Hallo Fritz,
War in der CH-Armee nur Morse-Funker. „g“
Ehrlich? In der Schweiz morst man noch? Ich war Funkverschlüssler…
Frage betr. Kanonen und Haubitzen
Früher unterschied man streng zwischen Kanonen
(Flachfeuergeschützen, gestreckte Flugbahn der Geschosse) und
Haubitzen(Steilfeuergeschützen, gekrümmte Flugbahn der
Geschosse.)
die eine schiest mit Hülsen, als ganzes, (Treibladung und
Sprengkopf und Aufschlagzünder)
bei der anderen wird der Sprengkopf separat eingeführt, die
Treibladung je nach Distanz dahinter aufgebaut .
Ist das richtig ?
Jein. Es gab z. B. während des 1. WK von deutscher Seite den Versuch der Einheitsmunition. Die Dinger waren aber nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Interessant vieleicht, dass man nicht nur Flach- und Steilfeuergeschosse vereinheitlicht hat, es waren auch noch gleichzeitig (!) Spreng- und Schrapnell-Granaten…
Betr. Flugbahn;
nach m. b. M. kann mit der Haubitze, wie auch mit dem Gewehr,
in der oberen oder unteren Flugbahn geschossen werden.
Abgesehen von der Luftreibung, fliegt das Geschoss in einer
Parabel. Für die gleiche Distanz gibt es also immer zwei
Möglichkeiten.
Bei gestreckter Flugbahn wird die Flugweite natürlich grösser. Interessant war die Haubitze hauptsächlich, weil man damit a) aus gedeckter Stellung schiessen und b) eben auch hinter solche gedeckten Stellungen treffen kann.
Die Haubitze ist kürzer und hat Rücklauffederung.
Kürzer ist richtig. Auch „moderne“ Kanonen haben eine Rücklaufbremse, um Standfestigkeit beim Schuss zu gewährleisten. Allerdings war die Rücklaufbremse und auch der Schnellfeuerverschluss noch im 1. WK nicht durchgängig vorhanden (bei keiner Geschützart).
Frage:
Gab es wirklich keine Kanonen, mit der man in der oberen
Flugbahn schiessen konnte ?
z.B „Dicke Berta“ auf Schiene
Nein, geht ja an der eigentlichen Aufgabe der Kanone vorbei. Natürlich kann man bei maximaler Höhenrichtung und Herunterziehen der Lafette auch einen Steilfeuerschuss abgeben; eigentlich ist der Richtbereich einer Kanone aber für sowas nicht vorgesehen.
Die „Dicke Bertha“ war eine ziemlich heftige 42cm-Feldhaubitze mit der unglaublichen Bedienungsmannschaft von 800 Mann pro Batterie (2 Geschütze). Solche überschweren Haubitzen hat man im damaligen Sprachgebrauch noch Mörser genannt.
Ob jetzt Eisenbahngeschütze zu Kanonen gezählt werden sollen? Ich denke nicht. Überdies dürfte der Versuch, einen Flachfeuerschuss auf Schienen abzugeben, recht amüsant werden. Wieviele Kilometer rollt das Ding wohl zurück? Das heftigste Eisenbahngeschütz dürft wohl die deutsche „Dora“ (auch „Gustav“) gewesen sein - ein Monster mit Kaliber 80cm und einer Rohrlänge von 32,4 Metern. Geschossgewicht 7,1 Tonnen. Angeblich konnte so ein Geschoss 30m Erde, 10m Beton oder 1m Stahl durchschlagen.
Gruss
Peter