Hallo Eva,
ich weiß nicht, ob die Sache mit Deiner letzten Antwort für Dich erledigt ist, möchte aber doch noch etwas dazu schreiben. Zu dem Zitat (leider ohne Quellenangabe) ist zunächst zu sagen, dass es im Prinzip inhaltlich richtig ist. Jedoch sollte man in der archaischen Bedeutung bei der im Grunde unübersetzbaren Bezeichnung „Aria“ (it.) oder „Air“ (frz.) i.S.v. „Lied, Weise“ bleiben, denn „Arie“ bedeutet im Deutschen etwas völlig anderes (so wie auch das frz. „Chanson“ nicht ins Deutsche und umgekehrt das dt. „Lied“ nicht ins Französische übersetzbar ist). Was nun den formalen Aspekt betrifft, so ist der Übersetzung des Begriffs „Movement“ mit „Strophe“ klar zu widersprechen. Natürlich gibt es auch in der Oper Strophenlieder (z.B. gerade im „Freischütz“!), aber deren Charakterisikum besteht gerade darin, dass alle Strophen (mehr oder weniger) musikalisch gleich gestaltet sind. Ich habe das englische Zitat aber so verstanden, dass der Autor einen ersten Teil meint, der sich deutlich von einem zweiten musikalisch anders gestalteten Teil abhebt. Das lässt mich an die in der Frühzeit der Oper bis in die Zeit der Klassik hinein übliche Form der sog. „Da-Capo-Arie“ denken, aufgebaut nach der in der Musik allgegenwärtigen „Dreiteiligen Liedform“ A-B-A, bei der also auf einen ersten Teil ein musikalisch oft stark kontrastierender (meist etwa gleich langer) zweiter Teil folgt, nach dem der erste Teil, manchmal improvisatorisch verändert, wiederholt wird. Ich gehe davon aus, dass der Autor mit „Movement“ genau diesen ersten Teil einer Da-Capo-Arie meint. Natürlich kann ich mir da nicht sicher sein.
Liebe Grüße,
Harald