Tach!
warum fährt man mit so einem Auto vor dem Kauf nicht zum TÜV
o. Ä. und läßt einen Gebrauchtwagencheck machen?
Genau das predige ich hier immer und immer wieder! Scheint man
nicht nötig zu haben! Und dann kommt immer das Gejaule!
Meiner war durch den TÜV gekommen - aber die Querlenker waren
defekt. Das hat KÜS rausgefunden. Anruf beim Händler - da ich
den Wagen noch nicht gekauft hatte, übernahm er die Kosten
ohne wenn und aber.
Leider hast Du meinen Text dazu gelöscht.
Wenn der Wagen eine neue TÜV-Plakette hat, geht Otto-Normalkäufer davon aus, dass der Wagen zumindest verkehrssicher ist.
Dass dies häufig ein Trugschluß ist, ist auch klar.
Komisch, dass dann bei den Prüforganisationen im Rahmen eines Gebrauchtwagenchecks reihenweise Fehler gefunden werden, die an ebendiesem Fahrzeug bei der Erteilung der Plakette vor 3 Tagen noch nicht erkennbar waren…
Der Fehler der meisten Autokäufer ist, sich ein Auto gebraucht
zu kaufen, das sie sich neu nicht leisten könnten.
Da stolpert man dann auch bei „Normalmarken“ wie VW schnell
mal über die Service- und reparaturkosten.
Daher empfehle ich jedem Gebrauchtkäufer, nach Möglichkeit nur
Autos gebraucht zu kaufen, die sie auch neu bezahlen könnten.
Da muss ich Dir unbedingt widersprechen.
Ich habe mir einen W220 gekauft, 2 1/2 Jahre alt und 42tsd.
gelaufen. Kostete fast genau 50% des Neupreises. Also ca.
35tsd Euro gespart!
Das ist der falsche Ansatz. Die 35 TEur hättest Du nur „gespart“, wenn Du einen neuwagen mit diesem Nachlaß erworben hättest. So hast Du lediglich eine Ermäßigung für den bereits erfolgten Verschleiß / Alterungsprozess erhalten.
Die Reparaturen und Verschleißteile, die ich in den 6 Jahren
und den 100tsd km hatte, kann auch ein Golf Besitzer locker
zahlen.
Das mag sein, allerdings sind 17.000 Km p.a. eine äußerst geringe Fahrleistung.
Da wäre auch ein alter Ferrari noch machbar.
Gerade die hochwertigen Luxuslimos sind doch für die Ewigkeit
gebaut - km von 700tsd und mehr sind eher der Alltag als die
Ausnahme (s. Mercedesforen).
Beim W220 eher nicht.
In Deutschland findet man so gut wie keinen mit mehr als 300.000 Km.
Und überhaupt keinen ohne Rost (schau mal unter die (demontierte) Heckstoßstange).
Insofern kann ich jedem dazu raten.
Wer ein großes Auto bestimmungsgemäß einsetzt, also viele Km bei hohen Geschwindigkeiten, wird viel Geld für den Erhalt des Fahrzeuges ausgeben.
Da ich neben meinem Alltagsauto auch immer mal wieder größere Autos fahre, weiß ich durchaus, was der Unterhalt eines Mercedes S u.ä. kostet. Dass man einen Mercedes S zum Golf-Preis fahren kann, ist spätestens seit dem W126 vorbei.
Dein W220 ist sogar ein für extrem teure Reparaturen recht anfälliges Modell. Besonders schön wird es mit dem V8 Diesel, wenn die Turbos nach 120.000 Km kommen, oder wenn die Luftfederung überholt werden will. Letzteres hatte ich schon bei 80.000 Km / 2 Jahren damals.
Natürlich muss das nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch und wer viel fährt, tut gut daran, die extrem aufwändigen Spielzeuge zu meiden.
Ein W220 S320 mit Stahlfederung oder auch ein VW Phaeton 3.2 mit Frontantrieb kann man möglicherweise noch wirtschaftlich fahren. Die Diesel, die Allradmodelle oder die 12-Zylinder auf Dauer nicht. Ein Audi A8 4.2 Quattro hatte mich im Alter von gut 2 Jahren über 7.000 Eur für Reparaturen an Allradsystem und Bremsanlage gekostet. Wie sieht das bei dem Modell wohl heute, nach ca. 7 Jahren, aus…?
Kein großer Diesel erlebte bei mir 150.000 Km ohne Injektorentausch, nur einer ohne Turbotausch. Und das alles bei sachgemäßer, vernünftiger Nutzung und regelmäßigem Service.
Und ja, ich weiß, dass Du einen S 320 CDI fährst. Aber ich gehe auch davon aus, dass der Wagen nie unter Vollast läuft, einmal im Jahr zum Service geht und nach über 10 Jahren noch keine 200.000 Km auf der Uhr hat. Das sind „Laborbedinungen“, unter denen man auch einen S 600 V12 noch billig fahren könnte.
Der reale Luxus-Gebrauchtwagen zum Schnäppchenpreis dürfte das so nicht erlebt haben, bevor(!) der Billigkäufer überhaupt zuschlägt. Was dann noch auf ihn zukommt, kann man erwarten…
Daher ist beim Autokauf, wie ich es ja immer predige, v.a. auf das Nutzungsprofil und auf die Folgekosten zu achten. Der Kaufpreis sollte kein Thema sein. Wenn es da schon an 5.000 Eur mangelt, ist die Katastrophe meist vorprogrammiert, außer man kann basteln.
Gruß,
M.