Atemnot unbehandelt, ein "leichter" oder eher ein "schwerer" Tod?

Hallo!

Triage, also die Selektion der Patienten, ob und wieweit sie behandelt werden, ist inzwischen anscheinend in Italien und Frankreich notgedrungen geübte Praxis. Ich persönlich stelle mir das sehr quälend vor, wenn man an Atemnot leidet. Ich hatte einmal eine etwa einen Tag andauernde (eher leichte) Luftnot aufgrund einer entzündlichen Schwellung der Mandeln, das empfand ich als absolut furchtbar und das löste bei mir damals sehr große Angst bzw. sogar teilweise Panik aus.

Wenn man nun den „alten“ Patienten die Beatmung verweigert, wie ist das?

Wie ist das mit den Ängsten?

Löst das zusätzliche Schmerzen aus? Werden diese Schmerzen medikamentös gemildert?

Schöne (bzw. nicht ganz so schöne) Grüße!

Ja, die Patienten werden palliativ versorgt. meines Erachtens nach sowohl mit Schmerzmitteln als auch sediert, sind also ohne Bewusstsein.
Das sind Patienten die bereits auf dem letzten Weg sind, sie könnten auch nicht mehr gesund werden oder auch nur längere Zeit(Tage,Wochen) überleben wenn sie beatmet würden. Man muss also entscheiden, wie man die wenigen freien Beatmungsplätze auf der Intensivstation nutzt. Wem kann man noch helfen, wem nicht mehr ?

MfG
duck313

Hallo,

vielleicht interessiert dich diese Schilderung:

https://blog.fefe.de/?ts=a082603d

Gruß,
Steve

Hallo duck313,
unter normalen Umständen läuft es so.
Aber bei der aktuellen Not fürchte ich drum, dass nicht mal Personal und Zeit da ist, der Schmerzmittel oder Sedierungen zu verabreichen. Wer soll es kontrollieren?
Mao

So drunter und drüber geht es dort (zum Glück) nicht. Du darfst davon ausgehen ,es findet eine palliative Betreuung statt.
Das ist doch kein Feldlazarett im Kriegsgebiet.

meinte natürlich "das ’ Personal und „die“ Zeit .
Ich stelle es mir sehr angsteinflößend vor, wenn man als erwachsener Mensch um die Situation weiß und spürt, dass man "aussortiert ’ ist.

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Und dann noch ohne Kontakt zu den Nächsten, weil Besuchsverbote bestehen, allein und unbetreut.

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Hi,

Und genau deswegen gibt es Ausgangssperre und Kontaktverbot.

Die Franzi

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Morphin und seine Verwandten helfen gegen Atemnot, Schmerzen und Ängste.

Und ja, das wird in derartigen Palliativsituationen gegeben

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Was ich mich seit einer Weile frage:
Ist davon auch aktuell angemessen genug vorhanden?
(Dann dürften diese stories sehr dramatischer Sterbesituationen aus Italien, ich möchte sie ungern hier ausführen Humbug sein?)

Mir ist zumindest nichts gegenteiliges bekannt.

Nein, dramatisch ist das in dem Ausmaß in jedem Fall

Wäre das denn vorstellbar? (Wo wird das hergsestellt, wie voll sind Lager und wie schnell lässt es sich herstellen.)

Ja, natürlich.Ich habe mich unklar ausgedrückt. Es geht um Palliativsituationen offensichtlich (und das ist die Frage, die Quellen sind einfach nur Berichte. Irgendwann wurde sich mal darüber gefürchtet, dass „die PflegerInnen die PatientInnen auf den Bauch drehen, weil sie deren Gesichter nicht mehr aushielten.“ Dass hier das Hintergrundwissen zur notwendigen BAuchlagerung fehlte liess mich verstehen, dass das nichts von Gehalt sein konnte, machte mir dann aber trotzdem Gedanken wie „sind eigentlich genügend Opiate da?“ ) ohne Sedierung, geschweige denn Opiate.

Hallöchen,
mein Vater hatte COPD und Krebs, anfangs „nur“ Asthma. Zum Schluss war es so, dass er sein Morphium selbst dosieren durfte. Ein Bekannter war beim Asthmaanfall verstorben und mein Vater meinte, der Bekannte sei schmerzhaft verreckt.

Mein Mann hatte einen einseitigen Pneumothorax. Er berichtet mir, dass es sich anfühlt, als wäre man unter einem Gewicht eingeklemmt. Kein großer Schmerz, nur extremer Druck. Doch die Angst vorm Ersticken verschlimmert dann alles.

Hoffe, das hilft ein bißchen.

gruss von Kermit

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