Aruba 2930F Switch - Immer wieder Ports kurzzeitig offline

Hallo liebe Netzwerk-Experten,

ich betreibe zwei Aruba 2930F JL254A Switche mit aktueller Firmware 16.11.0012.
Beide Switche sind mit DAC-Kabel an Port 49 miteinander verbunden und bilden physisch quasi ein Netzwerk.
An den Switchen sind unterschiedlichste Geräte angeschlossen, darunter PCs, Drucker, Telefone u.a.

Ich beobachte auf beiden Switchen an verschiedenen Ports (an welchen verschiedenste Typen Endgeräte angeschlossen sind) immer wieder kurzzeitige Link-Unterbrechungen.
Die Event Logs sind dann voll mit Einträgen wie beispielsweise
07/20/2023, 02:53:34 PM Port 20 is now off-line
07/20/2023, 02:53:36 PM Port 20 is now on-line
07/20/2023, 03:00:14 PM Port 20 is now off-line
07/20/2023, 03:00:16 PM Port 20 is now on-line

Die Uhrzeiten / Abstände haben keinerlei erkennbares System. Mal tritt es 5x in einer Stunde auf. Manchmal auch nur 2x mal am Tag.
Laut Switch-Event Log liegen stets nur zwei oder drei Sekunden zwischen Offline-Meldung und Online-Meldung.
Während diese kurzen Unterbrechungen zum Beispiel bei PCs nie bewusst aufgefallen sind, ist dies bei Telefonen anders. Da bricht dann die Gesprächsverbindung weg und das Telefon braucht ein paar Sekunden, sich wieder an der Telefonanlage anzumelden (so fiel dies überhaupt erst auf).

Da unterschiedlichste Client-Typen (PCs, Drucker, Telefone, Server, …) betroffen sind, vermute ich das Problem daher weniger beim / bei den Endgeräten.
Die beiden Switche selbst scheinen ansonsten „zufrieden“ zu sein; CPU-Auslastung, Speicher- und Packet Buffer-Nutzung sind um unteren Bereich. Auch keine Warnungen oder Alarme in den Event Logs.

Hat jemand eine Idee, wie ich nun genauer auf Ursachen-Suche gehen kann?
Hat jemand Vorschläge/Vermutungen für die Ursache?

Das jüngste Firmware-Update erfolgte bei den Switchen erst vor wenigen Tagen; die Probleme traten laut Event Log aber auch schon vorher auf.

Ich danke allen im Voraus für Antworten und Vorschläge!

Enzo

Vielleicht eine Masseschleife eingefangen? Hast du für einen guten Potentialausgleich gesorgt?
Kannst auch mal die Geschwindigkeit der Ports fest einstellen. Könnte ein Problem beim Autonegotiation sein (schwieriges Wort).

Hallo,

hast du irgendeine Form von Spanning-Tree aktiv?

Gruß,
Steve

Das war auch mein Gedanke. Eine verPENnte Elektroinstallation bringt nennenswerte Ströme auf dem Schirm der Netzwerkkabel. Ich habe schon über ein Ampere gemessen - und das mit weit höheren Frequenzen als 50 Hz. Mein Messgerät hat die Grundschwingung mit 150 Hz gemessen (logisch) und einen Klirrfaktor im zweistelligen Prozentbereich.
Gegenüber solchen Störungen ist 100/1000 Base-T aber eigentlich sehr robust.

Dabei ruhig auch tief ansetzen. Ein VoIP-Telefon läuft auch mit 10 Mbit/s mehr als schnell genug.

Kann der Switch Portstatistiken ausgeben, in denen man die Anzahl fehlerhafter Pakete sieht?
Wurden die Netzwerkkabel nach der Installation durchgemessen - nicht mit einem „LED-Lauflicht“, sondern mit einem Leitungszertifizierer?

Hallo an alle.
Vielen Dank für das Feedback und die interessanten Vorschläge!
Die Thematik mit der Masseschleife / schlechter Potentialausgleich klingt interessant und gehe ich mit den Kollegen von der Elektrik im Haus kommende Woche mal nach.

Spanning Tree ist nicht aktiv.

Bei einzelnen der betroffenen Ports gab es nenneswerte Tx Drops, aber nicht bei allen. Die Ports sind alle aktuell noch auf Autonegotiation. Ich werde kommende Woche mal einen betroffenen PC-Port und einen betroffenen Telefon-Port fest auf 100 MBit und später auch mal fest auf 10 MBit stellen.

Ich berichtet, wenn ich neues weiß. VIELEN DANK AN ALLE bis hierhin!!!

Frage ihn, ob die Zuleitungen durchgängig als TN-C-S, also fünfadrig, ausgeführt wurden.
Wenn nicht: FAIL.
Spätestens mit der Installation einer strukturierten Verkabelung sollte man das geändert haben.