Arztwechsel während der Krankmeldung

Jemand geht wegen multiplen orthopädischen Beschwerden zu einem Orthopäden, der im Grunde genommen garnix macht; weder ein Röntgenbild, noch körperliche Untersuchung etc. Es bleibt beim Gespräch und der Patient bekommt nur teuere Schmerzmittel und Schmerztherapie bzw. Symptombekämpfung (ohne Ursachenforschung), Übersäuerungskur, Durchschlaftest mit Teststreifen auf den Stirn etc. verschrieben. Da es dem Patienten ziemlich schlecht geht, spricht der Pat. den Arzt auf die Krankmeldung an, worauf dieser einpaar Tage krankschreibt. Pat. geht das erste Mal zu diesem Orthopäden und ist total unzufrieden mit ihm. Kann er während der Krankmeldung zu einem anderen Orthopäden wechseln, um sich dort adäquat therapieren zu lassen und sich ggf. weiterhin krankschreiben lassen, ohne dass seine Krankenkasse Probleme macht?

Hallo,
krankschreiben lassen - das geht schon gar nicht.
Selbstverständlich kann der Arzt gewechselt werden - noch herrscht
in Deutschland freie Arztwahl.
Wenn dann der „neue“ Arzt auch wie der „alte“ Arzt eine Arbeitsunfähigkeit erkennt, dann wird er auch eine entsprechende
Bescheinigung ausstellen. Die Krankenkasse hat da grundsätzlich nix
dagegen.
Sie wird nur Stutzig und wird einen Gutachter einschalten wenn der
Arztwechsel in einem laufenden Fall öfters stattfindet und die
„neuen“ Ärzte ggf. von den Vorbehandlungen nix wissen.
Das erkennt die KAsse meist daran dass die Meldungen als Erstmeldungen
gekennzeichnet sind.
Gruß
Czauderna

Vorab danke für die hilfreiche Antwort.

Hallo,
krankschreiben lassen - das geht schon gar nicht.

Bitte kein Kommentar abgeben, ohne zu wissen, was hinter der Krankmeldung steckt. Der Patient wird dermaßen gemobbt, dass er unter psychosomatischen Beschwerden leidet. Unter anderem Nacken- und Rückenleiden. Eine Kündigung auf Eigeninitiative geht nun mal auch nicht so schnell (siehe Sperrzeit vom Arbeitsamt). Mit einem Attest vom Arzt an das Arbeitsamt, dass der Patient gemobbt wird, ist auch nicht getan. Sperrzeitgefährdet wäre der Patient trotzdem. Er hat sich schon genug informiert.

Hallo,
ich mache seit 40 Jahren nix anderes als Krankenkasse - u.a. auch
die Fall-Begleitung als Gesundheitsberater - von daher weiß ich schon
von was ich hier schreibe.

Krankschreiben lassen - ist eine Formulierung die vermuten lässt
das der Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf Wunsch des
Patienten ausstellt und genau das geht nicht.
Auch ist es so, das es die Diagnose „Mobbing am Arbeitsplatz“ nicht als Grund für eine Arbeitsunfähigkeitsmeldung gibt, allerhöchstens eine
daraus resultierende Erkrankung kann der Grund sein.
Diese Erkrankung muss aber dann auch vom Arzt erkannt werden und
diagnostiziert werden.
Sollte eine solche Erkrankung (noch) nicht vorliegen darf es auch keine
„Krankmeldung“ als Vorsorgemaßnahme geben.
Im übrigen sind sich die Fachleute darüber einig, dass eine
Arbeitsunfähigkeit keinesfalls zur Beendigung des Mobbings beiträgt,
eher das Gegenteil ist der Fall.
Gruß
Czauderna