Atommüll 1 Mio Jahre und Bevölkerungsdichte

Hallo,

habe heute in den Nachrichten gehört, dass die Standortwahl für die 1 Mio Jahre sicheren Atommüllendlager letztlich politisch auch nach derzeitiger Bevölkerungsdichte entschieden werden soll.
Da kein Mensch vorhersehen kann, wie viele Menschen in z.B. 200.000 oder 500.000 Jahren wo leben, geht es dabei doch vermutlich nur um den derzeit zu erwartenden Widerstand. Lässt das den Schluss zu, dass nicht die geologisch am besten geeignete Lagerstätte, sondern die derzeit politisch am besten durchsetzbare gewählt werden wird?
Mal davon abgesehen, dass auch Geologen nicht wissen können, was in den kommenden 1 Mio Jahren geschehen wird. Das ist zwar geologisch nicht sehr lange, aber wenn man bedenkt, dass die Alpen nur ca. 10 Mio Jahre alt sind, wird einem klar, das in einer Mio schon eine Menge passieren kann, darunter auch viel Unerwartetes.

Gruß,
Paran

Servus,

dass der Zeitraum betreffend geologische Verhältnisse recht gut zu überblicken ist.

Das Kriterium der derzeitigen Bevölkerungsdichte betrifft tatsächlich derzeitige Verhältnisse, konkret die zu bearbeitende Anzahl von Widersprüchen, Klagen usw. - auch wenn sie ein Indiz für die Bevölkerungsdichte im Lauf der kommenden paar tausend Jahre ist.

Schöne Grüße

MM

Eher nicht. Daß die Alpen entstehen würden, war schon rd. 100 Mio. Jahre vorher absehbar. Nur, um Deinen Vergleich mal etwas zu relativieren. Gerade hier in Mitteleuropa, also um die 1000 Kilometer von der nächsten tektonischen Platte entfernt, ist es mehr als unwahrscheinlich, daß in den nächsten paar Mio. Jahren geologische Prozesse in Gang kommen, die heute noch nicht absehbar sind.

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hat sich aufgrund des Drucks der Rheintalgraben geöffnet (der war in diesem Verlauf nicht vorhersehbar) und wird sich weiter entwickeln. Er reicht bis weit in die Nordsee hinein. Wer kann garantieren, dass sich nicht weitere Gräben in ca. NS-Richtung bilden? Oder Afrika das Tempo erhöht, die Richtung um einige Grad ändert etc.?
Solche Grabenbildungen gehen meist mit Vulkanismus einher.
Soviel zu NRW, 1000 km entfernt von der Plattengrenze.

Gruß,
Paran

Ich will mal eben einen Teil meines Artikels zitierten, den Du vermutlich überlesen hast:
"Daß die Alpen entstehen würden, war schon rd. 100 Mio. Jahre vorher absehbar. "

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die Alpenbildung an sich ja, aber in welcher exakten Form sie sich bilden würden nicht, auch die Lage von Gräben oder Vulkanismus oder andere Wirkungen auf das Hinterland wären nicht genau genug vorhersehbar gewesen, um zu sagen: diese Ton- / Salzschicht an Ort X wird nicht beeinflusst werden.
Und gerade darum geht es bei einem Endlager.

Gruß,
Paran

Ist es wirklich so schwer zu verstehen, worin der Unterschied zwischen einer Million und hundert Millionen Jahren besteht? Ich bin so fassungslos…

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Hallo,

wenn einem die Argumente ausgehen, lenkt man ab und stellt unsinnige Gegenfragen?

Gruß,
Paran

Die Frage ist eigentlich, warum man an einem Argument festhält, nachdem einem erklärt worden ist, daß es sich gar nicht um ein Argument handelt. Mal ganz davon abgesehen, daß schon die Eingangsbehauptung, die Alpen seien erst 10 Mio. Jahre alt, ziemlich falsch ist.

Es ist halt immer das gleiche: 80 Mio. Fußballtrainer vor dem Fernseher, 80 Mio. Virologen an mobilen und stationären Endgeräten und 80 Mio. Geologen an den Tastaturen, wenn es denn die Not erfordert.

Moin,

ist ja alles etwas vom Thema abgekommen…?

Im Moment sind ja m.W. nur die Stellen rausgesucht worden die nicht geologisch gesehen ausscheiden. Es ist ja richtig das keiner weiss was in 1 Millionen Jahren so passiert, geschweige denn in 100.000 Jahren oder nur in 10.000 Jahren.

Die USA haben es vorgemacht wie es nicht geht (Stichwort: Yucca Mountain). Da wurde eine fragwürdige Stelle zum Zwischenlagern jahrelang für viel Geld untersucht (nicht so gut wie gedacht aber trocken und unbewohnt) und dann aus rein politischen Gründen abgesägt. Aber es gabe zumindest eine Art Plan, was man von D nicht wirklich behaupten kann (rein abfalltechnisch betrachtet).

In Ermangelung von unbewohnten Wüsten wird es m.E. in D darauf hinauslaufen das entweder a) es finanziell schmackhaft gemacht wird oder b) von oben herab verordnet wird. Verlagerung ins Ausland scheidet wohl aus.

Leider ist c) die Aufarbeitung oder anderweitige Verwendung (reines Brennmaterial, nicht med. Abfall etc.) kein populäres Thema, obwohl es ja dort mit dem Thoriumreaktor spannende Fortschritte bzw. Tehcnologien gibt. Aber Atomstrom ist ja pfui bäh…

Gruß

Christian

Abwarten. Nach dem ersten flächendeckenden Blackout sieht das anders aus …

Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Nach der Fukushimareaktion kommt da nix mehr. Und unsere grünen Freunde werden ja eh bald allen Strom mit Sonne und Wind erzeugen.
Und wenn wir dann alle E-Autos haben laden wir diese vormittags trotzdem mit franz. Atomstom oder poln. Kohlestrom wieder auf. Aber zumindest haben wir ein reines Gewissen.