Aspartam wirklich so schädlich?

Abend. Habe im Internet jetzt sehr oft gelesen, dass Aspartam einige sehr schädliche Nebenwirkungen aufweisen kann. Das behaupten einige, andere sagen es sei in geringen Mengen nicht gefährlich für den Körper. Hatte heute ein Radler von Arcobräu getrunken, in dem Aspartam enthalten war. Auch vor gut einem Jahr ständig Literweise Schwip-Schwap Zero Zucker getrunken. Habe bei mir noch nie Nebenwirkungen feststellen können. Ist der Zuckerersatz nun wirklich so schädlich oder wird den Leuten nur Angst gemacht? Gibt es irgendwo ein entgültiges Fazit zum Thema Aspartam ob es dem Mensch schadet oder nicht?
Das Thema beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Hallo,

solange Du nicht an Phenylketonurie leidest, ist der Verzehr von A. unbedenklich. Es gibt keine Studie, die eine nachweisliche Schädlichkeit glaubhaft machen kann.

In der EU liegt der empfohlene Grenzwert bei 266(!) Süßstofftabletten für einen 70kg schweren Menschen. Merke: Die Dosis macht das Gift. Schluck mal 1 kg Speisesalz, dann weisst Du was ich meine (Du wirst ohnehin weit vorher erbrechen müssen).

http://de.wikipedia.org/wiki/Aspartam#Offizielle_Beu…

Gruß
vdmaster

Hallo,

solange Du nicht an Phenylketonurie leidest, ist der Verzehr
von A. unbedenklich. Es gibt keine Studie, die eine
nachweisliche Schädlichkeit glaubhaft machen kann.

Nicht?
Süßstoffe werden als Mastmittel genutzt.

Vielleicht auch Aspartam?

Ich fand unter beiden Suchbegriffen dies. http://www.nirakara.de/Aspartam.htm
Weiß der Geier.
Recherche ist schwer.

Ich finde übrigens den Verzicht auf solchen Schnickschnack einfacher als das krampfhafte Veganleben oder Rausfinden, wer einen am meisten belügt. Der Vgan-Faden wurde leider geschlossen, aber das ändert in meinen Augen nichts daran, dass man von Industriefleisch, Süßstoffen und extrudiertem Sojaeiweiß die Flossen lassen sollte.

Tilli

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Hi,

Schweinen wird das ins Futter getan, wil ihnn, genau wie uns, Süßes besser schmeckt. Und von dem, was schmeckt, isst man mehr. Und wir Menschen sind dann noch vernunftbegabt: wir wissen, dass Aspartam und Co. kalorienfrei sind. Also kann man da ja sorglos zuschlagen.

Nicht mehr, aber auchnicht weniger böses ist an Aspartam.

Ansonsten habe ich mit Süßstoff (trotz Süßstoff?) schick Gewicht abgenommen. Ih ess eh wenig Süßigkeiten, aber meine Tasse Tee mit milch und Süßstoff (ca. 1 pro Woche) darf ja wohl sein. Oder eine kleine Coke Zero (gleiche Häufigkeit)… und mein Trainer sagt: viel Eiweiß, iss doch Quark. Blank schmeckt er nicht, das Magerquark, aber mit ein paar Löffel Apfelmus und ein paar Spritzer Süßstoff ist es zumindest essbar.

auf den Heißhunger nach abendlichem Genuss von obst warte ich übrigens auch noch.

die Franzi

Glaubenskriege
Hi!
Im Rahmen der derzeit herrschenden Regelungen ist Aspartam in D zugelassen.
Jeder darf selbst entscheiden, ob ihm das reicht oder nicht und entspr. Produkte kaufen oder es lassen.

Ich mag prinzipiell keine Süssstoffe, aus mehreren Gründen:

  • es schmeckt mir nicht (vor allem im Radler kann ich am Geschmack erkennen, ob dort künstliche Süßstoffe enthalten sind oder nicht)
  • ich halte es für sinnvoll, dem Körper, wenn ich ihm durch den Geschmack signalisiere, dass etwas Süßes zugeführt wird, auch Zucker (also Kalorien) zuzuführen. Ich möchte solche Anpassungsmechanismen nicht „betrügen“, weil ich denke, das schlägt zurück. Z.B., weil man u.U. Heißhunger auf Zucker bekommt.
  • Ich denke prinzipiell, dass es sinnvoll wäre, die Vielzahl an zugeführten künstlichen Nahrungsstoffen zu beschränken. Wenn man vergleicht, was es an chemischen Verbindungen in der Vergangenheit in der Nahrung gab (und daran sind wir ja evolutionär angepasst) und was es heute gibt, dann halte ich das für bedenklich.

Aber bevor ich verdurste, würde ich ein Radler mit Aspartam trinken :smile:

Gibt es irgendwo ein entgültiges
Fazit zum Thema Aspartam ob es dem Mensch schadet oder nicht?

Wohl nicht. Es läuft ein weltweiter Großversuch, würde ich sagen :wink: Achso, stimmt nicht, es gibt ja Länder, in denen Aspartam nicht zugelassen ist. Was bei mir schon Zweifel an der absoluten Unbedenklichkeit schürt.

Grüße
kernig

aber meine
Tasse Tee mit milch und Süßstoff (ca. 1 pro Woche) darf ja
wohl sein. Oder eine kleine Coke Zero (gleiche Häufigkeit)…

Die Dosis macht bekanntlich das Gift.
Ich rauche auch einmal im Monat eine Zigarette.

Solange man nichts übertreibt, denke ich, ist man ziemlich auf der sicheren Seite.
Jedenfalls, solange es einem gelingt, sich nicht zu bescheißen. Was die eigentliche Kunst ist.

und mein Trainer sagt: viel Eiweiß, iss doch Quark. Blank
schmeckt er nicht, das Magerquark, aber mit ein paar Löffel
Apfelmus und ein paar Spritzer Süßstoff ist es zumindest
essbar.

Ich hab hier grad Erdbeeren, Joghurt und Ahornsirup.

Lecker.

Tilli

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Hallo dawinci,

eine endgültige Antwort, ob Aspartam nun schädlich ist oder nicht, habe ich auch nicht.
Aber mal zum Nachdenken: Es gab mal eine Studie mit Saccharin. Da wurden Ratten 1000 fache Dosen über längere Zeit gegeben, also völlig unrealistische Versuchs- bedingungen. Dabei zeigte sich, daß die Ratten vermehrt Tumore entwickelten. Mit der Versuchsanordnung kann ich auch beweisen, daß Kochsalz noch viel schädlicher als Süßstoff ist. Eine 1000 fache Tagesdosis würde man nicht einen Tag überleben. Ob der Schluß statthaft ist, daß Süßstoffe krebserzeugend sind, mag jeder selbst beurteilen.
Hinter vorgehaltener Hand wurde gemunkelt, die Zuckerindustrie habe die Studie finanziert. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Zunächst wurden Zuckerersatzstoffe in der Schweinemast eingesetzt, weil die Tiere damit einige hundert Kalorien mehr aufnahmen. Menschen und Schweine sind sich in vielerlei Hinsicht recht ähnlich. (Ich entschuldige mich bei den Schweinen).

Nicht das mich einer falsch versteht, ich meine auch, man sollte Nahrungsmittel natürlicher Herkunft und so wenig wie möglich „veredelt“ bevorzugen. Ich möchte aber auch nicht tendenziös informiert werden.

Wenn man schon Zucker, dessen Kalorien und die Wirkung auf das Insulin vermeiden will, warum dann nicht z.B. Xylit? Wird aus Birkenrinde gewonnen, hat 40% weniger Kalorien als Zucker, erzeugt kaum Insulinausschüttung mit nachfolgend sinkendem Blutzuckerspiegel und dadurch ausgelöstem Heißhunger, füttert Karus und Bactus nicht und wirkt damit Karies entgegen.
Der Ausgewogenheit halber, es gibt z.B. auch noch Erythrit, mit 0 Kalorien; darüber weiß ich aber nicht genug.

Süße Grüße
MissSophie

Die Dosis macht das Gift… und: Wechselwirkungen.
Hei!

Grundsätzlich gilt Aspartam derzeit in „normalen Mengen“ für einen gesunden Menschen als unschädlich. Ebenso wie die anderen Süßstoffe, die gängigen Konservierungststoffe, Farbstoffe, Antioxidantien und und und.

Bevor so ein Zusatzstoff in Deutschland bzw. heutzutage der EU zugelassen wird, sind ausgiebige toxikologische Gutachten erforderlich. Natürlich sollte man solche Gutachten immer mit sehr viel Augenmaß betrachten, schließlich kann man so gut wie alles schön- oder schlecht reden - aber die EU-Kommissionen arbeiten da ausgesprochen sorgfältig - für die meisten Zusatzstoffe gibt es ja auch mehr als genug Alternativen, also warum sollten die da ein Risiko eingehen?

Grundsätzlich kann man die überwiegende Mehrzahl der zugelassenen Zusatzstoffe als harmlos betrachten - bei moderatem Verzehr, versteht sich. Die ganzen „Haßseiten“, wenn man mir diesen Ausdruck nachsehen möchte, beruhen mehr auf einer allgemeinen Abneigung gegen künstliche Zusatzstoffe aller Art. Wobei man künstlich hier auch mal relativeren muss: Das irgendetwas künstlich hergestellt wird, bedeutet keineswegs, das es nicht auch in der Natur vorkommt. Die ebenfalls vielgescholtenen Konservierungstoffe Sorbinsäure kommen in einigen Käsesorten vor, Benzoesäure in Preisselbeeren - und zwar durchaus in Mengen, die konservierend wirken. Eine natürliche Gewinnung daraus wäre allerdings wirtschaftlicher Wahnsinn.

So, jetzt das große ABER:
Zunächst mal muss man nochmal explizit auf „für gesunde Menschen“ hinweisen. Auf die Phenylketonurie hat vdmaster ja schon hingewiesen. Genau deshalb schreibt der Gesetzgeber aber den Warnhinweis „Enthält eine Phenylalaninquelle“ vor. Wenn man das als Grund für ein Verbot heranziehen wollte, könnte man genauso gut Milch- und Weizenprodukte verbieten. Gibt ja genug Laktoseintolerante bzw. Gluten-Allergiker.

Problematischer sind dagegen potentielle Wechselwirkungen mit anderen Inhaltsstoffen. Bei solchen Gutachten für einen Zusatzstoff wird dieser immer nur alleine getestet. Geht ja auch nicht anders, selbst wenn man nur Zweier-Wechselwirkungen prüfen würde, käme man schon auf 1000 Versuchsreihen für die anderen Zusatzstoffe, und das geht in die Millionen, wenn man auch Wechselwirkungen mit natürlichen Inhaltsstoffen prüfen wollte. Und natürlich sind auch Dreier-Wechelwirkungssysteme denkbar…

Allerdings gilt dies natürlich genausogut auch für natürliche Inhaltsstoffe. Immer, wenn irgendein Lebensmittel neu auf den Markt kommt (beispielsweise die Kiwi in meiner Jugend oder die Litschi vor einigen Jahren), kann auch hier keiner eine Aussage treffen, ob sich alle (natürlichen!) Inhaltsstoffe auch mit (natürlichen) Inhaltsstoffen heimischer Produkte vertragen…

Das Leben ist nun mal lebensgefährlich.

Ich würd mir keinen Kopf über Aspartam oder andere Zusatzstoffe machen. Die Masse ist harmlos. Und das ist nicht nur im Laborversuch, sondern in mittlerweile 20, 30 und 40 Jahren Verbrauchererfahrung bestätigt. Wenn da wirklich was schädlich wäre, würden schon alleine die Ärzte entsprechend Radau machen, und wer denen allen Ernstes unterstellen will, das die (Alle!) mit den Herstellern solcher Mittel unter einer Decke stecken würden… naja… dem kann ich auch nicht helfen…

lg, mabuse

Nachtrag ‚Hasseiten‘
Nochmal zum Thema „Hassseiten“:

ahnzasnich hat ein super Beispiel dafür verlinkt (http://www.nirakara.de/Aspartam.htm), hier kann man sich sehr schön ein Bild über den Geisteszustand der Autoren solcher Seiten machen.

Der bricht Aspartam nämlich zu Asparaginsäure und Phenylalanin herunter (was sogar noch richtig ist), und schreibt der Asparaginsäure dann - ebenso wie der bösen Glutaminsäure - dann ungeheuerliche, um nicht zu sagen tödliche Wirkungen zu.

Wie bescheuert das ist, zeigt gleich der erste Satz im Wikipedia-Artikel zur Asparaginsäure (http://de.wikipedia.org/wiki/Asparaginsäure):
{ Asparaginsäure, abgekürzt Asp oder D, ist in ihrer natürlichen L-Form eine der 20 proteinogenen α-Aminosäuren. }
Das heisst im Klartext, das jedes - absolut jedes - Eiweiß auf diesem Planeten, egal aus welcher Quelle, Asparaginsäure enthält. Und diese wird in unserem Magen/Darmtrakt auch aus dem Eiweiß herausgeholt und von uns verdaut.

Wenn Asparaginsäure wirklich die beschriebenen Wirkungen hätten, dann wären wir alle schon lange tot - schließlich fressen wir bedeutend mehr Eiweiß in den verschiedensten Formen, als selbst ein Süchtiger an Aspartam in sich reinschaufeln könnte.
(und für Glutamat gilt exakt das gleiche - das nur der Vollständigkeit halber).

Ein Paradebeispiel, wie man mit pseudowissenschaftlichem Unfug Panik machen kann.

  1. Unterscheiden sich Asparagin- und Glutaminsäure aus Aspartam oder Glutamat als Zusatzstoff nicht im geringstem von den identischen Verbindungen aus (natürlichem!) Eiweiß.

  2. Ist mir nichts über einen Mechanismus bekannt, über den ausgerechnet diese beiden Aminosäuren Calcium ins Gehirn einlagern (das formuliere ich mit Absicht so vorsichtig, vieleicht gibt’s den doch, ich kenn’s halt nicht)

  3. Dann frage ich mich, wieso ausgerechnet Calciumionen (die wir für unsere Knochen brauchen) die Bildung freier Radikale begünstigen sollen - vileicht sollte sich der Autor dieses Pamphlets einfach mal Calciumfrei ernähren…

  4. Wer ein Problem mit freien Radikalen hat, der hat einfach nur zuwenig Vitamin C bekommen. Denn das ist der Job von dem Zeug: die Fettverbindungen in unseren Zellwänden vor Radikalen zu schützen. Übrigend genauso wie der „böse“ Zusatzstoff Antioxidationsmittel Ascorbinsäure - denn das ist Vitamin C und macht mit der Margarine das gleiche wie mit unseren Zellwänden: es fängt Radikale und schützt so die Fettsäuren…

Naja, solche Typen wird’s wohl immer geben.

lg, mabuse

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Schweinen wird das ins Futter getan, wil ihnn, genau wie uns,
Süßes besser schmeckt. Und von dem, was schmeckt, isst man
mehr.

Ja, aber nur den Ferkeln beim Übergang von Muttermilch zu Mastfutter. Nach einer Weile funktioniert das mit dem mehr fressen durch die Blutzucker-/Insulin"achterbahn" durch viele Kohlenhydrate/Stärke ganz von alleine. Beim Menschen übrigens auch. :wink:

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Wie du schon sagst. Allein dass es in manchen Ländern nicht zugelassen ist, ist wirklich sehr merkwürdig :stuck_out_tongue:

Sehr guter Beitrag. Danke dir