Armer Welli

Hallo,

ich habe einen Wellensittich (um die Gemüter gleich zu beruhigen: insgesamt sind es vier) der lt. Tierarzt an Gicht leidet.

Daher ist er
a) wahrscheinlich verkrüppelt (woher die Verkrüppelung stammt läßt sich nicht mehr feststellen, er ist ein Findelvogel)
b) ziemlich nagefreudig, was seine Beine betrifft.

soll heißen, der Vogel beißt sich selbst dauernd dermassen ins Bein, dass er häufig blutet… kein schöner Anblick. Leider kann ich ihn nicht davon abhalten, da ich keine Dauerüberwachung durchführen kann.

Der Tierarzt hat ihm vor einiger Zeit zwei Spritzen verpaßt, die anscheinend halbwegs geholfen haben. Außerdem durfte ich die Beine eincremen, damit sich die Wunden schließen… ich tue das immer noch… ein äußerst nervenaureibender Job… für den Welli und mich…

Soweit, so kurz der Hintergrund… meine Frage ist nun, wie kann ich dem Kerlchen helfen (zum Einschläfern ist er mir eindeutig noch zu munter)? Hat jemand eine Idee? Der Käfig ist inzwischen einigermassen behindertengerecht, der Kleine sitzt in Quarantäne (er war sowieso früher Einzelvogel und bleibt lieber für sich), ich schmiere wie ein Weltmeister und treibe meinen Tierarzt langsam in den Wahnsinn… Außerdem guckt mich mein Vogel schon gar nicht mehr an… der ist nur noch beleidigt

Herzlichen Dank für Hilfestellungen

Anja

Hi,
nun ich weiss nicht ob es dir hilft, aber ich hatte früher einen Welli, der sich durch den dämlichen Züchterring eine Zehe abriß. Er versuche immer an dem Fuß zu kauen. Wir haben in über Tage beobachten und mein Vater drohte im schon mit einer Bierflasche ( Welli lenkte meinen Vater durch das ständige Knabbern vom Fussball ab:smile:))…).

Dann gab uns die Tierärztin den Tip aus Tempo und Tesafilm einen Ring um seinen Hals zu legen( locker), um ihm die Möglichkeit zu nehmen an dem Fuss zu knabbern. Diese Lösung gönnte uns und dem Vogel endlich Ruhe.

Gruß
Adele

P.S. Der Welli starb 2 Tage nach dem mein Vater starb an gebrochenem Herzen ( du siehst der Welli hat es uns nicht übel genommen)

Daher ist er
a) wahrscheinlich verkrüppelt (woher die Verkrüppelung stammt
läßt sich nicht mehr feststellen, er ist ein Findelvogel)
b) ziemlich nagefreudig, was seine Beine betrifft.

soll heißen, der Vogel beißt sich selbst dauernd dermassen ins
Bein, dass er häufig blutet… kein schöner Anblick. Leider
kann ich ihn nicht davon abhalten, da ich keine
Dauerüberwachung durchführen kann.

Der Tierarzt hat ihm vor einiger Zeit zwei Spritzen verpaßt,
die anscheinend halbwegs geholfen haben. Außerdem durfte ich
die Beine eincremen, damit sich die Wunden schließen… ich
tue das immer noch… ein äußerst nervenaureibender Job… für
den Welli und mich…

Soweit, so kurz der Hintergrund… meine Frage ist nun, wie
kann ich dem Kerlchen helfen (zum Einschläfern ist er mir
eindeutig noch zu munter)? Hat jemand eine Idee? Der Käfig ist
inzwischen einigermassen behindertengerecht, der Kleine sitzt
in Quarantäne (er war sowieso früher Einzelvogel und bleibt
lieber für sich), ich schmiere wie ein Weltmeister und treibe
meinen Tierarzt langsam in den Wahnsinn… Außerdem guckt
mich mein Vogel schon gar nicht mehr an… der ist nur noch
beleidigt

Herzlichen Dank für Hilfestellungen

Hallo Anja,

wahrscheinlich handelt es sich bei den Beschwerden deines Wellenvogels um so genannte „Dicke Hände“. Dieses Krankheitsbild ist relativ häufig bei Käfigvögeln. Ursache sind Mikrozirkulationsstörungen in den Zehenballen durch zu langes Sitzen auf meist einheitlich starken Hartholzstäben. Als Folge von Durchblutungsstörungen kommt es zu Verkrüppelungen und Selbstverstümmelung, weil es in den Zehen juckt (wahrscheinlich wie eingeschlafene Füße).
Es gibt leider kein Zaubermittel dagegen und man kann meist nur versuchen, die Beschwerden zu lindern.
Zum einen versucht man durch Injektionen mit speziellem Langzeitantibiotikum eine bakterielle Sekundärinfektion zurückzudrängen, zum anderen pflegt man die betroffenen Beine mit Wund- und Heilsalbe, um die Ständer möglichst geschmeidig zu halten.
Hartholzstäbe ersetzt man durch Naturäste vom Apfelbaum oder einem anderen Weichholz mit unterschiedlichen Durchmessern. Durch unterschiedliche Dicke der Äste machen die Vögel ihre eigene „Krankengymnastik“. Um das Einsalben der Beine für alle Beteiligten stressärmer zu gestalten, kann man einige Sitzstangen mit Baumwollstoff (z.B. Streifen von Geschirrhandtuch) fest umwickeln und dick mit Salbe einschmieren. Dadurch dass der Vogel immer wieder draufsitzt, salbt er sich seine Füße selbst ein. Die Salbenverbände jeden Tag erneuern, damit sie nicht zu stark verschmutzen.

Gruß

Johnny

Hallo Anja,

wahrscheinlich handelt es sich bei den Beschwerden deines
Wellenvogels um so genannte „Dicke Hände“. Dieses
Krankheitsbild ist relativ häufig bei Käfigvögeln. Ursache
sind Mikrozirkulationsstörungen in den Zehenballen durch zu
langes Sitzen auf meist einheitlich starken Hartholzstäben.
Als Folge von Durchblutungsstörungen kommt es zu
Verkrüppelungen und Selbstverstümmelung, weil es in den Zehen
juckt (wahrscheinlich wie eingeschlafene Füße).
Es gibt leider kein Zaubermittel dagegen und man kann meist
nur versuchen, die Beschwerden zu lindern.
Zum einen versucht man durch Injektionen mit speziellem
Langzeitantibiotikum eine bakterielle Sekundärinfektion
zurückzudrängen, zum anderen pflegt man die betroffenen Beine
mit Wund- und Heilsalbe, um die Ständer möglichst geschmeidig
zu halten.
Hartholzstäbe ersetzt man durch Naturäste vom Apfelbaum oder
einem anderen Weichholz mit unterschiedlichen Durchmessern.
Durch unterschiedliche Dicke der Äste machen die Vögel ihre
eigene „Krankengymnastik“. Um das Einsalben der Beine für alle
Beteiligten stressärmer zu gestalten, kann man einige
Sitzstangen mit Baumwollstoff (z.B. Streifen von
Geschirrhandtuch) fest umwickeln und dick mit Salbe
einschmieren. Dadurch dass der Vogel immer wieder draufsitzt,
salbt er sich seine Füße selbst ein. Die Salbenverbände jeden
Tag erneuern, damit sie nicht zu stark verschmutzen.

Gruß

Johnny

Hallo,
hm, gut, also zur Zeit hat er lauter Plastikstangen (der letzte Umzug in die Quarantäne kam recht spontan) aber die werden in nächster Zeit wieder ausgetauscht…früher hatte er unterschiedlich Dicke Hartholzstangen…
Mal sehen ob sich die Idee mit der Ummantelung bewerkstelligen läßt.

Zur Verkrüppelung ist folgendes zu sagen: es sind die beiden hinteren Krallen nach vorne gebogen… er hat sozusagen zusammengefaltete Füße und sitzt dementsprechend auf den Gelenken. Ob das nun ein Geburtsfehler oder aus der Gicht kommt, weiss ich nicht. Er beißt allerdings auch weniger in die Beine als in den Oberschenkel, oder ist der Unterschenkel?

Gruß
Anja

Hallo,

klingt interessant, die Frage ist nur wie er das aufnimmt… ich hatte ja schon einige von den Viechern aber so wie er hat sich keines angestellt.

Trotzdem danke für den Tip, ich werde mal sehen, ob das klappen könnte
Gruß
Anja

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