Der Text war für die Schule gedacht
Hallo Branden,
Bin, offen gestanden, etwas entsetzt. Bin selten so
mißverstanden worden.
entschuldige bitte, vielleicht bin ich in letzter Zeit ein wenig gereizt und dünnhäutig. Das wird sich sicher ändern, wenn ich deinem Beispiel folge und in zwei Tagen für zwei Wochen in Urlaub fahre. Selbstverständlich kannst du mir widersprechen, auch gerne, was die Lektüreempfehlung angeht. Ich hätte mir nur gewünscht, dass das Ganze so aufbereitet wird, dass es der Fragerin hilft. Die Möglichkeiten kannte sie ja schon, jetzt fehlt noch die Begründung, warum Freud hier aus deiner Sicht interessant für sie sein könnte (oder interessanter oder leichter als Feuerbach).
Ich würde in der Tat von FREUD „Totem und Tabu“ wie auch „Der
Mann Moses und die monotheistische Religion“ empfehlen.
Ich hatte die Fragerin so verstanden, dass sie Schülerin ist, und da erschien es mir fraglich, ob man so vor der ganzen Klasse ohne weiteres über Inzest reden kann. Vorteilhaft an „TuT“ ist sicher, dass die Schrift mit etwa 100 Seiten relativ kurz und unterhaltsam ist und dass man stark kürzen kann. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ICH das Thema „Tabu“ als Referat angepackt hätte. „Moses“ empfand ich hingegen immer wie eine Abrechnung mit dem Judentum aus der Sicht eines Insiders, weniger als echte Atheismusschrift, aber das ist sicherlich auch subjektiv. Hier ergäbe sich natürlich auch die Möglichkeit, nur den ersten Teil zu referieren, womit sich der Text auf knapp 50 Seiten reduziert.
Insgesamt scheint mir aber, dass die Voraussetzungen, die man für die Lektüre haben sollte, zu umfangreich sind, um sie für eine Schülerin zu empfehlen.
Also nochmal: Ich wollte dich nicht maßregeln, hatte nur den Eindruck, dass dein Posting die mögliche positive Wirkung meines Postings wieder aufhebt, weil es genau die entgegengesetzen Namen betont hat und vor allem, dass es das ohne Begründung gemacht hat.
Herzliche Grüße
Thomas Miller