei WEM?
Mit seinen
Leistungen waren wir stets sehr zufrieden.
Mit WELCHEN Leistungen?
Das Anstellungsverhältnis endet mit Ablauf des 15.05.2010 .
Wenn Du schon selbst kündigst, dann sollte das auch bitte mit ins Zeugnis.
Denn ansonsten stinkt dieses Austrittsdatum…
Wir danken Herrn … für die geleistete Arbeit und wünschen
ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute.
Das ist so, als würden die schreiben: Viel Glück, Du wirst es brauchen.
Keine Erfolgswünsche (schließlich war er hier ja auch völlig erfolglos), kein Bedauern, das „Persönlich“ steht vor dem „Beruflich“ - da passt echt alles, damit auch jedem klar ist:
Schade, dass er endlich geht!
Sorry, aber wenn man das in Noten fassen sollte, dann ist es eine 4. Da bei Zeugnissen eigentlich keine 5 oder 6 möglich ist, kannst Du Dir selbst ausrechnen, wie toll das zu werten ist.
Gruß
Guido