Atomkraftwerkr im Autarkiebetrieb

Hallo Allerseits,

erst seit Fukushima weiss ich, dass Atomkraftwerke bei einer Abschaltung wochen- oder monatelang mit Strom versorgt werden müssen, weil die Kühlung aktiv erfolgt. Für den Notfall gibt es Dieselgenaratoren, die laufen, solange sie mit Diesel versorgt werden.

Im Fall einer großen Katastrophe (z.B. Kometeneinschlag), würden dementsprechend eine Reihe von Atomkraftwerke einen Gau erleben, nämlich dort, wo die Stromnetze länger ausfallen und die Techniker nicht genug Diesel rankarren können.

Theoretisch kann aber ein Atomkraftwerk den benötigen Strom zur Kühlung auch nach dem Herunterfahren selber erzeugen, solange eben genug Wärme erzeugt wird.

Gibt es solche Konzepte auch in der Praxis?

Gruß
Carlos

Hi.

Theoretisch kann aber ein Atomkraftwerk den benötigen Strom
zur Kühlung auch nach dem Herunterfahren selber erzeugen,
solange eben genug Wärme erzeugt wird.

Ja.
Und theoretisch fallen diese auch dann, womöglich aus.
Tschernobyl ging auch nur deshalb hoch weil man wissen wollte wie lange der Schwung der Generatoren die Anlage mit Strom versorgen können.
Theoretisch hätte das dicke langen müssen:smile:

Fallgrube wäre die einzige sichere Methode, denke ich.
Nur müsste sie halt tief genug und stabil sein und sicher einsprengbar. Das ist aber technisch schon lange gut gelöst und tausendfach durchgeführt.
Nur die Grube stellt eine riesengroße Herausforderung mit ihrer erforderlichen Tiefe.

Gruß
Carlos

Balázs

Zirkelschluss

Theoretisch kann aber ein Atomkraftwerk den benötigen Strom
zur Kühlung auch nach dem Herunterfahren selber erzeugen,
solange eben genug Wärme erzeugt wird.

Das Problem besteht doch meines Erachtens darin, dass der Grund des Herunterfahrens in der Havarie liegt. Die Erzeugung von Strom setzt das Funktionieren von Steuerung, Turbinen, Generatoren und Kühlung voraus.

Ciao, Allesquatsch

Die Erzeugung
von Strom setzt das Funktionieren von Steuerung, Turbinen,
Generatoren und Kühlung voraus.

Nicht unbedingt. Ich denke er meinte da eine andere (nicht mit den Turbinen)Methode z.B Stirling (braucht nur Wärmegefälle) als Notaggregat nur für die Kühlung.

Aber alle auf zusätzlicher Technik basierten Rettungsmaßnahmen funken ja nur dann, wenn diese Technik voll unbeschädigt bleibt. Wer kann das garantieren?
Auf die Gravitation ist aber garantiert verlass:smile:

Ciao, Allesquatsch

Balázs

Nur die Grube stellt eine riesengroße Herausforderung mit
ihrer erforderlichen Tiefe.

So tief muss die gar nicht sein. Moderne AKW sind mit sowas ja schon ausgerüstet. Du brauchst ja nur einen Raum dem das Corium abkühlen kann.

Hallo,

Das Problem besteht doch meines Erachtens darin, dass der
Grund des Herunterfahrens in der Havarie liegt. Die Erzeugung
von Strom setzt das Funktionieren von Steuerung, Turbinen,
Generatoren und Kühlung voraus.

Hier liegt ein Mißverständis vor. Ich bezog mich auf das Problem, dass nicht die Atomkraftwerke das Problem haben, sondern dass das Stromnetz und die Techniker ausfallen,
sei es ein großer Krieg, eine Alieninvasion oder die Zombieapokalypse.

Soweit ich es verstanden hat sind Atomkraftwerke zwingend auf den Anschluß ein Stromnetz angewiesen, ansonsten kann man es nicht mehr herunterfahren.

Gruß
Carlos

Nur die Grube stellt eine riesengroße Herausforderung mit
ihrer erforderlichen Tiefe.

So tief muss die gar nicht sein.

Guter Nachricht.
Aber sicher unter allen möglichen Wasservorkommen denke ich, oder?

Moderne AKW sind mit sowas ja schon ausgerüstet.

Na endlich:smile:
Ich denke man hat das rein aus Kostengründen nicht gleich vom Anfang an so gebaut (wenn die erforderliche sichere Tiefe wirklich technisch gut beherrschbar ist)
Das erste was ich damals über ein möglichen Duschschmelzen (als sie konventionell kamen) hörte war das „China Syndrom“:smile:
Also man wusste schon, dass das Ding schnell weit nach unten verschwinden soll und lullte uns ein, dass das so einfach selbständig geschehen wird und „rechnete“ uns vor, dass so was sowieso nur erst in zehntausend Jahren einmal wäre prinzipiell nur möglich.

Die Bomben zündete man seit dem Zar (GRÖBAZ:smile: sowieso nur in sicherer Tiefe. Aber ihre Produkte sind weit nicht vergleichbar mit einer vor sich rauchendem AKW, fast harmlos:smile:

Balázs

Soweit ich es verstanden hat sind Atomkraftwerke zwingend auf
den Anschluß ein Stromnetz angewiesen, ansonsten kann man es
nicht mehr herunterfahren.

Nein.

Runterfahren (Bremstäbe) fallen automatisch Gravitativ, wenn alles sonst in Ordnung ist, wenn die Halterung ihre Curietemp. erreicht hat:smile: Aber auch mal vorgekommen (Kanada), dass die Kran einfach ein paar Tonnen schwere Element bei den routinemäßigen Wechseln einfach auf dem Reaktordeckel fallen lies und alles Demolierte und das war dann in Friedenszeiten:smile:
Versteckter Programmfehler.

Und wenn ordnungsgemäß runtergefahren ist ist die Sache noch längst nicht erledigt. Dann muss man Kühlen und ziemlich lange noch.

Gruß
Carlos

Balázs

Hallo

Theoretisch könnte das gehen.
Einmal angenomen(angenommen, weil ich nicht weiß, wieviel es wirklich ist), ein Reaktor/Meiler produziert nur noch 3% Wärme als wie unter Vollast, weil er abgeschaltet wurde, dann könnte man mit einem zusätzlichem kleinen Außenkreislauf eine „Minidampfturbine“ betreiben um dann mit deren Energie eine Kühlung oder was auch immer zu realisieren.
Prinzipiell kann es aber Probleme geben, wenn man technische Störungen mit noch mehr Technik versucht zu beheben. Viele Bauteile bedeuten auch potentielle Fehlerquelle.
Man könnte z.B. auch die Brennelemente in einzelne Kammern fahren, die jeweils eine simple Konvektionskühlung haben.
Ein praktikabler Begriff ist auch „Redundanz“.
Selbst in einem einfachen System kann was schiefgehen. Ich meine was nützen 5 Sicherheitsventile, wenn bei einer Überprüfung festgestellt wird, das 3 nicht funktionieren, weil zugedreht? So was ähnliches war doch auch mal.

MfG

Danke für eure Antworten (o.w.T.)