Hallo,
wie kann man ein Darlehen mit welchen Argumente neu
verhandeln?
wenn man aus einem bestehenden Kreditverhältnis herauswill, klappt das am besten, wenn seit Abschluß die Zinsen gestiegen sind und die Bank aus der vorzeitigen Ablösung bzw. neu verhandelten Zinssätzen einen rechnerischen Gewinn erzielt. Das ist hier nicht der Fall. Außerdem willst Du ja anscheinend die Anschlußfinanzierung und nicht den laufenden Kredit neu verhandeln.
- in der Zwischenzeit sind die Banken subventioniert von der
ECB und können sich Geld zu 1% ausleihen was zum Zeit 2005
nicht der Fall war
Wären die Zinsen zwischenzeitlich gestiegen, dürfte der Kreditgeber auch nicht ankommen und einseitig neue Zinssätze durchsetzen. Das ist der Witz bei der Zinsbindung bzw. langfristigen Verträgen: sie schützen und binden beide Parteien.
- Marktzinsen sind derzeit 2,70%: ich würde 3 parallel
Angebote von anderen Banken vorlegen und zeigen dass die
aktuelle Bank nicht Wettbewerbsfähig ist.
Siehe oben: der bestehende Vertrag läuft noch.
- wenn ich dies nicht erreiche bin ich sauer und ein
unzufriedener Kunde ist 10 mal schlimmer als ein Zufriedener
(dann gehe ich public: Zeitungen / Internet / Ombusmann / ich
kündige meine vorhandene Verträge bei DWS / die
Wettbewerber-Kommission der EU mit dem Fall beschäftigen damit
sie härteren Bandage gegen die Bank durchgreifen die trotz
Unterstützung seine Kunde ignoriert etc.)
Daß Du mit der Androhung der Kündigung anderer Verträge weiterkommst, bezweifle ich. Ich bezweifle weiterhin, daß Du irgendetwas damit erreichst, wenn Du Dritte mit Deinem Anliegen behelligst. Schließlich begeht Dein Kreditgeber weder einen Rechtsverstoß noch verhält er sich unmoralisch, wenn er auf die bestehenden Verträge verweist.
Und: ich habe eine Vorstellung was ein Vertrag ist. Es ist
etwas was man zwischen Menschen erstellt um Exzesse zu
vermeiden. Ein Vertrag darf aber immer neu verhandelt werden
wenn eine Seite sich nicht wohl fühlt.
Natürlich dürfen bestehende Verträge neu verhandelt werden, nur muß sich darauf keiner der Parteien darauf einlassen.
Ein Vertrag nicht
verhandeln zu wollen zeigt Mangel and Feingefühl
Das ist Deine sehr persönliche Einschätzung. Wie erwähnt: Du würdest Dich auch bedanken, wenn Dein Kreditgeber bei steigenden Zinssätzen bei Dir auf der Matte stünde und darauf bestünde, nun höhere Zinssätze zu vereinbaren. Oder stündest Du einem solchen Anliegen auch offen gegenüber? Verhält es sich nicht vielmehr so, daß Du seinerzeit bewußt eine zehnjährige Zinsbindung und die Anschlußfinanzierung zu 4,25% vereinbart hast, um Dir die damals niedrigen Zinssätze auf längere Zeit zu sichern?
Ich hätte gerne hier einige Empfehlungen (auch von Banker mit
Reue bzw. mit Insider-Tips…
um mein Darlehen ab August
2013 zielsicherer verhandeln zu können. Ich habe ein wenig
Zeit: ich fange aber lieber früher an.
Für Deine Position gibt es keine vernünftigen Argumente. Du hast die Konstruktion seinerzeit so akzeptiert, weil Du sie damals für vernünftig hieltest. Wären die Zinssätze zwischenzeitlich gestiegen, würdest Du auch darauf pochen, daß die Anschlußfinanzierung wie vereinbart zu 4,25% erfolgt - und das zu recht.
Wenn sich hier einer der Vertragspartner unfair verhält, bist Du das: Du schielst auf Deinen Vorteil, ohne die Belange Deines Vertragspartners zu berücksichtigen.
Möglicherweise ist das sogar der einzige Ansatz, um aus der Nummer wieder rauszukommen: Du wirst Deinem Kreditgeber so lästig, daß er den Bausparvertrag aus wichtigem Grunde (nachhaltige Störung des Vertrauensverhältnisses) kündigt. Dann kannst Du Dir in aller Ruhe bis 2013 einen neuen Kreditgeber suchen, der die Anschlußfinanzierung bereitstellt.
Gruß
Christian