Folgendes Zeugnis habe ich vor Kurzem zu meinem FSJ erhalten, bin mir aber nicht sicher, wie gut es ist. Ist zwar etwas lang, aber ich hoffe sehr, dass sich jemand die Zeit nimmt, es zu beurteilen.
Frau XY, geb. am XX.XX.XXXX, absolvierte vom 01.09.2007 bis zum 31.08.2008 ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein gesetzlich geregeltes Bildungs- und Orientierungsjahr für junge Menschen. Es umfasst eine ganztägige Tätigkeit in sozialpädagogischen, pflegerischen oder kulturellen Arbeitsfeldern. Der praktische Einsatz wird vertieft durch 25 Bildungstage sowie eine kontinuierliche fachliche und pädagogische Anleitung und Betreuung.
Frau XY war in dem Unternehmen XY in der heilpädagogisch-therapeutischen Wohngruppe XY eingesetzt.
Das Unternehmen XY ist eine heilpädagogisch - therapeutische Einrichtung mit den drei Abteilungen
- Mobile Betreuung
- heilpädagogische Tagesstätte
- heilpädagogisches - therapeutisches Heim
In der heilpädagogisch - therapeutischen Einrichtung werden Kinder und Jugendliche mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungshemmungen und -defiziten, Lernbehinderungen, SChul- und Erziehungsschwierigkeiten sowie seelischen Erkrankungen betreut.
Die familienähnliche Wohngruppe XY hat 10 Plätze, die von Jungen und Mädchen zwischen 7 und 18 Jahren bewohnt werden. Frau XY arbeitete zusammen mit 4 pädagogischen Fachkräften und einer Praktikantin im Berufspraktikum. Die Gruppe ist in wirtschaftlicher und hauswirtschaftlicher Hinsicht völlig selbständig. Das Mittagsessen wird von einer Hauswirtschaftskraft zubereitet.
In einem Heilpädagogischen Gruppenmilieu, in dem die jungen Menschen Sicherheit, Geborgenheit, emotionale Wärme und Zuwendung erfahren, soll eine positive familiäre Atmosphäre nachempfunden werden, der die „stigmatisierten“ jungen Menschen erfahren, dass sie in ihrer Person angenommen sind. Das Gruppenleben wird strukturiert gestaltet, bestimmt durch pädagogische Absichten und Notwendigkeiten. Gruppenaktivitäten und Gruppenbesprechungen sind wichtige Methoden, um Sozialverhalten einzuüben. Daneben sind Einzelgespräche und Einzelförderung von wesentlicher Bedeutung.
Frau XY arbeitete in folgenden Aufgabenbereichen jederzeit engagiert und zuverlässig:
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Betreuung und Förderung besonders verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher, (z.B. regelmäßige Hausaufgabenbetreuung, individuelle Lernbetreuung, Kleidereinkäufe, Arztbesuche, spielen, ins Bett bringen, Verstärkerpläne durchsprechen)
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Mitarbeit bei der Erziehung zu Sauberkeit und Ordnung
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Mitarbeit bei allen Aspekten selbständiger Wirtschaftsführung (gezielte Einkäufe, Kochen, Tischkultur, Ordnung, Sauberkeit im gesamten Wohnbereich, Waschen, Bügeln u.a.m.)
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Vorbereitung und Gestaltung von Gruppenabenden
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Mitwirkung an der Freizeitgestaltung der Gruppe
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Teilnahme an Ferienfreizeit, Elterncafe und er Weihnachtsfeier
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Durchführung verschiedener pädagogischer Einzelmaßnahmen, Einzelgespräche
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Gesprächsführung und Konfliktlösung in Krisensituationen
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Informationsaustausch mit Eltern, Kontakte mit Schulen, Telefonate und Kontakte mit Ärzten und Behörden
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Mitwirkung bei der Erstellung von Erziehungsplänen
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Durchführung verschiedener pädagogischer Einzelmaßnahmen
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Ausführung von administrativen Aufgaben wie Aktenführung, Korrespondenz etc.
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Teilnahme an den Teambesprechungen, dem Teamtag, Anleitungsgesprächen, Konferenzen und anderen Arbeitsbesprechungen
Frau XY ist eine freundliche, aufgeschlossene Mitarbeiterin mit guten Ideen, die sie selbständig und zuverlässig in die Praxis umsetzt. Die Kinder und Jugendlichen nehmen die Freizeit- und Gesprächsangebote von Frau XY gerne an.
Mit großen Engagment und sehr zuverlässig übernimmt sie anfallende Aufgaben und zeigt in ihrer täglichen Arbeit ein hohes Maß an Verantwortung. Dabei übernimmt sie auch Aufgaben, die nicht ohne weiteres von einer Praktikantin zu erwarten sind.
Durch ihren kontaktfreudigen Einsatz und ihre freudliche und aufgeschlossene Art konnte Frau XY das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen gewinnen und eine Beziehung zum Einzelnen aufbauen. Sie fand schnell Kontakt zu den jungen Menschen unterschiedlichen Alters und geht individuell auf deren Bedürfnisse ein. Aufgrund ihres Auftretens und Verhaltens unterstützt sie jederzeit die Gruppenregeln und stellt für die jungen Menschen ein akzeptiertes Vorbild dar.
Ihr Erziehunsstil ist gekennzeichnet von Vertrauen, Wertschätzung, emotionaler Zuwendung und Übertragung von Verantwortung in geeigneter Form.
Frau XY erkennt Problemsituationen, die zwischen Kindern und Jugendlichen auftreten und regt dazu an, dass Konflikte selbständig bewältigt werden oder zeigt geeignete Lösungsmöglichkeiten auf. Sie dabei sehr gut in der Lage notwendige Grenzen zu setzen und diese im pädagogischen Alltag konsequent einzuhalten.
Frau XY zeigt sich sehr belastbar. SIe tritt den Kindern und Jugendlichen gegenüber authentisch auf und kann gut mit ihnen kommunizieren. Hervorzuheben sind ihre Geduld und der liebevolle Umgang mit den Kindern und Jugendlichen.
In das bestehende Team fügt sich Frau XY sofort ein und bringt ihre Ideen und Fähigkeiten stets engagiert mit ein. Sie vertritt ihre Meinung, kann diskutieren, akzeptiert aber auch andere Meinungen und Stile. Frau XY ist rücksichtsvoll und empathisch und somit eine gern gesehene Mitarbeiterin.
Auch an den wöchentlichen Teamsitzungen beteiligte sie sich mit großem Interesse. Sie bringt konstruktive Vorschläge ein und zeigt sich stets hilfsbereit und kollegial. Pädagogische Maßnahmen, die im Team besprochen werden, kann sie stets umsetzen.
Frau XY ist fähig ihr eigenes Verhalten und Handeln zu hinterfragen und zu reflektieren. Konstruktive Kritik nimmt sie stets bereitwillig an. Hierbei isz sie sehr gut in der Lage, diese als Bereicherung anzunehmen und gezielt Gelerntes in die Praxis umzusetzen. Bei Situationen, bei denen Frau XY mit ihrem eigenen Handeln unzufrieden oder unsicher war, fragt sie nach, holt sich Feedback, reflektiert und hinterfragt sich um ihre Arbeit qualitativ zu verbessern.
Frau XY erweist sich als engagierte Praktikantin, die alle Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Bei der Dienstplangestaltung zeigt Frau XY Flexibilität und nimmt zusätzliche Termine und Vertretungen gerne wahr. Das freiwillige soziale Jahr von Frau XY verlief stets zu unserer vollen Zufriedenheit, für einen sozialen Beruf ist sie sehr geeignet.
Frau XY beendet ihr Soziales Jahr um ein Studium aufzunehmen. Wir bedauern ihr Ausscheiden und wünschen ihr für ihre berufliche und private Zukubft alles Gute.