Ein guter Grund, die alten Romane des Meisters wieder mal hervorzuholen und erstaunt festzustellen, wieviel von dem, was er voraussah,
inzwischen Wirklichkeit geworden ist.
Langsam wird es dünn um die frühe Generation der Science
Fiction Autoren. Wells, Dick, Clarke, Verne, Lem… Wen habe
ich vergessen? Wer lebt noch?
http://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Harrison. vor 2 jahren lief er noch ziemlich fit durch kiew und konnte auch so manchen wodka ab. (robert sheckley hat kiew ein jahr zuvor leider nicht erlebt. er kam dort ins krankenhaus uns wurde mehr tot als lebendig nach hause nach poughkeepsie geschafft, wo er dann starb).
Langsam wird es dünn um die frühe Generation der Science
Fiction Autoren. Wells, Dick, Clarke, Verne, Lem… Wen habe
ich vergessen? Wer lebt noch?
http://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Harrison. vor 2 jahren lief
er noch ziemlich fit durch kiew und konnte auch so manchen
wodka ab. (robert sheckley hat kiew ein jahr zuvor leider
nicht erlebt. er kam dort ins krankenhaus uns wurde mehr tot
als lebendig nach hause nach poughkeepsie geschafft, wo er
dann starb).
Heisst das jetzt, wer lange leben will, muss sich irgendwie in Osteuropa rumtreiben Außer Sheckley, dem ist das ja offenbar leider nicht so gut bekommen
Heisst das jetzt, wer lange leben will, muss sich irgendwie in
Osteuropa rumtreiben Außer Sheckley, dem ist das ja
offenbar leider nicht so gut bekommen
Dank des flächendeckenden (mehr-oder-weniger-)Sozialsystems war die Lebenserwartung in den ehemals sozialistischen Staaten tatsächlich relativ hoch. Also ist da schon was Wahres dran
Heisst das jetzt, wer lange leben will, muss sich irgendwie in
Osteuropa rumtreiben Außer Sheckley, dem ist das ja
offenbar leider nicht so gut bekommen
das heißt ganz einfach, dass sich eine menge getan seit öffnung des eisernen vorhangs. die osteuropäische scifi hat sich völlig anders entwickelt als die westliche. jetzt mischt sie sich langsam und das ist ja nicht das schlechteste, oder?
in kiew fand 2006 der eurocon 2006 statt, super organisiert übrigens. und in polen gibt es nun schon zum 15. mal das festiwal fantastiky.
dieses jahr findet der eurocon übrigens bei moskau statt. leider zu teuer und zu weit außerhalb von moskau, sonst wäre ich da auch hingefahren. nächstes jahr ist er, glaube ich, in bulgarien.
dort unterscheidet man nicht zwischen scifi, fanatasy und phantastischer literatur. alles was erdacht ist, zu papier gebracht und seine leserschaft findet, wird dort gefeiert. und da fällt brian aldiss ebenso drunter wie z.b. andrej sapkowski oder ewa biolecka mit ihren vegetarischen drachen.
Lebt überhaupt noch wer???
Den Respekt kann ich allen genannten Autoren vorbehaltlos zollen - aber im Ernst - wenn ich in einen
Buchladen gehe oder Amazon durchsurfe, stellt sich mir wirklich langsam die Frage: lebt überhaupt
noch ein ernsthafter Science Fiction Autor?
Man findet dort die Abteilung SF oft nur noch durch Tonnen von Fantasy im Quantitätsmaßstab
verstopft - wahre Scheiter von Büchern, oft in Trilogien und Quintologien oder schlimmer, in denen es
von Orks, Zauberern und Drachen nur so wimmelt - ein paar davon gut, keine Frage (so ad hoc fällt mir
zB Trudi Canavan ein).
Aber SF ist da oft nur noch in den endlosen Fortsetzungen des Star Wars-, Enterprise- oder Rhodan
Universen, Battletech und wie sie alle heissen, vertreten, vereinzelt stehen ein paar alte Asimov- Clark-
oder Heinleinbände herum.
Wer schreibt heute noch SF, die das Papier Wert ist, auf die sie gedruckt ist - ich meine, so mit
Spekulation auf „was wäre wenn“, Voraussageversuche in den Stories wie bei Verne oder Clark, der
technischen Intelligenz und Spitzfindigkeit eines Asimov mit seinen legendären Robotergesetzen, bis
hin zu so einer düsteren Prohezeiung wie Harrisons „Make Room! Make Room!“, die zwar nicht
rechtzeitig eingetroffen sind, aber das kann ja immer noch werden.
Kümmert sich ein irgend ein Autor noch um Spekulationen absehbarer Probleme, wie die
Klimageschichte dieses Planeten, Globalisierung, die Zukunft der technischen Entwicklung und
dergleichen.
Oder stimmt mein Eindruck, dass zwar Autoren wie David Weber noch spannend zu lesende
Abenteuergeschichten schreiben, die zufällig irgendwo in einem hypothetischen Weltall spielen, die
aber genausso gut als Geschichte im 18. Jahrhundert funktionieren würden, wenn man mit
traditionellen 12 und 24 -Pfündern statt mit Grasern und Geisterreiterraketen aufeinander losginge?
Also die Frage an euch: Gibt es noch aktive SF-Autoren, die man lesen sollte. Wer fällt euch da ein?
Nichts wäre mir lieber, als wenn ihr meinen Eindruck massiv widerlegen könntet.
Also die Frage an euch: Gibt es noch aktive SF-Autoren, die
man lesen sollte. Wer fällt euch da ein?
Zwei sehr gute und ausgesprochen erfolgreiche SF-Romane jüngeren Datums sind z.B. „Dino Park“ von 1990 (naja, nicht ganz so neu, aber immer noch aktuell), von Michael Crichton, in dem es um Genmanipulation, die Chaostheorie und den fatalen Glauben an die Sicherheit moderner Technik geht (aber wem muß man DAS erzählen? Es gibt wahrscheinlich kaum jemanden, der die Verfilmung von S. Spielberg nicht kennt); sowie Frank Schätzings „Der Schwarm“ von 2004, in dem intelligente Meereswesen eine globale Katastophe heraufbeschwören, um den Menschen vom Antlitz des Planeten zu tilgen.
Hallo, Phönix
ich kann Dir nur vorbehaltlos zustimmen.
Zumal in deutschen Landen ist es mehr als dünn geworden. Carl Amery (Das Königsprojekt 1974, Der Untergang der Stadt Passau 1975, An den Feuern der Leyermark 1979), 2005 gestorben, war einer der letzten, die noch Nennenswertes beigetragen haben.
Ansonsten vermisse ich das Lesevergnügen und die Anregungen, die mir die Autoren der 50er bis 70er Jahre gaben.
Die Holbeinsche Buchfabrik kann man dabei getrost vergessen. Literarische Ansprüche werden da - Quantität vor Qualität - nicht sichtbar. Bei dieser Art der Massenproduktion kommt doch meist nur rhodaneskes „Wildwest im Weltraum“ heraus.
Aber gute SF zu schreiben ist nicht ganz einfach: Neben einem guten, spannenden Plot, bedarf es doch noch ein wenig mehr wissenschaftlicher Recherche, damit das Ganze (mit Ausnahme einer oder zwei futuristischer Annahmen) immer noch stimmig bleibt. Und gutes Schreiben erfordert darüber hinaus auch noch Meisterschaft im Handwerk.
Bei dieser Art der Massenproduktion kommt doch
meist nur rhodaneskes „Wildwest im Weltraum“ heraus.
Das ist nicht angemessen. Hast Du je PR gelesen? Sicherlich sind die Anfänge eher hölzern geschrieben und Humor war mehr ein Schenkelklopfer. Aber die Serie hat sich seither sehr gemacht und ist weit weg von Wildwest oder ähnlichem. Kaum ein anderes Werk hat die Möglichkeit und auch den Willen, Einzelheiten, Personen, Geschichten von Völkern, Alltag, Religion, Kultur, Technik, etc. in der Science Fiction derart ausführlich und mit Liebe zum Detail zu beschreiben.
Besonders ans Herz legen möchte ich Dir dabei ‚Die Jahre des Schwarzen Todes‘, Heyne TB 06/5013, ISBN 3-453-06589-1 Buch anschauen, und ‚Die Farben der Zeit‘, Heyne TB 06/6379, ISBN 3-453-18783-0 Buch anschauen (und ignoriere dabei die schwachsinnigen deutschen Titel, die sich Heyne dafür ausgedacht hat).
Wenn es Dir mehr nach ‚Außerirdischem‘ ist, könnten Dir vielleicht Ben Bova und Greg Bear zusagen.
(Immer wieder lesenswert: ‚Die Enteigneten‘, ISBN 3-937897-20-8 Buch anschauen)
Und wenn die Buchhandlungen in Deiner Weltengegend eher unerquicklich sortiert sind, findest Du hier immer wieder nette Besprechungen aus allen Bereichen der SF und Fantasy:
Du hast den großartigen Douglas Adams (1952-2001) vergessen,
der uns viel zu früh verließ.
Wie konnte ich!
Je länger ich darüber nachdenke und je mehr ich von ihm weiß, desto mehr komme ich dahinter, daß er doch nicht nur Slapstick geschrieben hat.
Und seine Äußerungen in Interviews, seine Real Life Werke, der Kerl war bewundernswert!