Aspirin für die Haare?

Liebe Experten!

Meine Schüler, Friseur-Azubis im 3.Lehrjahr, haben mir heute erzählt, sie würden im Salon schonmal Aspirin verwenden, um bspw. einen Grünstich bei blondierten Haaren zu beseitigen.

Wie geht das denn?

Aspirin ist meines Wissens nach Acetylsalicylsäure.
Bei einer Blondierung werden die Haarpigmente durch Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid) abgebaut.

Kann das sein?

Für Überlegungen/Erklärungen, was da chemisch im Haar passiert, wären wir sehr dankbar!

LiebeGrüßeChrisTine

Moin ChrisTine,

sie würden im Salon schonmal Aspirin verwenden, um bspw. einen Grünstich bei blondierten Haaren zu beseitigen.

ich möchte das nicht ausschließen :wink:

Farbstoffe sind meist recht komplex aufgebaute chemische Verbindungen, die ihre Farbe schnell verlieren können, wenn ihre Struktur verändert wird.
Wenn die ASS mit diesem Farbstoff reagiert, kann es zum besagten Ergebniss kommen. Nur darfst Du mich jetzt nicht fragen was da wie abläuft (und die ganze Antwort ist im Konjunktiv geschrieben!)

Gandalf

Moin auch,

Wie geht das denn?

Ich vermute, sie lösen das Aspirin in Wasser auf und sprühen die Lösung auf die Haare :smile:

Aspirin ist meines Wissens nach Acetylsalicylsäure.

Völlig richtig

Bei einer Blondierung werden die Haarpigmente durch
Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid) abgebaut.

Auch richtig

Kann das sein?

Denkfehler: Bei der Blondierung werden die Pigmente durch Oxidation zerstört, ergo wird das Haar heller. Aspirin ist kein Oxidationsmittel, wo steht aber geschrieben, dass es die Farbstoffe oxidativ zerstören muss? Da können alle möglichen chemischen Reaktionen passieren.

Für Überlegungen/Erklärungen, was da chemisch im Haar
passiert, wären wir sehr dankbar!

Ich fürchte, ich verdiene deinen Dank nicht, weil ich nicht die leiseste Ahnung habe, was da abgehen könnte.

Ralph

Hi,
habe nur das gefunden:

===============================
Die Haare müssen mit einer 5-%igen Acetylsalicylsäurelösung gespült werden. Das entspricht einer Lösung von 2 Brausetabletten Aspirin plus C in einem Glas Wasser (ca. 0,2 l). Die Acetylsalicylsäure wirkt bei den Kupferionen als Komplexierungsmittel und löst diese aus den Haaren heraus.

Keine Ahnung ob das Möglich ist.

Gruss
Joey

Hi!

habe nur das gefunden:

===============================
Die Haare müssen mit einer 5-%igen Acetylsalicylsäurelösung
gespült werden. Das entspricht einer Lösung von 2
Brausetabletten Aspirin plus C in einem Glas Wasser (ca. 0,2
l). Die Acetylsalicylsäure wirkt bei den Kupferionen als
Komplexierungsmittel und löst diese aus den Haaren heraus.

Und wo hast du das gefunden?

Hört sich für mich recht plausibel an, wüsste aber gern die Quelle.

Danke schonmal!

LG ChrisTine

http://www.womensnet.de/beratung/kundenberatung/kund…

1 Like

Hallo Joey,

in der von dir angegebenen Literaturstelle (http://www.womensnet.de/beratung/kund…) werden zwei ‚Aspirin plus C’ Brausetabletten in ca. 0,2 l Wasser gegeben und aufgelöst. Diese Lösung soll nach Ansicht der Autoren 5 %-ig an Acetylsalicylsäure sein.
Das stimmt aber nicht. Die Lösung ist nur ca. 0,4 %-ig, da eine Brausetablette lediglich 400 mg Acetylsalicylsäure enthält.

Falls das blonde Haar tatsächlich blaues Kupfersulfat aus dem Wasser des Schwimmbades absorbiert haben sollte, läßt sich der Grünstich (gelb + blau = grün) erklären.
Der Erfolg (= Entfärbung des Grünstichs im Haar) mit der ‚Aspirin plus C’ – Kur, kann neben der vermuteten Acetylsalicylsäure-Wirkung auch auf die reduzierenden Eigenschaften des Vitamin C zurückzuführen sein. Entweder lockert es die Cystin-Brücken des Haares und das Kupferion kann besser ausgespült werden, oder das Kupfer reagiert mit Vitamin C (hauptsächlich katalytisch).
Man sollte die Behandlung der „Grünschattierung in blondem Haar“ (aus obigem Literaturzitat) entweder mit Acetylsalicylsäure (Aspirin® Tabletten) oder mit Vitamin C jeweils alleine versuchen. Dann könnte man dem Wirkmechanismus näher kommen.

Auch an eine eventuelle, alleinige Säure-Wirkung des Vitamin C oder des Brausesatzes der Tabletten (Natriumdihydrogencitrat, Natriumhydrogencarbonat, Citronensäure, Natriumcarbonat) könnte man denken.

Grüße

watergolf

Moin ChrisTine,

Hört sich für mich recht plausibel an,

ich hab mir eben mal die zitierte Seite angeschaut und bin nicht ganz so überzeugt.

Erstens wäre es mir neu, daß in öffentlichen Bädern Kupfersulfat zum desinfizieren verwendet wird, das macht man da mit Chlor.
Im privaten Bereich wird das zwar manchmal gemacht, aber zum anderen sind die Konzentrationen an Kupfer dann so gering, daß ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, daß die zu einer merklichen Verfärbung der Haare führen können.

Wie die Chemiecocktals beim Hin- und Herfärben aussehen, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es kann durchaus sein, daß da Kupferverbindungen drin sein können. Sollten dann aber deklariert sein.

Gandalf

Moin,

Erstens wäre es mir neu, daß in öffentlichen Bädern
Kupfersulfat zum desinfizieren verwendet wird, das macht man
da mit Chlor.

gemacht wird das schon http://www.schwimmbecken-selbstbau.de/schwimmbad-was…

vielleicht nicht in öffentlichen Bädern, aber wer weiss was Hotels usw. machen.

Im privaten Bereich wird das zwar manchmal gemacht, aber zum
anderen sind die Konzentrationen an Kupfer dann so gering, daß
ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, daß die zu
einer merklichen Verfärbung der Haare führen können.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir hatten mal einen Fall im Labor (als ich noch was mit Chemie zu tun hatte - in einem früheren Leben) da hatten Mitarbeiter aus der Fabrik plötzlich grüne Haare. Das kam tatsächlich aus einem Verarbeitungshilfsmitteln welche bei hoher Temperatur organische Kupferverbindungen freigeben haben. Die Konzentration auf den Haaren war im ppm Bereich aber deutlich sichtbar.

Also möglich halte ich das schon.
Aber ich befürchte um es wirklich zu erfahren müsste mal eine Untersuchung gestartet werden :smile:

Gruss
Joey

Moin moin!

Erstens wäre es mir neu, daß in öffentlichen Bädern
Kupfersulfat zum desinfizieren verwendet wird, das macht man
da mit Chlor.

Wie kommst du jetzt auf öffentliche Bäder?
Meine Vermutung, woher Kupferionen im Haar herrühren, sind Wasserleitungen aus Kupfer. Oder gibt es die heute wirklich überhaupt nicht mehr?

Wie die Chemiecocktals beim Hin- und Herfärben aussehen,
entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es kann durchaus sein, daß
da Kupferverbindungen drin sein können. Sollten dann aber
deklariert sein.

Soweit ich weiß sind Metallsalzfarben schon seit Ewigkeiten verboten.

LiebeGrüßeChrisTine

Moin ChrisTine,

Meine Vermutung, woher Kupferionen im Haar herrühren, sind
Wasserleitungen aus Kupfer.

es gibt Kupferleitungen, hab ich in meinem Haus auch, aber wenn sich dort merkliche Mengen lösen würden, gäb es irgendwann Wasserschäden.
Ne, als Kupferquelle dürften die Leitungen aussscheiden.

Soweit ich weiß sind Metallsalzfarben schon seit Ewigkeiten
verboten.

Dann kann ich mit Kupfer auch nicht weiterhelfen.

Gandalf