Hallo Anna,
ich kann dir deine Gefühle bezüglich der Assistentenstelle durchaus nachfühlen.
Es gibt durchaus tolle Sekretärinnen, die mit großem Engagement, umfangreichem Wissen über betriebliche Belange etc. für einen Vorgesetzten unverzichtbar sind und ihm assistieren. Es gibt aber auch die eher einfacher gestrickten Modelle, die immmer noch nur mit Markierungen am Bildschirmrand die Positionen für Adresse und Betreff eines Briefes treffen.
Und auch wenn man dem Beruf an und für sich nicht abwertend gegenübersteht muss man ihn ja nicht ausüben wollen.
Trotzdem ist es auch heute noch üblich, das - wenn ich z.B. Anrufe für meinen Chef entgegennehme, weil die Sekretärin nicht da ist - ich sofort in der Schublade „Sekretariat“ lande. Da ich aber nicht mit dem Wissen aufwarten kann, welches unsere Sekretärin besitzt, kommen sogar Beschwerden (warum gehen Sie überhaupt ans Telefon, wenn Sie nix wissen?). Die männlichen Kollegen, die ähnliche Positionen wie ich innehaben, werden aber automatisch in die Schublade „Kollege/Mitarbeiter“ gesteckt und nur gebeten, etwas auszurichten, Punkt.
Aber: Wie der Terminus „Assistent“ belegt ist, kommt auch auf die Firma an. Bei euch gibt es die Position noch nicht, daher wird auf dich wahrscheinlich eine Eingewöhnungsphase zukommen in der die anderen sich daran gewöhnen müssen. Bei uns z.B. haben nur die Vorstände - und einige wenige Bereichsleiter - eine(n) Assistente(i)n, daher ist der Begriff hier eher hochwertig angelegt.
Von dieser Position aus, gehen unsere Assistenten in veranwortliche Positionen im In- oder Ausland und übernehmen dort entsprechende Bereiche. Die wenigsten „verschwinden“ danach wieder in der großen Masse, oder versuchen woanders weitere Assistenzstellen zu ergattern.
Evtl. könntest du ja deinen Chef ja auch einmal fragen, wie er sich das so vorstellt: als Position auf Dauer, sozusagen auch für einen neuen Bereichsleiter nach seiner Pensionierung? Oder als „Sprungbrett“ für andere interessante Tätigkeiten?
Kann ja keinesfalls übel vermerkt werden, dass du dich auch um deine Zukunft kümmerst.
Gruß
Nita