Hallo!
Habe gegoogelt und mir den Kopf zerbrochen, aber es will mir nicht einfallen: Hatten Ärzte im Mittelalter, 16. Jhdt., so etwas eine eigene Praxis? Und wie hieß das?
Gruß,
Eva
Servus newcallas,
diese Frage würde eigentlich eine umfassende Antwort verdienen, aber das würde den Rahmen hier bei Weitem sprengen. Du spannst den zeitlichen Bogen vom frühen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Mit der Bezeichnung Ärzte für diese Zeiträume vom Klerus über Wundärzte, Barbiere, Chirurgen, Gelehrte, Doktores, Apotheker bis hin zu den damaligen Quacksalbern - dem Magier, der Hexe, dem Alchmisten, Empiriker, …
Hatten sie so etwas wie eine eigene Praxis? Na ja, der Klerus hat in den Klöstern „behandelt“ - es war ihnen quasi „untersagt“ außerhalb der Klostermauern die Heilkunde auszuüben. Grob gesagt war für die Wundärzte das Schlachtfeld die Praxis. Die Barbiere, Chirurgen hatten kleine Läden wo man neben der Heilbehandlung auch die Haare geschnitten bekam - nee anders rum - wo man neben Haareschneiden und Baden auch behandelt werden konnte. Und die sogenannten Magier und Hexen waren natürlich im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit sehr vorsichtig unterwegs wie du dir vorstellen kannst (Stichwort: Inquisition). Aber das ist wirklich nur ein allerkleinster Abklatsch auch von dem im WEB vorhandenen Informationen zu diesem Thema.
Ee Zephyses
Hallo, Zephyses!
Die Zeit, die mich interessiert, ist das 16. Jahrhundert, wie im UP angegeben, exakter so Anfang 1500 AD.
Das mit den Barbieren, Wundärzten etc. ist mir bekannt. Ich kam ins Grübeln, als in einem quasi-historischen Roman, den ich übersetze, gesagt wird: Jetzt sehen wir zu, dass wir dir eine eigene Praxis einrichten. Es spricht eine holländische Reisläuferin zu einer Mohrenhexe, also alles nicht so ganz ernst zu nehmen, aber obwohl es sich etwas abstrus anhört, ist der Autor bei seiner Recherche sehr gründlich gewesen.
Natürlich existierten viele verschiedene Einrichtungen, in denen man sich kurieren lassen konnte, von seinem Geld, vom Leben, wenn man Glück hatte, von seiner Krankheit , aber gab es - in Städten vielleicht - schon Arztpraxen nach heutigem Muster? Ich hatte den Eindruck, dass gerade da und im relativ „modernen“ 16. Jahrhundert der Arzt ins Haus kam. Man war zu Hause krank, man starb zu Hause so irgend möglich, zumindest in wohlhabenden Bürgerkreisen. Hurenwirte/innen waren auch „damals“ schon verpflichtet, ihre gelüstigen Fräuleins vom Medikus beschauen zu lassen. Ob sich da welche einen Privatarzt hielten?
Wie gesagt, nicht so wichtig, ich umschreibe, aber doch ganz interessant zu wissen.
Gruß,
Eva