Arbeitszeugnis lässt auf sich warten

Moin…Moin…

Ich habe von Mai 2010 bis Oktober 2012 in einem Callcenter der Fa. Walter Service gearbeitet. Es ging um den Sender HSE24

Nun sagte mir die Chefin, dass es mit meinem Arbeitszeugnis bis zum Ende des Jahres wohl nichts wird, weil zuviel zu tun ist.
Wenn ich es dringend bräuchte, dann würde Sie dieses allerdings bevorzugt bearbeiten…

Nun ist es tatsächlich so, dass ich dieses Zeugnis unbedingt brauche, und habe vor ca. 21/2 Wochen angerufen.Meine ehemalige Chefin wollte es „in die Gänge bringen“ - aber weil nichts kam, habe ich letzte Woche nocheinmal angerufen. Daraufhin teilte Sie mir mit, dass ihr Mitarbeiter, der dafür zuständig ist, krank sei, und erst folgenden Montag, (19.11.)wie da wäre. Sie wollte diesen dann anweisen, das fällige Zeugnis zu schreiben.
Bis jetzt tat sich aber wieder nichts, und ich befürchte, dass man mir besagtes Zeugnis einfach nur vorenthalten will - aus welchen Gründen auch immer.

Was soll ich jetzt machen. Ein Anwalt ist ja auch ziemlich teuer.

Wahrscheinlich kann ich dieses Zeugnis abschreiben, oder?
Blöd, ist nur, dass ich dann die 21/2 Jahre, in denen ich tätig war, in meinem Lebenslauf auch nicht angeben kann, weil der Nachweis fehlt…

Hallo,

Nun sagte mir die Chefin, dass es mit meinem Arbeitszeugnis
bis zum Ende des Jahres wohl nichts wird, weil zuviel zu tun
ist.

nicht das Problem des Mitarbeiters sondern vielmehr eine Frechheit der Chefin. Es besteht ein gesetzlicher Anspruch.

Das Zeugnis gehört zu den Arbeitspapieren und ist spätestens bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses fällig.

http://www.gesetze-im-internet.de/gewo/__109.html

Anrufen und mit sofortiger Klage beim Arbeitsgericht drohen (und ggf. auch erheben). In dem Zusammenhang vielleicht mal fragen, ob sie die Erfüllung von gesetzlichen Verpflichtungen stets davon abhängig macht ob gerade viel oder wenig zu tun ist.

Gruß

S.J.

Hi Friedhelm,

zur rechtlichen Situation hat Dir ESSJOTT ja schon alles wissenswerte geschrieben.

Wenn Du das Zeugnis nun also brauchst, würde ich ja den Ansatz maximaler Dummheit wählen. Schreib ein Zeugnis für Dich, lass das von einem Fachmenschen (aka Anwalt mit Fachgebiet Arbeitsrecht) gegenlesen und ggf. anpassen und dann schickste das der Frau Scheffin - nach Rat aber ohne Erscheinen des Fachmenschen - mit der Bitte um Ausdrucken und Unterschreiben bis zum *Frist nach Rat des Anwalts*. Passiert dann nix, nun dann tritt halt der Anwalt in Erscheinung :wink:

Was soll ich jetzt machen. Ein Anwalt ist ja auch ziemlich
teuer.

Nö, die sind für solchen „Kleinkram“ ganz erschreckend günstig :wink: Vor allem: das ist günstiger als wegen eines fehlenden Zeugnisses längere Zeit arbeitssuchend zu sein.

Blöd, ist nur, dass ich dann die 21/2 Jahre, in denen ich
tätig war, in meinem Lebenslauf auch nicht angeben kann, weil
der Nachweis fehlt…

Das würde ich auf gar keinen Fall tun, wär ja doof. Da würde ich an die Stelle des Zeugnisses eine kurze Erklärung „War von… bis… bei Firma… beschäftigt. Tätigkeiten waren… Leider liegt noch kein Zeugnis vor, für Referenzen können Sie jederzeit Frau x oder Herrn y (irgendwelche Chefs von dem Laden) Tel. … anrufen“

*wink*

Petzi

Hai!

Leider liegt noch kein Zeugnis vor, für Referenzen können Sie
jederzeit Frau x oder Herrn y (irgendwelche Chefs von dem
Laden) Tel. … anrufen"

Genau Das würde ich lieber sein lassen oder meinst du sie würden sie
lobend erwähnen?

Der Plem

Hallo Plemtau,

so ganz verstehe ich Deinen Einwand nicht, wenn ich ehrlich bin:

Leider liegt noch kein Zeugnis vor, für Referenzen können Sie
jederzeit Frau x oder Herrn y (irgendwelche Chefs von dem
Laden) Tel. … anrufen"

Genau Das würde ich lieber sein lassen oder meinst du sie
würden sie
lobend erwähnen?

Klar ist, dass man sowas erstens mit den erwähnten Herrschaften vorab abspricht (getreu dem Motto „und wenn Ihr denn schon nicht in der Lage seid, mir zeitnah ein Zeugnis auszustellen, dann lasst Euch wenigstens anrufen…“) und zweitens überhaupt nur diejenigen Herrschaften in die Liste aufnimmt von denen der Arbeitnehmer sicher ist, dass sie sich nur höchst wohlwollend äussern :wink:

Was würdest Du denn alternativ vorschlagen?

*wink*

Petzi

Hai Petzi!

Klar ist, dass man sowas erstens mit den erwähnten
Herrschaften vorab abspricht (getreu dem Motto „und wenn Ihr
denn schon nicht in der Lage seid, mir zeitnah ein Zeugnis
auszustellen, dann lasst Euch wenigstens anrufen…“)

Da habe ich dich wohl mißverstanden. :frowning:

Wenn das vorher geklärt werden kann ist das OK, wobei ich meine
Zweifel habe, ob jemand der noch nicht mal ein Zeugnis schreibt sich
dazu bereit erklären würde.

Gruß, der Plem

Deine Chance auf ein optimales Zeugnis!
Siehe das ganze positiv:
Wie schon geschrieben legst Du Deiner Chefin ein von Dir mit anwaltlicher Unterstützung geschriebenes Zeugnis vor, und bittest um eine Unterschrift.

„Cheffin, weil ich weiß das gerade bei Euch wegen der Aufträge die Bude brennt, habe ich schonmal mein Zeugnis vorgeschrieben, um Dir Arbeit abzunehmen, und bitte um Unterschrift. Schicke es bitte bis xxxx zu mir zurück, oder ich hole es mir gern selber ab. Danke!“

Das ist Deine Chance, ein bestmögliches Zeugnis zu bekommen.
Genauso habe ich das schonmal gemacht.

Erdbeerzunge