Meine Freundin plant gerade Architektur zu studieren aber sie ist sich noch nicht ganz sicher. Sie plant an der TU-Wien (Österreich )
zu studieren und trifft sich auch noch mit einem Archtiekten der ein eigenes Atelier hat. Jetzt meine(ihre) Fragen:
wie stehen die Chancen am Arbeitsmarkt für Architekten?
Wie ist es ein eigenes Studio zu eröffnen? hat sie damit chancen oder eher nicht? (Will soe eh erst später machen)’
Hi,
klingt ja verdammt negativ. Echt so schlimm? Also ratest du total von einem Studium in dieser richtung ab? Was sagen die anderen dazu?
Bitte noch um MMeinungen.
lg alex
Hi Alex,
kann nur aus meinem Bekanntenkreis berichten, keiner der beiden Architekten (fertig 2003 und 2004) arbeitet in seinem Beruf, weil keine Anstellung in ganz (!) Deutschland gefunden, ausser man wäre bereit für einen echten Hungerlohn vollzeit zu arbeiten beide sind jetzt woanders untergekommen Ich weiß aus Ihren Erzählungen, dass es kaum einem Kommilitonen besser ging
grüße
dragonkidd
ich arbeite in einem Architekturbüro. Normal, lokal einigermaßen etabliert – aber nicht von Berühmtheiten umgeben. Früher bekamen wir auf eine Stellenanzeige im Durchschnitt 70 Bewerbungen. Auf die letzte Anzeige kamen knapp 300. Ich würde sagen, 3/4 der Leute waren auch geeignet, wenn nicht mehr.
Nachdem ich auch einiges zu tun habe mit den Kollegen aus der Region, weiß ich, daß die Lage in anderen Büros ähnlich ist – kaum Aufträge (auch bei Büros, die früher sehr gut zu tun hatten) und mit Bewerbern kannst Du die Straßen pflastern.
ich sage dir aus eigener Erfahrung - lass die Finger davon.
Ich bin seit 2002 fertiger Architekt. Habe mit etwas Glück ein Jahr lang einen 400 Euro-Job gehabt.
Danach habe ich eine Fortbildung gemacht, unbezahlt natürlich, da ich als Nichtleistungsempfänger sowas vom Arbeitsamt nicht bezahlt bekomme.
Seit ca. 2 Jahren arbeite ich freiberuflich. Da habe ich es noch relativ gut getroffen. Arbeiten bis zum Umfallen darfst du, solange Aufträge da sind, dann bist du wieder mal nicht gewünscht. Du hast keinerlei soziale Absicherung.
Die Arbeit macht so richtig auch keinen Spaß, da du nur das machen darfst, was keiner will. Entworfen habe ich seit meinem Studium noch nicht mal mehr einen einfachen Grundriss. Du wirst im Prinzip als Bauzeichner eingesetzt, weil du den Sachverstand hast, aber weniger kostest als ein Bauzeichner.
Wenn ich mir überlege, wofür ich jahrelang studiert habe, schiebe ich nur noch Frust.
In Randbereiche der Baubranche (Immobilien, Projektmanagement, Wohnungsverwaltung…) kommt man auch nicht mehr so einfach rein.
Also, überlege gut. Selber wenn man als Architekt Arbeit hat, ist die Sache nicht so schön.
Hallo Alexander,…
…zwar bin ich kein Architekt, aber meine Älteste.
Die hat sich ihren Architekten über die FHS erarbeitet.
War wohl eher ein Zufallstreffer, weil ‚da gerade was an der Uni frei war in dem Fach‘.
Heute ‚lebt‘ sie in Berlin - und misst Wohnungen aus für eine Wohnungs-Betreuungs-Gesellschaft.
Nachdem sie jahrelag als Bauzeichner eingesetzt war bis zur Kündigung.
Also - das Wahre ist es wohl nicht, einen Architekten anzusteuern.
Und das Chaos muß wohl gerade Berlin sein.
Gruß - digi
man sollte ausschließlich das studieren, was einem Spaß macht. Man macht es im Grunde eh nur für sich. Auf die Marktchancen zu schielen ist absoluter blödsinn.
Als ich damals zu studieren angefangen hab war Physiker der Beispielberuf für karrierebewußte studienplanung und über Lehrer war gerade ein Cartoon im Umlauf: Ätsch, mein Papa ist Lehrer. - Ätsch, meiner ist auch arbeitslos. Als ich fertig war, hat man verzweifelt Lehrer gesucht und über Physiker hieß es: Was sagt ein Physiker ohne Arbeit zu einem Physiker mit Arbeit? - Eine Currywurst mit Mayo bitte.
Also soll sie doch studieren, was ihr liegt. Im schlimmsten Fall muss sie das dann die nächsten 40 Jahre machen.
Gruß
Peter
PS: es ist nicht so, das man als Physiker nicht auch was vernünftiges werden kann.
Meine Freundin plant gerade Architektur zu studieren
also ist sie fruehestens in fuenf Jahren fertig. In D muss man noch zwei Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor man selbst ein Büro eröffnen darf. Noch ein Aulandsjahr und ein Kind dazugerechnet, bedeutet dass sie 10 Jahren auf dem Arbeitsmarkt ist.
Jetzt meine(ihre) Fragen:
wie stehen die Chancen am Arbeitsmarkt für Architekten?
Da kann ich Dir leider keine Auskunft geben, da meine Kristallkugel leider in der Reparatur ist.
Wie ist es ein eigenes Studio zu eröffnen?
Auch hier wäre meine Kristallkugel hilfreich.
Sonstige Tipps und Hinweise?
Sie sollte sich klarwerden, warum sie es machen möchte. Geht es um das künstlerische oder ist ihr bewusst, dass das Curriculum/das Arbeitsleben in einem nicht unbedeutenden Teil mit Zahlen (Statik), Gesetzen und Baustellentätitigkeit zu tun hat ?
Ciao maxet
der zwei Architektinnen kennt, von denen eine in Norwegen arbeitet.
Die Zeiten kontinuierlicher Erwerbsbiografien (nach Ausbildung oder Studium bis zur Rente in ein und demselben Beruf oder gar derselben Firma), wie wir sie aus der Vergangenheit kennen, scheinen allmählich überholt zu sein. Der sich momentan vollziehende Wandel ist dermaßen beschleunigt, dass sich nicht voraussehen lässt, welche Berufe in einigen Jahren gefragt sein werden und zu welchen Konditionen. Wer eine Berufung in irgendeine Richtung verspürt, sollte ihr nachgehen und das Beste hoffen.
wie stehen die Chancen am Arbeitsmarkt für Architekten?
momentan(!) eher schlecht, aber wie es in 7 - 8 Jahren aussieht kann man nicht sagen.
Als ich mit dem Chemiestudium anfing, wurden Chemiker wie blöde gesucht, zwischdrin gabs ne Flaute, als ich fertig wurde wurden sie wieder gesucht, zwei Jahre später ging gar nichts mehr, momentan so lala …
Wie ist es ein eigenes Studio zu eröffnen? hat sie damit
chancen oder eher nicht? (Will soe eh erst später machen)’
Die Kristallkugel wurde schon erwähnt
Sonstige Tipps und Hinweise?
Wurde auch schon gesagt:
Sie soll das studieren, was sie mag und wozu sie Talent hat.
Denn wenn sie gerne Architektur studieren möchte und auch Talent hat dann aber nur weil alle sagen ‚Da gibt es schlechte Berufaussichten‘ BWL oder E-Technik oder Soziologie studiert, dabei totunglücklich ist und am Ende dort auch arbeitslos wird, was hat sie dann davon?
Sie kann mit jeder Ausbildung arbeitslos werden und nur wenn man in einem Beruf gut ist, kann man dort was werden.
Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen irgendwo in einer Bank oder einem Büro zu arbeiten, womit ich diese Arbeiten überhaupt nicht abwerten möchte, sie sind für mich nichts.
Meine Freundin plant gerade Architektur zu studieren
also ist sie fruehestens in fuenf Jahren fertig. In D muss man
noch zwei Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor man selbst ein
Büro eröffnen darf.
In Österreich braucht man auch ein Praxisjahr.
Noch ein Aulandsjahr und ein Kind
Da hab ich hoffentlich noch ein Wörtchen mitzurerden
Sie sollte sich klarwerden, warum sie es machen möchte. Geht
es um das künstlerische oder ist ihr bewusst, dass das
Curriculum/das Arbeitsleben in einem nicht unbedeutenden Teil
mit Zahlen (Statik), Gesetzen und Baustellentätitigkeit zu tun
hat ?
Ich würde sagen beides, und da ihre andere Überlegung technische Mathematik war denke ich das mit dee Statik sollte kein Problem werden.
Ciao maxet
der zwei Architektinnen kennt, von denen eine in Norwegen
arbeitet.
Und wie lebts sich so mit denen? Zum aushalten? Nur damit ich weiß was mich erwartet…
ciao Alex
Danke für eure Hinweise. Im Moment scheints wirklich nicht gut um die Sparte zu stehen, aber wie viele geschrieben haben kanns bald anders ausschauen und vielleicht studieren es ja im Moment nicht viele wegen der schlechten Aussicht und wenn sie fertig ist braucht man sie unbedingt. Also danke für eure Ratschläge, wir waren gestern an der TU Wien einschreiben und ich hoffe es wird was.
lg Alex