Atmung

Liebe/-r Experte/-in, in sachen medizin

mein name ist tonkaye

und komme trotz google & co nicht wirklich weiter in folgendem ;

ich suche den genauen weg der atmung , wie denn der eingeatmete sauerstoff aus der lunge via erythrozyten in die zellen gelangt.

-ist der vorgang der luft-blutschranke eine diffusion oder eine osmose oder wie genau geht das ?

  • es heisst die erythrozyten seien formbar , damit sie durch das gewebe hindurch gehen: durch welches gewebe denn ? wohin genau gehen denn die erys nun nach der blutbahn und weshalb? (denn leukos und monozyten gehen ja auch in`s gewebe und sind nicht formbar .oder? was also ist der grosse vorteil dieser dehnbarkeit der erys ?

ich muss es mir halt bildlich vorstellen können, doch finde ich einfach kein passendes bild im web, damit ich`s versteh ;-/

ganz herzlichen dank für deine bemühung

tonkaye

Hallo Tonkaye,

der Sauerstoff gelangt letztlich durch Diffusion aus der Luft über das feine Gewebe der Lunge zu den Gefäßen in der Lunge, in denen das Blut samt Erythrozyten fließt. Die Lunge ist so aufgebaut, dass eine sehr große Oberfläche zum Austausch der Gase zur Verfügung steht. Der Sauerstoff -wie auch zurück das CO2- diffundiert. Triebkraft ist die unterschiedliche Konzentration des Sauerstoffs in der Luft (hoch) und im Gewebe (niedrig). Durch das „Konzentrationsgefälle“ wird die Diffusion bewirkt. Osmose liegt nicht vor, da diese an eine semipermeabele (halbdurchlässige) Membran gebunden ist, also hier Sauerstoff hinein, aber andere Gase (z.B. CO2) nicht hinaus ließe. Dies ist nicht der Fall, da CO2 auf die gleiche Weise, nur umgekehrt von innen nach außen, eleminiert wird.

Der in der Blutflüssigkeit (Plasma) angekommene Sauerstoff wird in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) an den Blutfarbstoff (Hämoglobin) gebunden. Dieses besitzt aufgrund seiner Struktur eine hohe Bindungsfähigkeit für Sauerstoff. Der Blutstrom befördert die Erythrozyten in die Peripherie des Körpers, in die Haargefäße (Kapillaren, Durchmesser von 5 bis 10 µm).

Aufgrund des Sauerstoffverbrauches des Gewebes herrscht hier eine geringe Konzentration an Sauerstoff (man spricht von Partialdruck). Dies bewirkt, dass der Sauerstoff vom Hämoglobin wieder in die Blütflüssigkeit (Plasma) und von dort in das Gewebe diffundiert. Umgekehrter Weg für CO2.

Die Form der Erythrozyten hilft, dass der Sauerstoff gut in die Erythrozyten diffundieren und an das Hämoglobin binden kann. Außerdem ist sie hilfreich für die Rückdiffusion des Sauerstoffes in den Kapillaren. Hier ist nur eine geringe Wegstrecke bis zur Wand der Kapillaren vorhanden, was den Austausch beschleunigt. Die Erythrozyten verlassen im Normalfall die Gefäße nicht (Ausnahmen z.B.: Verletzungen mit Blutergüssen [= Blut im Gewebe]oder Blutabbau in der Milz]).

Die Verformbarkeit der Erythrozyten ist erforderlich, damit diese die Kapillaren passieren können. Bei bestimmten Erkrankungen (z.B. Sphärozytose) ist die Verformbarkeit eingeschränkt, es kommt zu einem verstärkten Abbau der Blutkörperchen in der Milz.

Rolf Benz