ich muss ein referat über juden im mittelalter halten.
1084 waren die juden willkommen und 1096 wurden sie verfolgt
wie kam es dazu, dass sie zuerst einen wohnbezirk mit allem drum und dran bekamen und dann doch ermordet wurden?
ich danke euch jetzt schon für eure hilfe
ihr seit meine letzte hoffnung…
1084 lebten die Juden schon über 800 Jahre in den ehemals römischen Garnisonen Köln, Trier, Mainz etc. Sie waren also nicht erst willkommen, sondern schon lange da. Zu diesem Thema gibt es reichlich Literatur. Einfach mal unter dem Stichwort Antisemitismus nachschauen. Auch bei Hagalil suchen. 2004/2005 gab es im historischen Museum in Speyer eine fabelhafte Ausstellung: Europas Juden im Mittelalter.
Literatur: Ruth Gay: Die Geschichte der Juden Deutschland.
Arno Herzig/Cay Rademacher: Die Geschichte der Juden Deutschland. Leon Poliakov: Die Geschichte des Antisemitismus.
Ausserdem gab es im ZDF/3 SAT vor einigen Wochen eine gute Dokumentation über die Juden in den sog. SCHUM-Städten - Speyer, Worms und Mainz. Gibt es bestimmt noch in der ZDF Mediathek.
Das sollte eigentlich für ein Referat ausreichen.
R
Hi,
also diese Geschichte kenn ich nicht genau.
Aber häufig war der Wechsel der Machthaber der Grund, sprich König A läst die Juden gewähren, handelt mit ihnen etc. König B dagegen verjagt sie.
Anderer möglicher Grund, es kommt die Pest (oder eine andere Katastrophe) einer sagt es waren die Juden und schwups.
Wie gesagt, warum sie genau 1096 verjagt wurden weiß ich leider nicht.
Adrian
Guten Tag, Antonella,
bitte konkretisieren Sie Ihre Frage: Beziehen Sie diese auf die Frankfurter Judenschaft oder auf das Heilige Römische Reich deutscher Nation insgesamt? Wenn Sie sich auf die Kreuzzüge beziehen, gebe ich Ihnen folgende Antwort aus meiner Diplomarbeit.
Es waren zunächst die Kreuzzüge (1095 - 1270), welche für viele Juden in Europa katastrophale Folgen hatten. Wurden die Juden doch jetzt mit den Muslimen auf eine Stufe gestellt. Nach neuen Untersuchungen dürfte der Anti-Islamismus eine Hauptursache für das Aufbrechen des Anti-Judaismus im Hochmittelalter gewesen sein. Während des ersten Kreuzzuges kam es 1096, oft aus simpler Habgier und durchaus gegen den Willen sowohl der Autoritäten wie der Bürger, zu ersten antijüdischen Ausschreitungen. Besonders im Heiligen Land meinten die von Predigern fanatisierten, beutegiereigen christlichen Ritter mit den Feinden Christi gewaltsam aufräumen zu müsssen. 1099 wurde in Palästina unter den hier mit den Mslimen verbündeten Juden ein unbeschreibliches Blutbad angerichtet. Nur ein kläglicher Rest blieb übrig (in Akkon und Tyrus). Die bisher beherrschende Stellung der europäischen Juden im Fernhandel ging jetzt verloren; nur Kleinhandel und Geldgeschäft blieben jetzt übrig.
Es gibt eine Bericht von Elieser ben Nathan, 1096 in Mainz, liturgischer Dichter und halachischer Autor, über die durchlebten Greuel, den Sie vielleicht im www. finden.
Hoffe, geholfen zu haben. Falls noch mehr Bedarf besteht, insbesondere an Literturtipps, melden Sie sich wieder! Shalom! Janosch W. Arnold
Der erste Kreuzzug war natürlich 1096!
Die Lage der Juden war immer unsicher. Oft haben die Stadtherren und Fürsten Juden ins Land gerufen, sie profitierten von den Schutzsteuern und den Krediten, die ihnen die Juden gewährten. Bei den unteren Bevölkerungsschichten waren sie meist wenig angesehen, da sie hohe Zinsen für Kredite nahmen. Nur Juden durften im Ma. Geld verleihen.
Ein frühes Beispiel für die Bildung eines Ghettos im Heiligen Römischen Reich stellt Speyer im 11. Jahrhundert dar. In den Aufzeichnungen des Speyerer Bischofs Hutzmann (Huozmann) heißt es: „Als ich das Dorf Speyer zur Stadt machte, glaubte ich das Ansehen dieses unseres Ortes zu vertausendfachen, indem ich auch Juden dort zuziehe. Ich habe die Zugezogenen außerhalb der Wohnstätten der übrigen Bürger angesiedelt, und damit sie nicht so leicht von der Unverschämtheit des minderen Volks beunruhigt werden, habe ich sie mit einer Mauer umgeben.“[1] Die erste Ansiedlung erfolgte im Jahre 1084 im Vorort Altspeyer und stellte das erste urkundlich belegte Ghetto dar.
Leider kann ich erst jetzt antworten, weil ich nicht mailen konnte.
Brauchen Sie jetzt noch Hilfe?