Assistentin der Bereichsleitung - hui oder pfui?

Guten Tag,

ich habe ein Jobangebot als Assistentin der Bereichsleitung. Der Bereich ist einer der 6 größten in unserem Unternehmen. Im Moment bin ich schon in diesem Bereich angestellt.
Mir stellt sich die Frage ob eine Assistentin nicht eher als Sekretärin belächelt wird.
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
Vielen Dank!
Anna

100% Sekretärin, sorry.

100% Sekretärin, sorry.

Und was ist daran so schlimm? Ob Assistentin, Referentin, Office Managerin, Sekretärin was auch immer… - der Job ist nicht mehr der, der er vor 50 Jahren war.

Jeder kann selbst aus dem Job machen/herausholen, was er/sie zu leisten vermag. Kommt natürlich auch ein wenig auf das Verhältnis zum Vorgesetzten an.

Gruß
Demenzia

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Es ist eben nicht Sekretärin,
denn davon hat der BL selbst eine, und ich bekomme eine.
Aber genau das ist meinProblem. Das das in den Köpfen noch so drin ist (auch in meinem).

Hallo,

ich habe ein Jobangebot als Assistentin der Bereichsleitung.

Mir stellt sich die Frage ob eine Assistentin nicht eher als
Sekretärin belächelt wird.

das kommt ausschließlich auf den Chef und die Assistentin an. Kann alles oder nix sein.

Gruß,

Malte

Hallo Malte,
Ich sitze jetzt schon an einer wichtigen Position im Bereich, die ihm auch sehr wichtig ist. Ich denke wenn er mich da weg holt, dann wird das nicht nur zum Kaffee kochen sein.

Ich habe studiert und mittlerweile fundierte Kenntnisse im Bereich.
Er ist auch ein Chef der sehr viel Wert auf Förderunge und Weiterbildung legt. Deswegen weiß ich das die Tätigkeit sehr anspruchsvoll wird. Aber das Wort „Assistenz“ ist eben nicht sehr aussagekräftg. Und wie man hier merkt „100% Sekretärin“ ist eben das erste was einem dazu einfällt.
Das deprimiert mich.

Hallo,

Bevor ich auf die eigentliche Frage eingehe, ein paar allgemeine Bemerkungen zum Thema Sekretärin/Assistentin.

Früher gab es nur die Funktion der Sekretärin. Dann kam die Bezeichnung Assistentin auf für höherqualifizierte Mitarbeiterinnen mit erweitertem Aufgabenbereich. Aufgrund verschiedener Entwicklungen sind die beiden Berufsbilder heute nicht mehr klar gegeneinander abgrenzbar.

Viele typische Sekretärinnen-Tätigkeiten gibt es heute gar nicht mehr. Früher haben wir einen Brief auf Papier geschrieben und von der Sekretärin tippen lassen. Sie hat auch Faxe angenommen und erstellt. Heute machen wir das mit Word und Outlook. Auch das Organisieren von Besprechungen wird elektronisch von den Mitarbeitern gemacht. In meiner letzten Firma haben die Mitarbeiter auch die Reiseorganisation, einschliesslich Buchen von Hotel und Flug selbst gemacht. Heutzutage gibt es daher in vielen Unternehmen die Funktion „Sekretärin“ überhaupt nicht mehr sondern nur noch Assistentinnen.

Trotzdem gibt es natürlich graduelle Unterschiede, die auch auf die Bewertung der Tätigkeit durch Dritte Einfluß haben. Wie groß ist der Bereich? Kümmert die Assistentin sich nur um den Bereichsleiter oder auch die Mitarbeiter des Bereichs? Was ist das für ein Chef, lässt er dich nur „niedrige“ Tätigkeiten wie Reiseplanung und Besprechungsorganisation machen oder bereitest du Präsentationen vor, machst Auswertungen mit Excel, schreibst Protokolle von Besprechungen?

Das kann man beeinflussen, indem man darauf achtet, dass in der Aufgabenbeschreibung die „niedrigen“ Sekretärinnenarbeiten (s.o:smile: nicht oder nur mit niedrigem Anteil enthalten sind, und die höherwertigen Tätigkeiten explizit als Kernaufgaben aufgeführt sind, dass du nur für den Chef und vielleicht ein paar leitende Mitarbeiter zuständig bist und nicht für 50 andere Mitarbeiter die Bleistifte verwaltest, usw.

Aber auch wenn es sich um eine hochqualifizierte Assistentinnen-Stelle handelt, sagt meine Erfahrung, dass viele Kollegen dich trotzdem als kleine Sekretärin betrachten und behandeln, weil sie schlicht und einfach keine Ahnung von deinen Aufgaben und deiner Leistung haben und/oder weil das besser in ihr einfach gestricktes Macho-Weltbild passt. Damit muss und kann man leben.

Gruß
Rainer

Hallo,

Aber genau das ist meinProblem. Das das in den Köpfen noch so
drin ist (auch in meinem).

Das liegt ja wohl nur an dir. Du steckst dir selber deine Grenzen und niemand sonst.

Wenn du gut bezahlt wirst und der Job Spass macht, sollte dir der Titel der Position so lang wie breit sein.

Ich hatte auch als Assistentin gearbeitet. Wenn ein „Vetriebler“ mich bat ihm Kaffee zu kochen, hab ich nur locker gelächelt, wohl wissend, dass ich Einiges mehr verdient habe als er und meine Arbeitszeit zu kostbar für son Firlefanz war :smile:
Ich lass mir von niemanden sagen, wer ich bin und was ich kann. Das weiss ich selbst am Besten :smile:

LG Jasmin

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Hi,

Ich sitze jetzt schon an einer wichtigen Position im Bereich,
die ihm auch sehr wichtig ist. Ich denke wenn er mich da weg
holt, dann wird das nicht nur zum Kaffee kochen sein.

na, das klingt doch gut.

Aber das Wort „Assistenz“ ist eben nicht
sehr aussagekräftg. Und wie man hier merkt „100% Sekretärin“
ist eben das erste was einem dazu einfällt.
Das deprimiert mich.

Lass Dich davon nicht runterziehen. Gibt es denn im Unternehmen schon ähnliche, anspruchsvolle Assistenzen? Oder sind die anderen Assis tatsächlich eher „Tippsen“?

Bei uns in der Firma haben die sich teilweise noch eine zusätzliche Aufgabe auf’s Kärtchen geschrieben, bspw.

Martina Mustermann
Dipl.-Irgendwas
Corporate Social Responsability & Assistenz der Blabla

Solche Stellen können durchaus sehr einflußreich sein, und zumindest die Innenwirkung kann der Chef auch stark gestalten, zusätzlich zu dem Bild, welches die jew. Person selbst von sich erzeugt.

Es hängt halt wirklich an einem selbst, ob man entsprechend selbstbewusst auftritt oder nicht und welche Arbeiten man sich aufdrücken lässt.

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, sowas zu machen, wenn die Rahmenbedingungen passen. Wäre das denn für Dich ein Aufstieg, eine Verbesserung? Was bist Du jetzt, und wo willst Du eigentlich persönlich hin, mittel- oder langfristig?

Gruß,

Malte

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Zu unterschiedlich…
Hallo Anna,
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, ich habe auch einiges erlebt.
Unsere „Assistentin der GF“ ist nicht die Vorzimmerdame, das sind explizit 2 verschiedene Personen in völlig unterschiedlichen Positionen (auch mit sehr unterschiedlichem Gehalt).

Die Vorzimmerdame tut eben die „Sekretärinnenjobs“, d.h. Standardkorrespondenz, Posteingang, Termine, Bestellungen…

Die AdGF bereitet Projektpläne vor, rechnet Business Cases, begutachtet Einstellungsgespräche, geht zu Akquiseterminen usw usf.
Natürlich muss sie in diesem Zusammenhang auch die Terminpläne machen, aber das sind andere Aufgaben als die Vorzimmerdame, die da plant, wann die Reinigungsfirma kommt oder die Kaffeemaschine repariert wird.

Aber das ist in anderen Unternehmen anders, daher kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen, wie es in Deinem Unternehmen ist!

Gruss,
Michael

So eine Assistenz ist aber auch immer an den Vorgesetzten gebunden, meiner wäre jetzt Mitte 50.
Ich frage mich halt wie das ist, wenn ich mir dann in sieben Jahren einen neuen Job suchen muss, und ich als einzige Refernez eine Assistentenstelle habe… Wahrscheinlich mache ich mir echt zu viele Gedanken, vorallem weil ich ja danna auch ein Zeugniss bekommen würde in dem meine Tätigkeiten stehen…
Danke Jasmin!

Hallo Michael,
genau so wäre es ja bei mir, es gibt 2 extra Sekretärinnen (im Moment sogar 3) und ich käme als Assistentin dazu.
Die Sache ist die, dass das in unserem sehr konservativen Unternehmen ein Novum wäre. Bis jetzt hat keiner der Bereichsleiter eine Assistentin… Da muss ich wohl mal den Vorreiter spielen…
Vielen Dank für deine Antwort!

Hallo Malte,

in Unserem Unternehmen gibt es bisher keine Assistenten, nur Sekretärinnen (zumindest ab der Bereichsleiterebene) Und da ich auch mit im Sekretariat sitzen werde, habe ich eben bedenken das ich da auch fachlich als Sekretärin gesehen werde.

Du hast recht, ich werde die Herrschaften davon überzeugen müssen das es da einen Unterschied gibt :smile:

Ich habe im Moment seit einem halben Jahr eine Sachbearbeiter-Stelle, in die ich direkt nach meinem Studium eingestiegen bin. Ich bin jetzt 24. Für mich kommt das alles sehr überraschend und ich muss mich kurzfristig umentscheiden. Die Stelle die ich jetzt habe ich auch eine Stelle die keiner Abteilung im Bereich zugeordnet ist. Ich habe fachliche Sonderaufgaben.

Aber ich denke mir das ich als Assistentin viele Kontakte knüpfen kann, und vorallem eine Menge Lebenserfahrung sammle. Aber mit Kontakten und Lebenserfahrung gewinnt man keinen Blumentopf wenn man soäter eine neue Stelle sucht…

Wie groß ist der Bereich?

Er ist 120 Personen stark und einer der 6 größten Bereiche im Unternehmen

Was ist das für ein Chef, lässt er dich nur „niedrige“ Tätigkeiten
wie Reiseplanung und Besprechungsorganisation machen oder
bereitest du Präsentationen vor, machst Auswertungen mit
Excel, schreibst Protokolle von Besprechungen?

Ich werde KEINE der Sachen machen die eine normale Sekretärin mach, wie gesagt, es gibt noch 2 extra Sekretärinnen. Ich werde in Projekten mitarbeiten und mit den Abteilungsleitern die Besprechungen machen. Ich soll den Vorstand von unseren Vorhaben überzeugen, – all sowas in die Richtung.
Mein Chef ist ein Chef der extrem vernarrt darauf ist junge Leute zu fördern. Er reist sich ein Bein aus, aber nur wenn er von der Effektivität der Sache überzeugt ist.

Das kann man beeinflussen, indem man darauf achtet, dass in
der Aufgabenbeschreibung die „niedrigen“ Sekretärinnenarbeiten
(s.o:smile: nicht oder nur mit niedrigem Anteil enthalten sind, und
die höherwertigen Tätigkeiten explizit als Kernaufgaben
aufgeführt sind, dass du nur für den Chef und vielleicht ein
paar leitende Mitarbeiter zuständig bist und nicht für 50
andere Mitarbeiter die Bleistifte verwaltest, usw.

Ich habe die Stellenausschreibung gesehen, da würde man nie an Sekretärin denken, wenn nicht Assistentin drüber stehen würde. Materialbestellungen o.ä. mache ich definitiv nicht.

Aber auch wenn es sich um eine hochqualifizierte
Assistentinnen-Stelle handelt, sagt meine Erfahrung, dass
viele Kollegen dich trotzdem als kleine Sekretärin betrachten
und behandeln, weil sie schlicht und einfach keine Ahnung von
deinen Aufgaben und deiner Leistung haben und/oder weil das
besser in ihr einfach gestricktes Macho-Weltbild passt. Damit
muss und kann man leben.

Und genau DAS ist mein Problem, ich bin ehrgeizig und ih hab Angst das ich da gelegentlich „durhc die Decke gehe“ wenn mich da jemand degradiert.

Wie mans nimmt…

Ich frage mich halt wie das ist, wenn ich mir dann in sieben Jahren einen neuen Job suchen muss, und ich als einzige Refernez eine Assistentenstelle habe…

Wenn Du das richtig anstellst, knüpfst Du in der Zeit jede Menge Kontakte, die Du ebenfalls als Referenz nutzen kannst :wink:

Gruss,
Michael

Ja das hab ich mir auch schon so gedacht :smile:
Ich sehe nur im Moment das mein Chef eben auch externe Bewerberinnen hat, und die bei sehr renomierten Firmen waren, jahrelange Erfahrung. Ich bin viel zu jung um zu wissen wie man den Vorstand um den Finger wickelt… aber okay, er hat sich für mich entschieden, weil er sagt: die sind seit 10 Jahren oder länger auf eine Person eingestellt, die ändert man nicht so schnell.
Da frag ich mich, warum die keine Kontakte geknüpft haben und jetzt von Firma zu Firma tingeln um nen neuen Chef zu finden. Und das sind echt nicht wenige…

Und genau DAS ist mein Problem, ich bin ehrgeizig und ih hab
Angst das ich da gelegentlich „durhc die Decke gehe“ wenn mich
da jemand degradiert.

Nochmals: damit musst du zurecht kommen. Auch wenn dies ein hochwertiger Job ist und du ein Studium hinter dir hast, wirst du für viele Kollegen ausserhalb deines näheren Umfelds diejenige sein, die dem Chef die Aktentasche hinterher trägt, und bei der sie sich fragen, was „die“ eigentlich macht. Das Problem hat man bei allen Stabstellen, unabhängig von der tatsächlichen Aufgabe. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass man davon ausgeht, dass man in so einer Position den Launen des Big Boss unmittelbar ausgeliefert ist, und dem nach Feierabend, wenn die Sekretärin weg ist, doch mal Kaffee kocht, und vielleicht auch mal das Geburtstagsgeschenk für seine Frau besorgen muss. Ich habe auch schon erlebt, dass bei männlichen Kollegen, die als persönlicher Assistent des Geschäftsführers einer 2000-Mann-Firma gearbeitet haben, die Frage aufgeworfen wurde, warum sich einer so was antut.

Du musst wissen, ob du das Selbstbewusstsein und die Souveränität besitzst, um damit umzugehen. Falls ja und wenn der Chef nicht das absolute Ekel ist (ab dieser Ebene ist das Risiko groß! Genau hinschauen!), dann wirst du einen interessanten Job mit Perspektive auf mehr haben.

Rainer

Da frag ich mich, warum die keine Kontakte geknüpft haben und
jetzt von Firma zu Firma tingeln um nen neuen Chef zu finden.
Und das sind echt nicht wenige…

nun - auch wenn man Kontakte hat, kann man entweder seine Fühler einfach mal so oder konkret auch selber ausstrecken. Was ziehst Du da für Rückschlüsse?

Kontakte allein machen noch nicht einen neuen Job und schon gar nicht unbedingt den Job des Lebens aus.

Gruß
Demenzia

prioritäten setzen
ist doch prima,

Und genau DAS ist mein Problem, ich bin ehrgeizig und ih hab
Angst das ich da gelegentlich „durhc die Decke gehe“ wenn mich
da jemand degradiert.

hast Du also gleich noch die Chance, an Deiner Professionalität und Souveränität zu arbeiten.

Wenn’s Dich halt zu sehr stört, dann kannst Du den Job nicht machen… was ist jetzt wichtiger? Der Begriff oder der Inhalt Deiner Arbeit?

Gruß
Demenzia

noch ein paar GEdanken…
… kamen mir gerade beim Tee kochen :wink:

… weil Du immer wieder in Deinen Postings erwähnst, Du befürchtest „degradiert“ zu werden, fällt mir noch folgendes ein:

Offenbar bist Du dann selbst der Meinung, dass eine Sekretärin etwas niedrigeres/unwichtigeres ist. Für mich klingt heraus, dass Du offenbar selbst unter den von Dir als „konservative Hircharchien“ bezeichneten Gefügen bei Euch in der Firma leidest, aber anscheinend denkst Du ja selbst so. Für Dich wäre es fürchterlich, als die „Sekretärin“ angesprochen zu werden. Ja und? Dann sag halt souverän, dass es Dir Leid tut, aber für diesen Bereich Frau XY zuständig ist, die dort und dort zu finden/erreichen ist. Und schönen Tag noch. Dieses oben/unten-Denken, wer ist wichtiger als wer, ist genau das, was Du bemängelst. Ändere halt was dran, indem Du Dich so nicht verhältst.

Bei uns im Unternehmen ist es z.B. selbstverständlich, dass auch der Geschäftsführer sich seinen Kaffee selber kocht. Ebenso kann ich als seine Assistentin/Referentin/whatever wenn ich ein Projekt erarbeitet habe und im Kollegenkreis vorstelle, den Besprechungsraum auch selbst vorbereiten. Also die Getränke für alle hinstellen, die Technik aufbauen etc. Da muss ich keine Sekretärin für beauftragen (wenn es eine bei uns gäbe), weil die ja unter mir und für solche Tätigkeiten einzusetzen ist. Wenn ich was mache, dann von A-Z.

Kannst ja mal drüber nachdenken…

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