Hallo Maya,
danke für’s komplette Zeugnis, jetzt lässt sich was damit anfangen. Und genau das werde ich mal tun, hoffe aber noch auf Ergänzungen.
Frau X, geboren am X, war vom 20.09.1999 bis zum 10.06.2010
Also eigentlich ziemlich lange, wobei das „krumme“ Austrittdatum ja durch die Elternzeit ganz klar erklärt wird und damit unproblematisch ist.
als Fachbereichssekretärin in verschiedenen Fachbereichen bei
X als Teilzeitkraft mit 75% Umfang beschäftigt.
Ich nehme an, das ist sowas wie ne Volkshochschule oder ähnliche Einrichtung?
In der Zeit
vom 11.06.2007 bis 10.06.2010 wurde Elternzeit gewährt.
Während der Elternzeit hat Frau X vom 16.11.2009 bis
28.02.2010 eine krankheitsbedingte Vertretung übernommen.
Das finde ich zwiespältig. Einerseits ist’s ein gutes Zeichen, wenn man Dich gegen Ende Deiner Elternzeit noch nicht „vergessen“ hat, andererseits deutet eine so lange Vertretung doch darauf hin, dass man Dich eventuell längerfristig brauchen könnte.
Die Aufgabenbereiche der Sekretariate umfasste folgende
Tätigkeiten:
- Organisation der Abläufe im Fachbereich im Rahmen der
vorgegebenen Regelungen und in Abstimmung mit den internen
Arbeitsbereichen
- Unterstützung der Fachbereichsleitung bei der Planung und
Durchführung von Veranstaltungen
- Pflege des Datenbestandes im Fachbereich
(Programmerstellung, Kursvorschläge, Vereinbarungen,
Druckvorlage und Korrektur, Abstimmung mit der Organisation,
Raumplanung)
- Organisatorische Betreuung der Veranstaltungen
(Terminüberwachung, Belegkontrolle, selbständige Korrespondenz
mit den Teilnehmer/innen und Geschäftspartnern,
Finanzüberwachung, Bescheinigungen)
- Kommunikation mit Kursleiter/innen und Teilnehmer/innen
sowie mit Kooperationspartnern
- Mitwirkung bei Information und Beratung über das Kursangebot
der Fachbereiche
- Honorarabrechnung/-freigabe
- Allgemeine Verwaltungsaufgaben im Fachbereich
Und das ist soweit richtig und komplett? Leider kann ich das nicht beurteilen, darum musst Du das selber wissen… Es wäre halt schad, wenn da stünde „hat 10 Jahre lang bloss Idiotengeschäft erledigt“ 
Frau X erfüllte die ihr übertragenen, teilweise sehr
umfassenden Aufgaben stets mit großer Sorgfalt und
Genauigkeit.
Da habe ich zwei Probleme: die „übertragenen“ Aufgaben klingt so nach „der musste man wirklich jeden Handgriff anschaffen“ - da sollte also lieber was in Richtung „selbstständig“ oder so stehen.
Und das andere ist die „grosse Sorgfalt und Genauigkeit“ das klingt ohne Hinweis auf „zügige Arbeitsweise“ nach „lahm und träge“.
Zusammen finde ich das nicht so richtig positiv, also sowas wie „morgens musste man ihr als erstes sagen, dass sie Kaffee kochen und den Rechner hochfahren sollte, und bis Mittag hat das dann auch meistens geklappt“
Für alle Arbeitsgebiete zeigte sie sich
aufgeschlossen und war bereit, Neues zu integrieren.
Ja, sie war schon bereit und willens, aber geklappt hat das nicht. Gerade in diesen 10 Jahren gab es doch sicherlich ganz viele Neuerungen, oder? Das müsste man eher „so hat sie erfolgreich dieses oder jenes eingeführt / umgesetzt“ oder sowas stehen.
Aufgrund
ihrer Kenntnisse über intere Abläufe konnte sie innerhalb
kurzer Zeit die Sekretariate für die Fachbereiche selbständig
führen und mit komplexen Aufgaben betraut werden.
Naja, nach 10 Jahren erwartet man auch gewisse Kenntnisse über „internes“ *g* Der Satz relativiert das negative von oben schon, aber auch hier fehlt ein hübsches Beispiel.
Die Standar-
wie auch die hausinterne Software beherrschte sie schnell und
kompetent.
Ich nehme an, dass der Tippfehler (da fehlt ein „d“ bei „Standar-“) Dir beim Abtippen passiert ist und das Werk sonst fehlerfrei ist und auch den formalen Kriterien entspricht?
Aber an dieser Stelle hätte ich gerne die Software erwähnt. Okay, es ist wurscht ob Du Word 95 oder 2017 verwendet hast, aber die „hausinterne Software“ würde ich spezifizieren wollen. Ferner finde ich das „schnell“ da komisch. Heisst das, dass Du die Göttin an „Intern 1.0“ warst und alle Tastenkombinationen im Schlaf beherrscht hast oder heisst das, dass Du Dich „schnell“ darin eingearbeitet hast (was nach 10 Jahren ein wenig mager wäre *g*).
Ihre ruhige und freundliche Art wirkte sich angenehm auf die
Arbeitsatmosphäre, auf die Zusammenarbeit mit den Angestellten
wie auch mit den Kunden aus.
Kunden? *grübel* Ging es da nicht eher um Dozenten und Kursteilnehmer? Aber das musst Du selber wissen…
Sie hat ihre Position stets zu
unserer vollsten Zufriedenheit ausgefüllt und unseren
Erwartungen in jeder Hinsicht entsprochen.
Das ist jetzt zwiespältig: die erste Hälfte vom Satz spuckt Dir jeder Zeugnisgenerator als „sehr gut“ aus, aber die zweite Hälfte könnte man sehr bösartig mit „…aber wir haben ja auch nix erwartet“ ergänzen.
Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen/innen war
einwandfrei.
Da fehlt definitiv ein „stets“ oder so. Und es fehlen die Kursleiter und -teilnehmer - ist irgendwie komisch mit dem oben…
Leider konnte der von Frau X nach der Elternzeit gewünschte
Teilzeit-Arbeitsplatz nicht zur Verfügung gestellt werden.
Das klingt mir nach charmanter Ausrede… Zum einen warst Du doch vorher auch schon Teilzeit und zum anderen hatte man Dich ja auch als Krankheitsvertretung nochmal hergeholt. Da wäre es schön, wenn das noch ein wenig konkreter würde…
Wir danken Frau X für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihr
auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und
weiterhin viel Erfolg.
Sehr hübsch 
Also im ganzen klingt mir das nach nem Zeugnis, wo Dir jemand wohl nix böses wollte, aber leider einiges missverständliches reingeschrieben hat. Ich glaube, wäre ich Du, würde ich das Werk noch ein wenig umschreiben (eventuell holst Dir dazu fachanwaltlichen Rat) und das dann mit der Bitte um Änderung einreichen.
Achja, weil es früher mal Missverständnisse gegeben hat: das mit dem Anwalt ist so gemeint, dass Du mit dem Zeugnis zum Anwalt gehst, Ihr gemeinsam einen neuen Vorschlag dichtet und Du dieses Werk dann ganz ohne Anwalt beim Chef einreichst
Wenn’s dann (eventuell mehrfach) nicht klappt, kannst Du immer noch den Anwalt auftreten lassen.
Aber so wie das alles klingt, sollte es eigentlich kein Problem aus diesem „gut gemeinten“ ein wirklich „gutes“ Zeugnis zu basteln.
*wink*
Petzi