Artgerechte Haltung

Hallo,

Richtlinien zur „artgerechten Haltung" von pflegebedürftigen Menschen
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Heimrecht/…

lest euch den Artikel bitte mal durch.

Gruß
vom haploid

Hallo haploid,
da hat es wohl jedem die Sprache verschlagen. Mein Vorschlag wäre, für alle Schulabgänger (ab 18 Jahre) ein Soziales Jahr einzuführen, für beide Geschlechter. Das formt. Die Pflegegeldabgabe wird auch ein Faß ohne Boden.
Gruß Fritz

Hallo Haploid,

Es musste ja so kommen in den Industriestaaten, man lebt halt nicht mehr gerne in einer Grossfamilie.

Finde den Vorschlag von Fritz Wynmuk ausgezeichnet,das Volk soll früh genug lernen wie man „artgerecht“ ein „Fudi“ butzt.

Da sich kein Staat in Zukunft bessere Verhältnisse in den Alters-und Pflegeheimen leisten kann, müssen wir lernen mit dieser „menschenunwürdigen“ Haltung umzugehen.
Warum hängt man eigentlich derart krampfhaft am Leben ? wenn es ja längst nicht mehr lebenswert ist oder sind wir in eine irrige Religion geboren ?

Man kann sich auch einige Sachen frühzeitig einreden:
Im Spital oder später im Pflegeheim immer jegliche Nahrungsaufnahme verweigern, nur Wasser trinken, (selbst schon 9 mal geübt, am dritten Tag kein Hunger mehr, Gewichtabnahme pro Tag 300 gr)
Vorteil:Kein „Fudiputzen“ notwendig…
Sich freuen auf den nahenden Tod, alles regeln, Abschied nehmen, kein Mitleid zulassen, heldenhafte Härte vorteuschen „grins“

Zugegeben bin „Sonderfall“, sagte immer, möchte gerne einmal am Schraubstock, direkt von der Arbeit in die ewigen „Jagdtgründe“ abdampfen.
Nun habe täglich noch Aufträge zu erledigen, man lässt mir keine Zeit zum „ausruhen“.

also bis dann …

Gruss
Fritz
a.d.Uw.

Hallo,

ich habe mich eigentlich noch nie mit diesem Theam beschäftigen müssen. Aber der Artikel hat mich wach gemacht.

Ich bin zur Zeit arbeitslos und denke jetzt ernsthaft darüber nach, wenn die Möglichkeit besteht, den Leuten zu helfen. Pflege- und Altenheime gibt es genug, und nach entsprechender Qualifizierung oder Ausblidung, denke ich, kann ich gut helfen. In meinem bisherigen Job, sehe ich keine Perspektive. Nur an meinen Nerven, muß ich dann noch arbeiten. Wenn mich der Artikel schon erschüttert, muß ich stark sein, wenn ich es in der Realität erlebe.
Man muß viel mehr auf die Situationen in Altenheimen aufmerksam machen. Leider beschäftigen sich die Leute, die keine Angehörigen dort haben, auch nicht mit diesem Thema. Frei nach dem Motto: „Was interessiert´s mich“!

Eine erschütterte Jeannette

fahrlässige Körperverletzung
Hallo !

Als ehemaliger Krankenpfleger, der auch in Pfelgeheimen seinen Dienst verrichtete, kann ich nur folgendes dazu beitragen:
In einem Heim, wo ich arbeitete waren zwei Stationsgehilfinnen für ungefähr 50 Bewohner zuständig. Das heißt pro Pflegeperson 25 Patienten bei 12 Std/Tag, ergibt 30 min(!) pro Patient. Ich brauche schon für die Morgenpflege für mich selber mehr als 30 min, soll aber in 30 Minuten eineN BewohnerIn auf die Toilette führen, Frühstück, Mittagessen, Abendessen verabreichen, Abendpflege machen, Umziehen, niederlegen.
Jeglicher Hinweis, daß dies erstens ungesetzlich sei, zweitens unzumutbar (und zwar für Bewohner UND Pflegepersonen) wurde mit den Worten: Dann gehen Sie halt woanders hin" quittiert.
Von den „hygienischen“ Maßnahmen möchte ich hier gar nicht berichten. Pflegemittel (Windelhosen, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Einmal-Artikel) wurden gekürzt, weil ja angeblich kein Geld vorhanden war, aber die Verwaltung wurde immer mehr aufgeblasen. Die Stationsschwester schien 12 Stunden pro Tag mit dem Dienstplan beschäftigt zu sein, am Bett sah man sie so gut wie nie. Das Personal (ich machte gelegentlich Pooldienste) hatte längst resigniert.
In einem Akutkrankenhaus, wo ich fix angestellt war begannen wir, bei Aufnahmen, die Dekubitalgeschwüre hatten (oder sonstige Pflegemängel aufwiesen), die jeweiligen Krankenanstalten wegen fahrlässiger Körperverletzung anzuzeigen, was allerdings keinen Effekt hatte (eine Krähe hakt ja bekanntlich der anderen kein Auge aus). Ich weiß nicht einmal, ob diese Anzeigen jemals von einer zuständigen Behörde gesichtet wurden.
In Österreich gibt es das sogenannte Unterbringungsgesetz, wonach niemand unfreiwillig festgehalten werden darf, wenn seine Selbst- oder Gemeingefährdung nicht von zwei unabhängigen Fachärzten bescheinigt wurde. Dieses Gesetz wird permanent gebrochen, aber es scheint niemanden zu kümmern.
Wer glaubt, die Inuit seien brutal, weil sie ihre Alten auf einer Eisscholle davontreiben lassen, der hat noch nie ein österreichisches Pflegeheim besucht.
Aber es muß ja überall gespart werden und wer keine Lobby hat (wie zum Beispiel die Rüstungsindustrie oder die Pharmaindustrie), hat es schwer in diesem Land.

Gruß

Gollum