Hi,
da der Mike leider mir nicht mehr auf meine Fragen, die nach
seinem Kommentar noch entstandenen waren, antwortet bin ich
gezwungen mein Entwurf vom Arbeitszeugnis nochmal als neue
Frage reinzustellen.
Boah - da haben wir aber schon ganz nette Ansprüche, gelle?
Ich hoffe, dass mir jemand den, jetzt korrigierten, Entwurf
für mein Arbeitszeugnis bewerten kann.
Ja, das ist eine unendliche Stümperei, die für ein viermonatiges Praktikum absolut lächerlich ist.
Bitte - wenn Dir das Werk sooo wichtig ist - dann geh zu einem Fachanwalt und lass den das formulieren.
Herr XY, geboren am 25. März 1982, war vom 30.06.2011 bis zum
31.10.2011 in unserem Unternehmen als Praktikant tätig.
Ähm - Euer Ehren? Wir reden hier von einem Praktikum das 1 1/2 Jahre her ist? Wie kam es denn zur Verzögerung mit dem Zeugnis?
Und davon abgesehen - wir haben da einen Herrn der die 30 schon in Ehren erreicht hat und der macht noch ein „Praktikum“. Das kann bei der heutigen Flut von Praktika heissen „vom Arbeitsamt geschickt“. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre ein Hinweis wie „im Rahmen seines xy-Studiums“ hilfreich.
Das Unternehmen stellt rechnergesteuerte Steuerungen für
Theaterbühnen auf der ganzen Welt her. Dazu gehören die
Bedienpulte der Bühnentechniker sowie die Rechner zur
Ansteuerung der Motoren der gesamten Anlage und Server, die
das Netzwerk steuern und überwachen.
Und so stellt sich die Firma nach aussen dar, ja?
Herr XY war verantwortlich für Reparaturen an technischen
Geräten.
Ein PRAKTIKANT der für irgendwas VERANTWORTLICH ist? Und dann gleich an „technischen Geräten“ und nicht an was speziellem? Ähm, ja - sehr glaubhaft, echt!
Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit stellten hierbei die
Achsenrechner dar.
Aha, so ein Achsenrechner ist also ein Schwerpunkt. Ähm, ja.
Zur Durchführung der Tätigkeit musste er Schaltpläne studieren
Klar, dazu isser ja auch Student, dass der studieren muss. Ähm, ja.
und Fachwissen über systemische Schwachstellen anwenden.
Ähm, ja. ttp://de.wiktionary.org/wiki/systemisch
Wollte der Künstler eher sowas sagen, dass unser Held sein Fachwissen aus seinem Studium erfolgreich angewendet hat, um Schwachstellen hie oder da ausfindig zu machen und zu beheben?
Hierbei nutzte er die Erfahrungen aus einem vorherigen
Praktikum.
Das ist ja ein kluges Kerlchen. Wenn das Praktikum in der gleichen Firma war, dann sollte das hier Erwähnung finden, sonst nicht.
Er übernahm zusätzlich zu seinen Aufgaben eigenverantwortlich
die vollständige Realisierung eines Testadapters anhand eines
zur Verfügung gestellten Teilschaltplans.
Ähm ja - in vier Monaten zusätzlich zur Verantwortung für all diese technischen Geräte? Ein Praktikant.
Diese
Herausforderung meisterte er außergewöhnlich gut und stellte
so ein für uns sehr nützliches Arbeitsmittel bereit.
Gut, das könnten wir noch ein wenig weniger euphorisch formulieren, aber gut…
Zu den Tätigkeiten von Herrn XY gehörten das Lesen von Schalt-
und Stromlaufplänen, das Analysieren der Platinen aus unseren
Geräten, das Löten von Bauteilen und beim Bau des Testadapters
zusätzlich noch Metallbearbeitung und Konstruktion.
Waow - ein Typ der für die technischen Geräte verantwortlich war und einen Testadapter gebaut hat, den keiner der gestandenen Mitarbeiter hingekriegt hätte darf auch Löten! *einself* Merkst was?
Herr XY erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten
Zufriedenheit und sogar über unsere Erwartung hinaus.
Waaaaaaaaaaaaaaah! Man kann ja überhaupt darüber diskutieren ob „vollste“ ein deutsches Wort ist. Aber „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ hat sich nunmal (leider!) eingebürgert und steht für die „sehr gut“. Dieser alberne Zusatz macht das ganze nun nicht besser sondern lässt mich gaaanz andere Schlüsse ziehen.
Grad da wir hier von nem Praktikanten der grad mal 4 Monate im Haus war reden. Der hat eigentlich überhaupt keine Aufgaben zu erfüllen, sondern zu lernen. Und ich freue mich, wenn bei seinem Lernprojektlein was rauskommt, von dem ich später noch was habe und/oder was ich dann mal bei Gelegenheit in was wirklich funktionierendes umbauen kann.
Er
ergriff stets die Initiative, indem er selbständig neue
Herausforderungen suchte und annahm.
Auch das das noch. War der denn mit der verantwortlichen Reparatur, diesem Testadapter und dem Lesen von Schaltplänen sowie dem Löten immer noch nicht ausgelastet?
Das Verhalten von Herrn XY gegenüber Vorgesetzten und Kollegen
war immer vorbildlich. Er wurde wegen seiner umgänglichen und
freundlichen Art von allen sehr geschätzt und ist ein sehr
wertvoller Mitarbeiter,
Ein Praktikant? Den nimmt man doch (wenn man ihn nicht grad betreuen muss) eigentlich erst wahr, wenn der seinen Ausstand schmeisst, oder? Kurz gesagt, das ist schlicht übertrieben, lass den zweiten Satz weg und schreib in den ersten noch die Kunden rein.
der sich außergewöhnlich schnell in
neue Gebiete einarbeitet und innerhalb kürzester Zeit neue
Kenntnisse erwirbt.
DAS ist ne andere Geschichte und gehört genau so in ein Praktikumszeugnis. Dafür muss halt der Quatsch von oben raus ":Herr XY erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten
Zufriedenheit und sogar über unsere Erwartung hinaus."
Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn XY außerordentlich, der
unser Haus verlässt, um sein Studium fortzusetzen.
Wie überraschend für einen Praktikanten!
Wir würden
uns freuen ihn erneut als Mitarbeiter begrüßen zu dürfen und
wünschen ihm für seine weiteres Studium und seine spätere
berufliche Laufbahn viel Erfolg.
Kauf Dich Satz voll deutsches Grammatick, hat mich auch gehelft. Und die „spätere berufliche Laufbahn“ lassen wir weg, die findet ja bei dem Laden statt, oder nicht?
Achja, und achte bitte drauf, dass das Datum der Unterschrift das des letzen Arbeitstags ist, sonst wird das ganze Werk unglaubwürdig.
*wink*
Petzi