Moin,
Moin Chris,
aalso:
Vollnarkose:âŠ
âŠWenn man aufwacht,⊠und man ist
schmerzfrei.
hier hast Du sicher etwas anderes geschrieben, als gedacht und beabsichtigtâŠ
?
Also, nur der Form halber (fĂŒr noch nie operierte): Der Wundschmerz ist nach Erwachen aus der Narkose sofort, (und die IntensitĂ€t abhĂ€ngig von der Art der OP) prĂ€sent und wird entsprechend mit Schmerzmitteln analgesiert.
Nach vier Stunden gibts was zu Trinken und danach
was Leichtes zu Essen.
Contra: Risiken sind prinzipiell: Postoperativ Ăbelkeit
(relativ hÀufig), v.a. wenn Gas benutzt wurde und am Bauch
operiert wird. Postoperativ Halsschmerzen - Beatmungsschlauch
(Tubus) drĂŒckt auf SchleimhĂ€ute. Theoretisch (selten)
ZahnschÀden & StimmbandschÀden (wirklich selten),
Beatmungsprobleme (man atmet nicht selber, sondern wird
beatmet von einer Maschine, die von einem Menschen bedient
wird mit alen unzulĂ€nglichkeiten); auch die âAspirationâ ist
zu nennen, das Einatmen von Mageninhalt mit nachfolgender
LungenentzĂŒndung (selten, deswegen gibt es den Tubus, der
schĂŒtzt den Patienten davor). LagerungsschĂ€den, weil man die
Zeit ĂŒber regungslos liegt. Ist ein Nerv oder anderes
empfindliche Teil irgendwie geklemmt oder gedrĂŒckt, kann das
hinterher Schmerzen oder LĂ€hmungen (zT dauerhaft) bedeuten,
weil man sich ja nicht unwillkĂŒrlich umdreht wie im heimischen
Bett.
Aber es ist ja immer ein Narkosearzt (zumindest in D)
anwesend, der aufpasst. Deswegen pasiert ja auch so wenig.
SpinalanĂ€sthesie: es wird nicht am âRĂŒckenmark rumgetanâ,
sondern unter streng sterilen Bedingungen mit einer dĂŒnnen
Nadel zwischen zwei Wirbeln durchgestochen, bis man die harte
Hirnhaut (gibts auch am RM) durchstochen hat und im
Nervenwasser landet. Da, wo gestochen wird, gibt es kein Mark
mehr, sondern nur noch lange Leitungsfasern, die im
Nervenwasser wie Wasserpflanzen schwimmen und bei Nadelkontakt
(ca 0,5 mm dick) einfach auseinanderweichen. Dann wird lokales
BetÀubungsmittel eingespritzt und die Nadel wieder entfernt.
Es wird erstmal warm und dann schlÀft die untere KörperhÀlfte
ein.
WĂ€hrend der OP kannman auch ein bischen Sedativum bekommen, so
daà man so vor sich hin döst.
Pro: auch nach der OP garantiert keine Schmerzen (wnn die OP
innerhalb der Wirkdauer zuende ist); nicht die Risiken der
Vollnarkose;
Contra: prinzipiell Infektionsrisiko (=> Meningitis,
AbszeĂ), Blutungsrisiko (mit BluterguĂ, der aufs RĂŒckenmark
drĂŒckt => QuerschnittslĂ€hmung) (beides zusammen
Wahrscheinlichkeit ca 1:10000); Gefahr des gefÀhrlichen
Blutdruckabfalls (auch die Nerven, die dioe BlutgefĂ€Ăe eng
machen, werden betÀubt) => Schock.
uU klappt das Verfahren nicht, weil man mit der Nadel nicht
durchkommt; Man kann den ganzen Tag das Bett nicht verlassen,
weil man nicht sicher stehen kann;
uU andere Alternative: â3 in 1 Blockâ: in der Leiste werden
die Beinnervenfasern mit LokalanÀsthetikum betÀubt, diese
werden mit einem Elektrostimulator (schmerzfrei) gesucht. Pro:
kein QuerschnittslÀhmungsrisiko;
Contra: geht nicht immer, trotzdem Infektions- und
Blutungsrisiko; Ist manchmal sehr schwierig und zT unangenehm
zu stechen, man bracht verhĂ€ltnismĂ€Ăig viel âStoffâ, mit
potentiellem Ăberdosierungsrisiko;
Eine weitere Möglichkeit kann ebenfalls noch indiziert werden, besonders bei bestimmten Knie Opâs wie z.B. Arthrolyse oder Synovektomie, mit postoperativer Mobilisationsdringlichkeit:
Der PDK (Peridurale KatheteranÀsthesie).
(FĂŒr alle anderen:smile:Bei diesem Verfahren wird ein dĂŒnner Schlauch in den sogenannten Periduralraum (in der NĂ€he des, wie von Chris schon beschriebenen, Spinalraumes) plaziert, und man kann dort hinein ein LokalanĂ€sthetikum injezieren. Es verursacht eine, Ă€hnlich der Spinale, BetĂ€ubung, mit meist nicht ganz so ausgeprĂ€gten motorischen EinschrĂ€nkungen, wie bei einer SpinalanĂ€sthesie. Ăber den Katheter kann im bestimmten Rahmen (Mengen), stĂ€ndig ein LokalanĂ€sthetikum injeziert werden, um so eine sofortige, postoperative, schmerzfreie(arme) Mobilisation des Kniegelenkes, zu ermöglichen. Aber auch andere Indikationen sind denkbar. Diese Thematik wĂŒrde aber sicherllich hier, wie auch die Erörterung der Möglichkeit eines Spinalkatheters, oder sogar einer LA (LokalanĂ€sthesie), zu weit fĂŒhren.
Alle Zusammen: Allergierisiko.
âŠfĂ€lt mir so spontan dazu ein. Trotzdem solltest Du
natĂŒrlich ausfĂŒhrlich mit Deinem behandelnden AnĂ€sthesisten
sprechen, der Dir, je nach Deinem Risikoprofil
(Vorerkrankungen, OP-Anforderungen etc.) das optimale
Verfahren empfehlen wird, was per Internet natĂŒrlich
nicht möglich ist.
Genau! Gestatte mir nur noch ein prinzipielles Wort ĂŒber die AufklĂ€rung zu den Risiken der verschiedenen Narkosen bei den verschiedensten Operationen und den damit verbundenen Mögklichkeiten der verschiedenen AnĂ€sthesien:
Es ist sehr schwer, eine richtige AufklĂ€rung aus, oder besonders auch wegen, der AufklĂ€rungspflicht aus forensischen GrĂŒnden, zu betreiben. Einerseits um dieser gerecht zu werden, und andererseits dem Patienten keine -vermeintlich unnötige- Angst zu machen.
Ich vergleiche diese RisikoaufklĂ€rung, und versuche es auch dem Patienten so zu vermitteln, immer mit der imaginĂ€ren Pflicht, jemanden Morgens vor Verlassen des Hauses, ĂŒber die Risiken und Gefahren des StraĂenverkehres, aufklĂ€hren zu mĂŒssen. Nur ist die Wahrscheinlichkeit dort zu verunfallen, verhĂ€ltnismĂ€Ăig gröĂer!
Alles in allem kann man sagen, daĂ die Risiken sehr klein
sind, in allen Verfahren, aber trotzdem nicht wegzudiskutieren
sind. Und die Risiken sind in meinen Augen schon gar nicht
âvergleichbarâ.
Genau das meine ich mit o.G⊠Ob vom Fahrrad gefallen, oder unter den Bus gekommenâŠ
Schöne GrĂŒĂe,
Chris
Schöne GrĂŒĂe,
rollifern