Hallo!
Die große Mehrheit der gegenwärtigen Naturwissenschaftler sind, nehme ich an, Atheisten. Und der Glaube innerhalb der Gesamtbevölkerung des Westens dürfte wohl ebenfalls am Nachlassen sein. Jetzt las ich kürzlich einen Artikel, dass es Wissenschaftler gibt, die überzeugt sind, dass wir in einer Matrix leben. Eine winzige Minderheit, aber immerhin.
Meine Frage ist nun: Ist das aber nicht ebenfalls eine Form von Religion?
Wenn man glaubt, irgendjemand oder irgendetwas ~weiter oben~ habe uns „erschaffen“ bzw. uns (in Analogie zu Computern) „programmiert“, wir dies aber offenbar nicht wissen bzw. beweisen, sondern nur glauben können, stimmt diese Ansicht dann nicht stark mit den üblichen religiösen Gottesvorstellungen überein? - jedoch mit dem Unterschied, dass sie sich eines anderes Volkabulars bedient, welches sich der Sprache der Informatik bedient und außerdem auf Rituale verzichtet?
Was ich von dieser Vorstellung halten soll, weiß ich nicht. Wie jede andere Gottesvorstellung wirft auch sie unweigerlich die Frage auf, wer denn dann den Erschaffer erschaffen bzw. den „Progammierer programmiert“ hat.
Ich beurteile ihn jedenfalls so wie alle anderen Religionen. Denn entpringt dieser Glaube nicht ebenfalls dem menschlichen Vorstellungsvermögen, mittels welchem sich die Menschen im Laufe ihrer Geschichte schon eine ganze Menge verschiedenster Götter ausgemalt hat?
Genauso wie die Azteken, deren Leben stark landwirtschaftlich geprägt war, die Sonne zum Gott erhoben, oder die germanischen Stämme, deren Leben von Krieg und Plünderei geprägt war, ihren Kriegsgott Odin hatten, so entwerfen einige Menschen der Gegenwart in den technologiegeprägten Industrienationen den Matrixglauben.
Na ja, so sehe ich das zumindest.
Lieben Gruß,
michl