Arbeitszeugnis... bitte um Hilfe

Hallo sehr geehrte Community,

Ich habe heute mein Praktikumszeugnis bekommen. Der Abteilungsleiter hat mir am letzten Arbeitstag gesagt, dass mein Zeugnis im Bereich „GUT“ liegt, weil ich fur ihn 1,5 J. als Werkstuden (Elektroing.) flei?ig gearbeitet habe.
Das Zeugnis, das ich heute bekommen habe, entspricht(meiner Meinung nach) dieser Note nicht.

Aus diesem Grund bitte ich einmal um eure Einschatzung.

Herr …, geboren am…in…, trat am … in unser Unternehmen ein. Er war in der Abteilung Vertrieb … als Werkstudent beschaftigt.

Sein Aufgabengebiet umfasste im Wesentlichen folgende Tatigkeiten:

-Erstellung von Vertriebsunterlagen fur Produktreihen
-Mitarbeit bei Anfertigung von Katalogen
-Unterstutzung bei der technischen Umsetzung eines Systems

Herr… arbeitete sich rasch in sein Aufgabengebiet ein. Er verfugt uber ein weit reichendes Fachwissen, welches er in der Praxis effektiv und erfolgreich einsetzte. Seine schnelle Auffassungsgabe ermoglichte es Herrn… auch schwierigere Sachverhalte zu uberblicken und dabei das Wesentliche zu erkennen. Die Arbeitsweise von Herrn … zeichnete sich durch Eigenverantwortung, Zuverlassigkeit und Genauigkeit aus. Auf wechselnde Anforderungen reagierte er flexibel und war auch sehr starkem Arbeitsanfall gewachsen. Herr… war ein stets engagierter Mitarbeiter, der seine Aufgaben jederzeit mit vollem Einsatz erfolgreich durchfuhrte. Sein Verhalten gegenuber Vorgesetzten, Kolleginen und Kollegen war jederzeit einwandfrei. Herr… hat alle Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfullt.

Das Arbeitsverhaltnis mit Herrn … endet mit Ablauf der Befristung zum…
Wir danken Herrn… fur die gute Zusammenarbeit und wunschen ihm auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und viel Erfolg.

Ist das ein gutes Zeugnis???Traurig(((

Gruß Wolf

für mich klingt das eher nach einer 3, könnte aber durchaus als 2 gemeint sein.

es sind einige „schlüsselformulierungen“ drin die für eine 2 sprächen, aber es mangelt an der darstellung der erfolge.
bei einem 2erzeugnis kann man erwarten, dass genauer beschrieben wird, was der kandidat in welcher qualität geleistet hat, und auch, wo er wieviel verantwortung übernommen hat.
wir reden hoer wahrscheinlich nicht über einfache hilfdstätigkeiten, oder?

Hi Wolfgang,

ich komme nicht umhin die hellseherischen Fähigkeiten mancher Leute hier zu bewundern *Hutzieh* Falls Du von den anderen jedoch auch noch eine Antwort möchtest, wäre es eventuell gut, Du würdest den Zeitraum des Praktikums verraten. Ferner wäre die Frage ob das ein (Pflicht?)praktikum war oder ob Du dort Werksstudent warst. Bei letzterem stellt sich dann auch die Frage, in welchem Umfang Du dort gearbeitet hast.

Und aus persönlichem Interesse: was war das denn für ein Laden? Da haben wir nen E-Techniker im fortgeschrittenen Semester (nehme ich zumindest an) und dann lassen die Dich Kataloge erstellen? *einself*

-Erstellung von Vertriebsunterlagen fur Produktreihen
-Mitarbeit bei Anfertigung von Katalogen
-Unterstutzung bei der technischen Umsetzung eines Systems

Achja - und der „Unterstutzung“ darfst Du gerne nüch ü-Pünkülchün spündürün :smile: Ganz davon abgesehen, dass „eines Systems“ gar nicht schrecklich konkret ist und der geneigte Leser sich darunter _gar nix_ vorstellen kann. Also da könnte zumindest stehen „eines doppelt invertierten Rückkopplungsverstärkers“ oder so.

Stimmen denn die Aufgaben überhaupt? Und sind auch komplett?

Zum Rest mehr, wenn Du obige Fragen beantwortet hast.

*wink*

Petzi

Hi!,
Das war eine Werkstudenttätigkeit von 04.2011 bis 09.2012 in einem großen Industriekonzern. Ich war im Vertrieb, deswegen habe ich die Vertriebsunterlagen betreut und 15 St. pro Woche gearbeitet.

Gruß Wolf

Hallo wolfgang,

yeah, ich liebe es, aus einzelnen Informationen das Zeugnis zusammen zu basteln :smile:

Das war eine Werkstudenttätigkeit von 04.2011 bis 09.2012 in einem großen Industriekonzern. Ich war im Vertrieb, deswegen habe ich die Vertriebsunterlagen betreut und 15 St. pro Woche gearbeitet. … mehr auf http://w-w-w.ms/a470o3

Gerade seit dieser lustigen mehr-Funktion *Augen verdreh*

Und ich nehme an, dass der Zeitraum glatt vom 1. April 2011 bis zum 30. September 2012 gegangen ist? *Informationen aus der Nase zerr*

Und für einen „Grosskonzern“ ist das Zeugnis definitiv nicht würdig, nein. Aber der Reihe nach.

Herr …, geboren am…in…, trat am … in unser
Unternehmen ein.

Ich nehme doch an, das war ein von Anfang an befristeter Vertrag? Wäre es da nicht üblich, dass da steht „War im Zeitraum von… bis… befristet als Werkstudent im Umfang von 15 Stunden pro Woche… beschäftigt“?

Er war in der Abteilung Vertrieb … als
Werkstudent beschaftigt.

Heisst die Abteilung wirklich „Vertrieb“? In nem Grosskonzern? *staun* Ich dachte, da nennt man sowas dann „Sales und Marketing“ oder sonstwie vergrausigenglischt?

Sein Aufgabengebiet umfasste im Wesentlichen folgende
Tatigkeiten:

Und nochmal die Frage: die Tätigkeiten stimmen so? Sind vollständig?

-Erstellung von Vertriebsunterlagen fur Produktreihen

Ich hoffe ja, dass im Original all die fehlenden ü-Tüpfelchen da sind? Sonst unbedingt nachfordern. Und was für Produktreihen waren das? Grad bei nem Grosskonzern waren das bestimmt nicht alle :wink: will sagen „[…] für unsere Produktreihen Nasenbohrer_mini und Nasenbohrer_midi“

-Mitarbeit bei Anfertigung von Katalogen

Das gleiche wie oben.

-Unterstutzung bei der technischen Umsetzung eines Systems

Das gleiche wie oben und auch bereits im anderen Posting geschrieben.

Herr… arbeitete sich rasch in sein Aufgabengebiet ein.

Das waren aber doch mehrere Aufgabengebiete? Zumindest was man nach diesen Allgemeinplätzen halt sagen kann :wink:

Er verfugt uber ein weit reichendes Fachwissen, welches er in
der Praxis effektiv und erfolgreich einsetzte.

„zumindest manchmal“ - da ein „stets“ oder „jederzeit“ fehlt.

Seine schnelle
Auffassungsgabe ermoglichte es Herrn… auch schwierigere
Sachverhalte zu uberblicken und dabei das Wesentliche zu
erkennen.

Blöd war er nicht.

Die Arbeitsweise von Herrn … zeichnete sich
durch Eigenverantwortung, Zuverlassigkeit und Genauigkeit aus.

Ist „Zuverlässigkeit“ und „Genauigkeit“ im Vertrieb das entscheidende?

Auf wechselnde Anforderungen reagierte er flexibel und war
auch sehr starkem Arbeitsanfall gewachsen.

Auch hier fehlt ein „stets“ oder „jederzeit“.

Herr… war ein
stets engagierter Mitarbeiter, der seine Aufgaben jederzeit
mit vollem Einsatz erfolgreich durchfuhrte.

Gut - wobei mir hier die Erfolge fehlen. Ist vielleicht für nen Werkstudenten etwas hoch gegriffen, aber Du warst ja viel dort, also vielleicht ist ja am Ende doch was erwähnenswertes rausgekommen?

Sein Verhalten
gegenuber Vorgesetzten, Kolleginen und Kollegen war jederzeit
einwandfrei.

Immerhin sprachlich korrekt. Allerdings sehe ich das für nen Vertriebler doch eher kritisch, wenn die Kunden so mit gar keinem Wort erwähnt werden :wink:

Herr… hat alle Aufgaben stets zu unserer
vollen Zufriedenheit erfullt.

Ja, das ist der Klassiker für ein „gut“

Das Arbeitsverhaltnis mit Herrn … endet mit Ablauf der
Befristung zum…

Hier fehlt mir komplett das Bedauern über Dein Ausscheiden.

Wir danken Herrn… fur die gute Zusammenarbeit und wunschen
ihm auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und
viel Erfolg.

Nun man könnte „auch weiterhin“ viel Erfolg wünschen, dann wäre klar, dass man ihm nicht „endlich auch mal“ Erfolg wünscht :wink:

Alles in Allem würde ich sagen: für den netten Chef in nem Miniladen ein „nett gemeintes“ Zeugnis. Vom Personaler in einem Grosskonzern gehe ich davon aus, dass der weiss was er tut. Und da hat er Dir nicht in jeglicher Hinsicht was „sehr gutes“ getan.

Es kommt jedoch auf Deine weiteren Pläne an, ob Du das Zeugnis - es ist echt kein Totalverriss, ich würde es aber eher in Richtung „gut mit einigen Abstrichen“ - insbesondere was die vagen Aufgaben und die fehlenden Kunden angeht - ändern lässt.

Startest Du mit Einserdiplom als nächstes direkt in Deinen ultimativen Traumjob, dann würd ich sagen „spar Dir die Mühe“.

Geht das Diplom eher in Richtung „schreib 4 - bleib hier“ und Job ist noch weit und breit keiner in Aussicht, dann lass das Teil umschreiben. Dazu empfiehlt es sich, zum Fachanwalt zu gehen, mit dem nen Textvorschlag ausarbeiten, dann den Textvorschlag beim Personaler einreichen (Anwalt tritt dabei nicht auf, das machste selber) und hoffen, dass es dann geändert wird. Sonst mit dem Anwalt weitere Schritte besprechen.

*wink*

Petzi

Guten Tag

Das Wichtigste vorweg: Es ist ein „gutes“ Zeugnis! Und zwar in jeder Hinsicht.

  1. Es enthält alle Punkte (z.B. Beschreibung der Tätigkeit, Leistungsbeurteilung, Schlussklausel etc.), die in ein Zeugnis gehören.
  2. Es ist wohlwollend formuliert und enthält keine Geheimcodes.
  3. Der Aufbau und der Umfang sind einem Zeugnis für einen Werkstudenten angemessen.
  4. Der Passus „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ ist eine Zusammenfassung in der Note 2-

Auf Details dieses Zeugnisses einzugehen, wäre wiederum der Tätigkeit „Werkstudent“ nicht angemessen (Es ist kein Zeugnis eines Vorstandsvorsitzenden). Dafür hat sich der Unterzeichner dennoch Mühe für ein qualifiziertes Zeugnis gegeben. Dazu gibt es Regeln in großen Unternehmen.

Allerdings wird auch deutlich, dass der Unterzeichner der Meinung war, nicht „den besten Werkstudenten aller Zeiten“ beurteilen zu müssen. Deshalb gibt es keine 1 mit Sternchen. Meine Empfehlung lautet daher:

Statt sich über die Schreibweise zu beschweren, lieber den Blick auf das lenken, was noch nicht so toll war. Vielleicht das Gespräch mit dem Unterzeichner suchen und offene Kritik einfordern, um es beim nächsten Job (noch) besser zu machen. Denn ein (getürkt) gutes Zeugnis kann einen neuen Arbeitgeber ja auch nur kurz täuschen, bis der sich ein eigens Bild gemacht hat. Und dann endet das nächste Anstellungsverhältnis innerhalb der Probezeit ohne Nennung von Gründen…

Egal, wie das Zeugnis ausfällt, mich als Berater machen 2 andere Dinge stutzig:

  1. In der Ankündigung heißt es Praktikum und im Zeugnis Werkstudent. Das sind 2 grundlegend verschiedene Dinge. Ein angehender Ingenieur, der den Unterschied nicht kennt, ruft Skepsis hervor.
  2. Wenn Praktikum, warum dann im Vertrieb und nicht in der E-Technik-Abteilung?
  3. Wenn Werkstudent, warum dann fachfremd?

Diese Dinge sollten in einer späteren Bewerbung erläutert werden und in einer erkennbaren Stringenz auf das Bewerbungsziel deuten. Ich will es hier nicht kritisieren, da ich ja nicht weiß, welche Hintergründe noch bestehen.

Und noch ein Hinweis:
http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktue…
Hier gibt es hilfreiche Tipps. Allerdings sagt Heiko Mell nicht immer das, was der Bewerber gerne hören würde, sondern das wie es da draussen wirklich läuft.

Hi:smile:)
Danke für deine kompetente Hilfe. Das Zeugnis wird jetzt geändert. Ich werde dann hier die Veränderungen posten.

Gruß Wolf

Hi, Das sind die Veränderungen:

Herr …, geboren am … in …, trat am … in unser Unternehmen ein. Er war in der Abteilung … als Werkstudent beschäftigt.

Sein Aufgabengebiet umfasste im Wesentlichen folgende Tätigkeiten:

• Erstellung von Unterlagen für zwei …reihen der …
• Mitarbeit bei der Anfertigung von Katalogen
• Unterstützung bei der technischen Umsetzung eines Modells für …

Herr … arbeitete sich rasch in sein Aufgabengebiet ein. Er verfügt über ein weitreichendes Fachwissen, welches er in der Praxis stets effektiv und erfolgreich einsetzte. Seine schnelle Auffassungsgabe ermöglichte es Herrn … auch schwierigere Sachverhalte zu überblicken und dabei das Wesentliche zu erkennen. Die Arbeitsweise von Herrn … zeichnete sich durch Eigenverantwortung, Zuverlässigkeit und Genauigkeit aus. Auf wechselnde Anforderungen reagierte er stets flexibel und war auch sehr starkem Arbeitsanfall gewachsen. Herr … war ein stets engagierter Mitarbeiter, der seine Aufgaben jederzeit mit vollem Einsatz erfolgreich durchführte. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei. Herr … hat alle Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt.

Das Arbeitsverhältnis mit Herrn … endet mit Ablauf der Befristung zum …

Wir danken Herrn … für die gute Zusammenarbeit und bedauern sein Ausscheiden. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

Hallo Wolfgang,

Hi, Das sind die Veränderungen:

Deine Vorschläge, oder die Veränderungen, die der zuständige Autor (Personaler, nehme ich an?) gemacht hat?

*wink*

Petzi

Hi, ja die Veränderungen wurden gemacht:smile:
Ist das Zeugnis jetzt besser geworden?:smile:

Gruß Wolf