Servus,
es geht dabei um eine Stube (= Wohnraum, im Gegensatz zur Kammer = Schlafraum), die mit Arvenholz vertäfert ist.
Zirbelkiefern = Arven kommen so ziemlich im gesamten Alpenraum vor, die Vertäferung mit Arvenholz ist aber besonders typisch für das Engadin und die angrenzenden Gebiete Graubündens.
Typisch für Arventäfer ist nicht nur die ausgeprägte Zeichnung des Holzes und dessen im Vergleich zu Kiefer starkes Nachdunkeln, sondern vor allem ein besonderer Geruch, Kiefernharz mit Noten von Weihrauch - Thuja - Zeder.
Der Diminuitiv, dessen exzessive und ständige Verwendung den Schweizern genauso nachgesagt wird wie den Schwaben, der aber von diesen beiden Völkerschaften nicht deutlich öfter angewendet wird als von allen anderen Leuten auch, lässt vermuten, dass es sich beim „Arvenstübli“ um eine Gastwirtschaft handelt, deren Namen halt so klingen soll, wie ihn ein Gast aus Dortmund erwartet - zumal im Engadin erst seit ziemlich kurzer Zeit schweizer Alemannisch oder alemannisch gefärbtes Deutsch gesprochen wird: Noch 1975 habe ich in Guarda ältere Leute gehört, die ganz neutrales Standarddeutsch sprachen, weil sie einsprachig mit Rumantsch aufgewachsen waren und Deutsch erst in der Schule gelernt hatten, also „Arvenstube“ oder „Arvenstübchen“ gesagt hätten.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder