Arglistige Täuschung?

Ich habe vor einer Woche ein neues Auto bei einer Privatperson gekauft. Da der Verkäufer den Wagen vorher extra noch zum TÜV gebracht hat, war ich mir eigentlich sicher, dass mit dem Auto alles in Ordnung ist.
Heute musste ich dann wegen den Winterreifen in die Werkstatt und siehe da: Meine Bremsbeläge sind total hinüber und die Werkstatt stellte außerdem fest, dass das Bremslicht (sobald das normale Licht angemacht wird) permanent leuchtet. Ich frage mich nun wie das Auto mit diesen Mängeln durch den TÜV gekommen ist? Der TÜV-Bericht liegt mir vor, und da sind keinerlei Mängel drauf vermerkt. Gemäß des Falls, dass die Sache mit dem Bremslicht ein teurer Spaß wird: Kann ich vom Kaufvertrag zurück treten?

Danke für Eure Hilfe!

Hi,

warum fährt man mit so einem Auto vor dem Kauf nicht zum TÜV o. Ä. und läßt einen Gebrauchtwagencheck machen? Wenn der Besitzer etwas dagegen hat, weiß man gleich, wo der Hase dem anderen eine Flinte ins Korn gegraben hat.

Mehr kann man hier nicht sagen wg. FAQ:1129

Gruß S

Hallo!

Ich habe vor einer Woche ein neues Auto bei einer Privatperson
gekauft. Da der Verkäufer den Wagen vorher extra noch zum TÜV
gebracht hat, war ich mir eigentlich sicher, dass mit dem Auto
alles in Ordnung ist.

Nicht unbedingt, es wird nicht alles geprüft, aber die Bremse sollte schon in Ordnung sein.

Das mit dem Rücklicht- Bremslicht wird wohl daran liegen, dass falsche Glühbirnen eingebaut wurden,vielleicht nach dem TÜV,
kein grosser Akt, das zu beheben.

Heute musste ich dann wegen den Winterreifen in die Werkstatt
und siehe da: Meine Bremsbeläge sind total hinüber und die
Werkstatt stellte außerdem fest, dass das Bremslicht (sobald
das normale Licht angemacht wird) permanent leuchtet.

Ist auch teilweise Ermessenssache, manche Werkstatt, gerade in der Vorweihnachtszeit hat nicht allzuviel zu tun,
und bezeichnet Bremsbeläge als " total veschlissen, lebensgefährlich",
wo der TÜV- Prüfer meint, naja, nicht so toll, geht aber noch 10 000 km.

Ich
frage mich nun wie das Auto mit diesen Mängeln durch den TÜV
gekommen ist? Der TÜV-Bericht liegt mir vor, und da sind
keinerlei Mängel drauf vermerkt. Gemäß des Falls, dass die
Sache mit dem Bremslicht ein teurer Spaß wird: Kann ich vom
Kaufvertrag zurück treten?

Also das mit dem Bremslicht wird vermutlich keine teure Sache, ist aber ärgerlich,
ansonsten wg. der Bremse würde ich raten, auf dem Prüfprotokoll die Niederlassung der Prüforganisation heraussuchen, den Vorgesetzten der Prüfer am Tel. verlangen,
mit dem einen Termin ausmachen, dass er sich die Sache selbst mal ansieht,
und dann mal weitersehen, ob die Bremse wirklich unbrauchbar ist, oder nicht.

Mehr kann ich dazu nicht schreiben, da ich die Details nicht kenne,

alles weitere, und ich hab da schon viel schlimmeres gesehen,
wäre wilde Spekulation.

Grüße, E !

Moin!

Ich habe vor einer Woche ein neues Auto bei einer Privatperson
gekauft.

Offenbar kein neues, sondern ein gebrauchtes Auto.
Modell?
Alter?
Kaufpreis?
Gewerblicher oder privater Verkäufer?

Da der Verkäufer den Wagen vorher extra noch zum TÜV
gebracht hat, war ich mir eigentlich sicher, dass mit dem Auto
alles in Ordnung ist.

Das kann durchaus ein Trugschluß sein…

Heute musste ich dann wegen den Winterreifen in die Werkstatt
und siehe da: Meine Bremsbeläge sind total hinüber

…was auch durchaus relativ sein kann. Der TÜV prüft nur, ob zum Zeitpunkt der Prüfung noch ausreichend Bremsbelag vorhanden ist. Das kann im Zweifel nach 2.000 km anders aussehen.

und die
Werkstatt stellte außerdem fest, dass das Bremslicht (sobald
das normale Licht angemacht wird) permanent leuchtet.

Das kann ein Massefehler sein, der auch nach der TÜV-Prüfung aufgetreten sein kann.

Ich
frage mich nun wie das Auto mit diesen Mängeln durch den TÜV
gekommen ist? Der TÜV-Bericht liegt mir vor, und da sind
keinerlei Mängel drauf vermerkt. Gemäß des Falls, dass die
Sache mit dem Bremslicht ein teurer Spaß wird: Kann ich vom
Kaufvertrag zurück treten?

Das kommt auf die Ausgestaltung des Kaufvertrages an. Vemrutlich aber nicht, zunächst könnte ein Recht auf Nachbesserung durch den Verkäufer bestehen, falls kein privater Verkäufer / Ausschluß der gesetzlichen Gewährleistung.

Konkreter geht es aufgrund Deiner Angaben leider nicht.

Wenn der Wagen ansonsten o.k. ist, dürfte eine Reparatur nicht die Welt kosten. Ich persönlich würde wegen 500 Eur (meine Schätzung für die maximalen Reparaturkosten bei einem Brot-und-Butter-Auto) kein juristisches Faß aufmachen, ausser es ginge um ein sehr junges Fahrzeug.

Gruß,
M.

Moin!

warum fährt man mit so einem Auto vor dem Kauf nicht zum TÜV
o. Ä. und läßt einen Gebrauchtwagencheck machen?

…weil die Kiste offenbar gerade beim TÜV war und der Otto-Normal-Fahrer sich auf eine neue TÜV-Plakette verlässt.

Das empfand ich bis vor ca. 10 Jahren auch noch als ausreichend. Seither häufen sich die Fälle von „Gefälligkeitsgutachten“ für Autodealer.
Ich kaufe allerdings auch Alltagsautos nur noch jung und vom Fachhändler. Da hat man dann auch einen Ansprechpartner, der solcherlei Probleme wie die Genannten in meinem Fall immer anstandslos behoben hatte.

Mein von Privat gekaufter Oldtimer war, trotz zahlloser Mängel und neuem TÜV, übrigens bislang eines meiner ehrlichsten Gebrauchtautos. Ich wusste, was mich erwartet.

Wenn der
Besitzer etwas dagegen hat, weiß man gleich, wo der Hase dem
anderen eine Flinte ins Korn gegraben hat.

Das stimmt, auch ich empfehle solche Checks bzw. gleich den Kauf eines jungen Wagens. Einen Dacia bekommt man 3-jährig für 5.000 Eur. Dann noch 1.000 Eur für Reparaturen im 1. Jahr einkalkuliert und es kann kaum noch etwas schief gehen.

Der Fehler der meisten Autokäufer ist, sich ein Auto gebraucht zu kaufen, das sie sich neu nicht leisten könnten.
Da stolpert man dann auch bei „Normalmarken“ wie VW schnell mal über die Service- und reparaturkosten.

Daher empfehle ich jedem Gebrauchtkäufer, nach Möglichkeit nur Autos gebraucht zu kaufen, die sie auch neu bezahlen könnten.
Wer so gut wie kein Budget hat, sucht sich besser ein einfach aufgebautes, gepflegtes Fahrzeug einer wenig populären Marke, bei der dennoch die Ersatzteilversorgung gesichert ist.
Der 7er BMW für 5.000 Eur wird für Menschen ohne eigene Werkstatt niemals ein Schnäppchen sein…

Gruß,
M.

Hui,

5000 hab ich noch nie für ein Auto ausgegeben.
Auch Leute mit etwas kleinerem Geldbeutel brauchen ein Auto.
Schaut euch lieber nach einem Hinterhofschrauber um, der die Sache für kleines Geld ausbügelt.
Bei einem „normalen“ Auto sollten die Bremsen (Ich geh’ von 2 Scheiben und 2xKlötzen aus) incl Arbeit nicht mehr als 150,- kosten.
Der Mangel mit dem Bremslicht, selbst wenn ein gebrauchter Lampenträger benötigt wird einen Fünfziger - höchstens!
Das teilst Dir mit dem Verkäufer und gut. Jeder einen Hunderter und man redet nicht weiter drüber.

Tom

Hi,

Schaut euch lieber nach einem Hinterhofschrauber um, der die
Sache für kleines Geld ausbügelt.

Warum sollte ein Hinterhofschrauber Derartiges tun und das auch noch für „kleines Geld“?
Es ist eine Sache, kein oder wenig Geld zu haben. Eine andere ist es, dann auch noch andere ausbeuten zu wollen.

VG Berro

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Moin!

warum fährt man mit so einem Auto vor dem Kauf nicht zum TÜV
o. Ä. und läßt einen Gebrauchtwagencheck machen?

Genau das predige ich hier immer und immer wieder! Scheint man nicht nötig zu haben! Und dann kommt immer das Gejaule!
Meiner war durch den TÜV gekommen - aber die Querlenker waren defekt. Das hat KÜS rausgefunden. Anruf beim Händler - da ich den Wagen noch nicht gekauft hatte, übernahm er die Kosten ohne wenn und aber.

Der Fehler der meisten Autokäufer ist, sich ein Auto gebraucht
zu kaufen, das sie sich neu nicht leisten könnten.
Da stolpert man dann auch bei „Normalmarken“ wie VW schnell
mal über die Service- und reparaturkosten.

Daher empfehle ich jedem Gebrauchtkäufer, nach Möglichkeit nur
Autos gebraucht zu kaufen, die sie auch neu bezahlen könnten.

Da muss ich Dir unbedingt widersprechen.
Ich habe mir einen W220 gekauft, 2 1/2 Jahre alt und 42tsd. gelaufen. Kostete fast genau 50% des Neupreises. Also ca. 35tsd Euro gespart!
Die Reparaturen und Verschleißteile, die ich in den 6 Jahren und den 100tsd km hatte, kann auch ein Golf Besitzer locker zahlen.
Gerade die hochwertigen Luxuslimos sind doch für die Ewigkeit gebaut - km von 700tsd und mehr sind eher der Alltag als die Ausnahme (s. Mercedesforen).
Insofern kann ich jedem dazu raten.
MFG
Pluto

Tach!

warum fährt man mit so einem Auto vor dem Kauf nicht zum TÜV
o. Ä. und läßt einen Gebrauchtwagencheck machen?

Genau das predige ich hier immer und immer wieder! Scheint man
nicht nötig zu haben! Und dann kommt immer das Gejaule!
Meiner war durch den TÜV gekommen - aber die Querlenker waren
defekt. Das hat KÜS rausgefunden. Anruf beim Händler - da ich
den Wagen noch nicht gekauft hatte, übernahm er die Kosten
ohne wenn und aber.

Leider hast Du meinen Text dazu gelöscht.
Wenn der Wagen eine neue TÜV-Plakette hat, geht Otto-Normalkäufer davon aus, dass der Wagen zumindest verkehrssicher ist.
Dass dies häufig ein Trugschluß ist, ist auch klar.

Komisch, dass dann bei den Prüforganisationen im Rahmen eines Gebrauchtwagenchecks reihenweise Fehler gefunden werden, die an ebendiesem Fahrzeug bei der Erteilung der Plakette vor 3 Tagen noch nicht erkennbar waren…

Der Fehler der meisten Autokäufer ist, sich ein Auto gebraucht
zu kaufen, das sie sich neu nicht leisten könnten.
Da stolpert man dann auch bei „Normalmarken“ wie VW schnell
mal über die Service- und reparaturkosten.

Daher empfehle ich jedem Gebrauchtkäufer, nach Möglichkeit nur
Autos gebraucht zu kaufen, die sie auch neu bezahlen könnten.

Da muss ich Dir unbedingt widersprechen.
Ich habe mir einen W220 gekauft, 2 1/2 Jahre alt und 42tsd.
gelaufen. Kostete fast genau 50% des Neupreises. Also ca.
35tsd Euro gespart!

Das ist der falsche Ansatz. Die 35 TEur hättest Du nur „gespart“, wenn Du einen neuwagen mit diesem Nachlaß erworben hättest. So hast Du lediglich eine Ermäßigung für den bereits erfolgten Verschleiß / Alterungsprozess erhalten.

Die Reparaturen und Verschleißteile, die ich in den 6 Jahren
und den 100tsd km hatte, kann auch ein Golf Besitzer locker
zahlen.

Das mag sein, allerdings sind 17.000 Km p.a. eine äußerst geringe Fahrleistung.
Da wäre auch ein alter Ferrari noch machbar.

Gerade die hochwertigen Luxuslimos sind doch für die Ewigkeit
gebaut - km von 700tsd und mehr sind eher der Alltag als die
Ausnahme (s. Mercedesforen).

Beim W220 eher nicht.
In Deutschland findet man so gut wie keinen mit mehr als 300.000 Km.
Und überhaupt keinen ohne Rost (schau mal unter die (demontierte) Heckstoßstange).

Insofern kann ich jedem dazu raten.

Wer ein großes Auto bestimmungsgemäß einsetzt, also viele Km bei hohen Geschwindigkeiten, wird viel Geld für den Erhalt des Fahrzeuges ausgeben.
Da ich neben meinem Alltagsauto auch immer mal wieder größere Autos fahre, weiß ich durchaus, was der Unterhalt eines Mercedes S u.ä. kostet. Dass man einen Mercedes S zum Golf-Preis fahren kann, ist spätestens seit dem W126 vorbei.
Dein W220 ist sogar ein für extrem teure Reparaturen recht anfälliges Modell. Besonders schön wird es mit dem V8 Diesel, wenn die Turbos nach 120.000 Km kommen, oder wenn die Luftfederung überholt werden will. Letzteres hatte ich schon bei 80.000 Km / 2 Jahren damals.

Natürlich muss das nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch und wer viel fährt, tut gut daran, die extrem aufwändigen Spielzeuge zu meiden.
Ein W220 S320 mit Stahlfederung oder auch ein VW Phaeton 3.2 mit Frontantrieb kann man möglicherweise noch wirtschaftlich fahren. Die Diesel, die Allradmodelle oder die 12-Zylinder auf Dauer nicht. Ein Audi A8 4.2 Quattro hatte mich im Alter von gut 2 Jahren über 7.000 Eur für Reparaturen an Allradsystem und Bremsanlage gekostet. Wie sieht das bei dem Modell wohl heute, nach ca. 7 Jahren, aus…?

Kein großer Diesel erlebte bei mir 150.000 Km ohne Injektorentausch, nur einer ohne Turbotausch. Und das alles bei sachgemäßer, vernünftiger Nutzung und regelmäßigem Service.

Und ja, ich weiß, dass Du einen S 320 CDI fährst. Aber ich gehe auch davon aus, dass der Wagen nie unter Vollast läuft, einmal im Jahr zum Service geht und nach über 10 Jahren noch keine 200.000 Km auf der Uhr hat. Das sind „Laborbedinungen“, unter denen man auch einen S 600 V12 noch billig fahren könnte.
Der reale Luxus-Gebrauchtwagen zum Schnäppchenpreis dürfte das so nicht erlebt haben, bevor(!) der Billigkäufer überhaupt zuschlägt. Was dann noch auf ihn zukommt, kann man erwarten…

Daher ist beim Autokauf, wie ich es ja immer predige, v.a. auf das Nutzungsprofil und auf die Folgekosten zu achten. Der Kaufpreis sollte kein Thema sein. Wenn es da schon an 5.000 Eur mangelt, ist die Katastrophe meist vorprogrammiert, außer man kann basteln.

Gruß,
M.