die jetzt ‚gekuendigeten‘ Betreiber
seitens der Regierung Japans sollen doch
Ing’s genug gehabt haben, wohl die
falschen,oder ?
Naja Ingenieure „haben“ alleine reicht noch nicht unbedingt, vor allem wenn man den niederen Schergen nicht auf die Finger guckt, bzw. ihnen nix erklaert. Andererseits wuerde in Japan auch nie einer von den Schergen auf die Idee kommen zu meutern, wenn einer seiner Vorgesetzten ihm aus was fuer Gruenden auch immer ne Anweisung gibt, die Schwachsinn ist. Und das ist nicht nur in kerntechnischen Anlagen so, sondern auch bei Banken, Eisenbahnen etc.
Andere Laender andere Sitten, da muss man sich wohl andere Kontrollmechanismen ueberlegen.
Zudem bedrueckt massiv nicht nur Indien,
viel mehr noch Pakistan …und die gr.
Mengen Tschernobyl-Typen, die allesamt ja
fuer den naechsten Supergau geradestehen;
was passiert dann ? fuer mich ist das
DANN danach der TOD aller AKW’s…
Tja, die sogeneannten „Tschernobyl-Typen“ haben fuer die Betreiberstaaten den Vorteil, dass sie zum einen modular gebaut werden koennen (also ohne Druckgefaess), dass sie relativ einfach zu betreiben sind, und dass man auch waffenfaehiges Plutonium in ihnen produzieren kann. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass prinzipbedingt Brutreaktoren einen positiven void-Faktor (bedeutet, je waermer die Anlage wird, umso groesser wird auch die Leistung) und einen positiven scram-Faktor (bedeutet, dass es beim Ausschalten des Reaktors noch zu einer Leistungsspitze kommt) haben. Bei dem Tschernobyl-Reaktor kam noch erschwerend hinzu, dass die Regelstaebe nicht wie allgemein ueblich nach oben aus dem Reaktorkern gezogen werden, und somit im Falle eines notwendigen Abschaltens einfach in den Reaktorkern zurueckplumpsen koennen, sondern sie wurden nach unten aus dem Reaktorkern gezogen, mussten zum Ausschalten also mit Hilfe von Motoren zurueckgefahren werden. Und wenn die Motoren nicht funktionieren, kann man den Reaktor nicht ausschalten.
Danke , seh’ ich ganz genau so; aber was
ist mit den gr. Mengen Tscher…, siehe
oben ?
Die sind leider nicht die einzigen prinzipiell unsicheren Reaktortypen. Nicht inhaerent sicher sind zunaechst mal alle Brutreaktoren (auch die franzoesischen), das Problem mit den Steuerstaeben, die nur aktiv eingefahren werden koennen, bzw. dem positiven void-Faktor zeigen auch die britschen Reaktoren, die mit Gaskuehlung und Graphitmoderation arbeiten (zum Beispiel Dungeness A) und der kanadische CANDU-Typ (der arbeitet allerdings mit Natururan, was wieder fuer ihn spricht).
Und auch der neue Reaktor in Muenchen (FRM-II), der mit hochangereichertem Uran (also waffenfaehig) arbeiten soll ist mir da nicht so ganz geheuer. Zumindest gibt es keinen Grund dafuer dieses erhoehte Risiko einzugehen, der koennte seinen Zweck auch mit weniger angereichertem Uran erfuellen.
Noch zum Schluss ein Zitat des Betriebsleiters eines Reaktors(Tschernobyl-Typ) bei St. Petersburg:
„Bei uns kann nix passieren, wir beschaeftigen hier ja schliesslich keine Ukrainer.“
(da wundert einen nix mehr)
Joern