Aus WDR.de…
Immer wieder kommt es vor, dass Waren falsch etikettiert werden. Eine Unachtsamkeit von Seiten des Verkäufers oder ein Missverständnis zwischen Verkaufsleiter und Verkäufer – und schon klebt auf einem Kleid der falsche Preis. Ärger gibt es immer dann, wenn der etikettierte Preis viel günstiger ist als der tatsächliche. Hat nun der Kunde das Recht, das Kleid für den ausgewiesenen Preis zu erwerben? Nein, denn das Preisetikett stellt kein verbindliches Angebot des Verkäufers dar, es ist eher so etwas wie eine Verhandlungsbasis. Das eigentliche Angebot macht der Kunde, indem er zur Kasse geht und sagt, dass er dieses Produkt zum ausgeschilderten Preis kaufen möchte. Dieses Angebot kann der Verkäufer aber dann auch ablehnen.
…soweit so gut.
Was aber, wenn der Verkäufer Jemandem sogar noch einen Rabatt von 10 Euro gewährt (Ausstellungstück), die Ware verpackt und nach Hause mitgibt?
Angenommen der Käufer stellt beim Aufbau zu Hause fest, daß 2 Kabel fehlen und schickt seine Mutter mit der Bedienungsanleitung zum Händler um diesen um die Herausgabe der Ware zu bitten.
Die Kabel werden nicht gefunden, aber man stellt fest, daß man versehentlich ein hochpreisiges Produkt mit dem Preis des „kleinen Bruders“ der gleichen Baureihe etikettiert hat.
Es handelt sich um eine Home-Cinema - Anlage, die der Käufer zwischenzeitlich natürlich schon längst aufgebaut hat und seine alte Anlage mühsam im Keller verstaut hat.
Diese Aktion hat den Käufer einen ganzen Abend Zeit gekostet und er wäre eigentlich glücklich, wenn da bloß nicht die fehlenden Kabel wären.
Der Markt lässt dem Käufer über seine Mutter, die geschickterweise Ihre Telefonnummer rausgerückt hat ausrichten, daß sie dem Käufer sehr gerne die Kabel bestellen würden, er aber den Differenzbetrag des eigentliche Komplettpreises mit einem großzügigen Rabatt von 10% doch nachzahlen solle.
Da denkt sich der Käufer
„Ich bin doch nicht blöd“
Mich würde interessieren, wie in so einem Fall grundsätzlich die rechtliche Lage aussieht?